Kreis Kusel „Der geht leicht!“

«Nanzdietschweiler». Durchschnaufen beim SVN. Durch einen umkämpften 2:1 (1:0)-Heimsieg gegen den SV Schopp hat der Landesligist gestern drei wichtige Zähler im Kampf um den Klassenverbleib eingefahren. Die Partie beim SV Rodenbach war am Samstag mit 0:3 verloren gegangen.

„Das war ganz, ganz wichtig heute. Nicht schön, aber heute zählt nur das Ergebnis“, konstatierte SVN-Trainer Jochen Pfaff. Und der Heimsieg gegen den abstiegsbedrohten SV Schopp mag zwar auf dem Papier wie reine Formsache aussehen, auf dem Platz wirkten die Gäste jedoch nicht wie ein Team, das bislang gerade einmal sechs Punkte in der laufenden Saison sammeln konnte. Lediglich im Spiel nach vorne präsentierte sich Schopp zu umständlich und oft zu ungenau. Dem SVN war seinerseits der Druck anzumerken, das Heimspiel um jeden Preis für sich entscheiden zu müssen. „Wir haben am Samstag nach dem 0:2 gesagt, das Spiel heute ist wichtiger. Ich hab dann den einen oder anderen ausgewechselt, und wir haben das Spiel sogar nur zu zehnt beendet, weil Daniel Holzhauser mit muskulären Problemen raus musste – aber uns war klar: Hier geht nichts mehr, also die Kräfte lieber für den Montag schonen“, blickt Pfaff noch einmal zurück auf die Niederlage in Rodenbach. Die Begegnung mit dem SV Schopp war dann auch, wie erwartet, nicht gerade ein fußballerischer Leckerbissen. Beide Teams waren darauf bedacht, in der Defensive nicht zu viele Räume preiszugeben, und so spielte sich die Partie größtenteils zwischen beiden Strafraummarkierungen ab. Kurz vor dem Pausentee fand die Heimelf aber dann doch einmal den Weg zum gegnerischen Tor: Nach einem schönen Angriff landete das Leder auf dem linken Flügel bei Daniel Holzhauser, der schaute kurz, flankte halbhoch in die Mitte, wo Eduard Deschtschenja einen Tick schneller reagierte als sein Gegenspieler, den Fuß hinhielt und sein Team aus rund fünf Metern quasi mit dem Pausenpfiff in Front schoss. Doch die Gäste steckten nicht auf, kamen mit neuem Mut aus der Kabine und belohnten sich in der 56. Minute, als der Schopper Tim Wagner an der Strafraumkante nicht entscheidend gestört wurde, sich ein Herz fasste und mit einem sehenswerten Schlenzer aus 16 Metern den zwischenzeitlichen Ausgleich erzielte. Die Köpfe der Gastgeber gingen aber nur kurz nach unten, dann nahm der SVN den Kampf wieder auf. Ein ständiger Unruheherd für die gegnerische Defensive war gestern einmal mehr der schnelle, technisch beschlagene David Pribula. In der 68. Minute war der Offensivspieler wieder einmal nur durch ein Foul zu bremsen. Freistoß für Nanz-Dietschweiler vom linken Strafraumeck, Schopps Keeper Boris Mahl dirigierte seine Mauer und stellte sich dann selbst in Position. Dass die allerdings nicht optimal war, hatte SVN-Coach Pfaff – bekanntlich selbst erfahrener Keeper – längst registriert. Er rief seinem Freistoßschützen Ronnie Straßer zu: „Der geht leicht!“ Später sollte er erklären:„Ich wollte nicht, dass er ihn draufhaut und eventuell übers Tor jagt. Nur über die Mauer, das reicht“, sagte Pfaff mit einem Schmunzeln. Und Straßer hörte auf seinen Trainer, hob den Ball gefühlvoll über die Mauer, ließ dem Gästekeeper keine Chance und erzielte den vielumjubelten 2:1-Siegtreffer. So spielten sie SV Nanz-Dietschweiler: Purket - Daniel Holzhauser, Daniel Deschtschenja, Wenz, Simon Holzhauser - Straßer (90. Ludes), Groß, Balsitis, Eduard Deschtschenja, Pribula (88. Wallerus) - Fehrentz (75. Weber) Tore: 1:0 Eduard Deschtschenja (45.), 1:1 Wagner (55.), 2:1 Straßer (68.) - Gelbe Karten: Wenz, Balsitis - Stapper, Grieger - Beste Spieler: Pribula, Straßer - Engel, Wagner - Zuschauer: 87 - Schiedsrichter: Zirbel (Birkenfeld)

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