Kreis Kusel Ein Sieg im Abstiegs-Endspiel ist Pflicht
Blaubach. Die Uhr scheint abzulaufen für die SG Blaubach-Diedelkopf in der Verbandsliga. Nach der 1:2-Heimniederlage gegen den TuS Hohenecken stehen nach sieben Jahren die Zeichen auf Abschied. Selbst der drittletzte Tabellenplatz, das realistisch gesehen einzig noch erreichbare Ziel, würde nur dann den Ligaverbleib garantieren, wenn Vizemeister Fortuna Mombach in der Relegation den Aufstieg in die Oberliga schafft. Soll es für diesen 14. Tabellenplatz reichen, ist am Sonntag (15 Uhr) ein Sieg beim punktgleichen SV Südwest Ludwigshafen Pflicht.
Der Druck auf beiden Mannschaften könnte größer kaum sein, denn der Verlierer dieser Partie kann für die Landesliga planen. Wen wundert’s da, dass beide Trainer gleichlautend die Begegnung als „das wichtigste Spiel der Saison“ bezeichnen. Sowohl Südwest-Coach Peter Kobel als auch sein Kollege Sascha Schnell plagen jedoch Personalprobleme. Südwest muss auf die angeschlagenen Markus Bussek, Marcel Mappes und David Steckbauer verzichten, Blaubach fährt ohne Spielmacher Sebastian Koch und Neuzugang Dominik Fuchs nach Ludwigshafen. Personalien allerdings, das betont Schnell, werden an diesem Spieltag eine untergeordnete Rolle spielen. Das große Thema, zumindest in Blaubach ist, die Nerven in den Griff zu bekommen. „Schon im Training spürt man die Anspannung“, berichtet Schnell, der seit Tagen unter Schlafstörungen leidet. Auch an dem Routinier geht die prekäre Situation nicht spurlos vorüber. „Wer einen fußballerischen Leckerbissen erwartet, ist sicher fehl am Platz“, prognostiziert er einen Kampf auf Biegen und Brechen. Die im Abstiegskampf selbstredend geforderten Tugenden Zweikampfstärke, Einsatz- und Behauptungswillen seien in Ludwigshafen gefordert, „auch wenn wir dies zuletzt gegen Hohenecken nicht zeigen konnten.“ „Meine Mannschaft ist absolut willig, aber sie muss es jetzt auch auf den Platz bringen“, fordert der SG-Übungsleiter den Befreiungsschlag ein. Ob es ein Spiel mit offenem Visier oder eher eine taktisch geprägte Partie wird, weiß Schnell nicht. „Klar ist aber, dass irgendwann jede Mannschaft gewinnen will.“ Dann könnte es durchaus vogelwild, bar jeder Taktik dahingehen. Ein Blick zurück macht Mut: Beim jüngsten Gastspiel im Südwest-Stadion drehte die SG in der Schlussviertelstunde einen 2:3-Rückstand in einen 4:3-Sieg. Nachdem André Forsch den zwischenzeitlichen 0:2-Rückstand ausglichen hatte, traf zunächst René Wenz zum 3:3. Den Dreier zurrte schließlich Innenverteidiger David Groß in der Nachspielzeit mit einem Kopfball nach Freistoßflanke von Tim Fickert fest. Am Ende war es ein Sieg der tollen Blaubacher Moral. Schnell wünscht seinem damaligen Doppel-Torschützen André Forsch am Sonntag einen ähnlichen Sahneauftritt. Momentan scheint der 21-jährige Godelhausener allerdings etwas ausgebrannt zu sein. „Er hätte vor Wochen schon eine Verschnaufpause gebraucht, die ich ihm aber mangels Alternativen nicht einräumen konnte“, erklärt Schnell, warum es dem in allen Ligaspielen eingesetzten Mittelstürmer (neun Treffer), der es auf eine nahezu 90-prozentige Trainingsbeteiligung bringt und als „vorbildlich engagierter Spieler“ von Schnell gelobt wird, momentan an Lockerheit und Reaktionsschnelligkeit fehlt. In der Vorwoche erklärte Ergänzungsspieler Sebastian Wenz (23), dass er sich nach der Saison dem saarländischen Verbandsliga-Absteiger FC Freisen anschließen wird. Nach Markus Cappel, Daniel Föckler und Sebastian Koch (wir berichteten) ist er der vierte Spieler, der Blaubach verlässt. Alle übrigen Kaderspieler haben ihr Bleiben, unabhängig von der Ligazugehörigkeit, zugesagt. (meg)