Kusel Burgenverein vor der Auflösung

Der Burgenverein hatte unter anderem ein Bildhauersymposium auf der Wasserburg in Reipoltskirchen gefördert.
Der Burgenverein hatte unter anderem ein Bildhauersymposium auf der Wasserburg in Reipoltskirchen gefördert.

Dem Burgenverein im Landkreis Kusel steht das Aus bevor. Nahezu 20 Jahre nach der Gründung habe im Dezember eine Mitgliederversammlung die Auflösung des „Fördervereins zur Erhaltung, Sicherung und Ausbau kreiseigener Burganlagen“ beschlossen, bestätigt der Vorsitzende Sebastian Voigt auf RHEINPFALZ-Nachfrage.

Als einen Grund für diesen Schritt nennt Voigt die rückläufige Mitgliederzahl. Mitte Dezember 2022 zählte der Förderverein noch 23 Mitglieder, darunter mit dem Förderverein Pfalz-Veldenz sowie dem Förderverein der TSG Burg Lichtenberg zwei juristische Personen.

Zuletzt habe es keine neuen Vorhaben gegeben, die der Verein gefördert habe, argumentiert Voigt: „Seit 2018 wurden keine Projekte mehr realisiert.“ Den Bau einer barrierefreien Bushaltestelle bei der Michelsburg auf dem Remigiusberg habe der Förderverein 2016/17 mit 5000 Euro unterstützt.

Auflösung sei Spätfolge des Landratwechsels

Gefördert wurden vom Burgenverein zudem ein Bildhauersymposium auf der Wasserburg in Reipoltskirchen sowie die Herausgabe von zwei Burgführern zur Michels- und Wasserburg. Laut Satzung setzt sich der Verein, dessen Auflösung noch nicht rechtskräftig ist, für eine Belebung der kreiseigenen Burganlagen ein sowie für deren Erhalt, Sicherung und Ausbau gemäß den Vorgaben des Denkmalschutzes.

Die Auflösung des Vereins, dessen Gründung 2004 vom damaligen Landrat Winfried Hirschberger betrieben wurde, kann Voigt zufolge auch als Spätfolge des Wechsels an der Kreisspitze gesehen werden. Nachfolger Hirschbergers als Kreischef ist seit 2017 Otto Rubly.

Auch Stiftung vor dem Aus – Vermögen erhält Kreis

Wie sich aus Niederschriften ergibt, bestand der Vorstand des Fördervereins über viele Jahre aus Hirschberger, Wolfdietrich Meder, Helmut Käfer und Ulrike Nagel. Sie bildeten auch den Vorstand der „Stiftung Erhalt, Sicherung und Ausbau der kreiseigenen Burganlagen“. Sitz des Fördervereins und der 2005 gegründeten Stiftung ist Thallichtenberg. Stiftungsvorsitzende war zuletzt Birgit Schnorr, Abteilungsleiterin in der Kreisverwaltung.

Voigt, Leiter des Umweltmuseums Geoskop auf der Burg Lichtenberg, hatte 2021 Ex-Landrat Hirschberger als Vorsitzenden des Vereins abgelöst. Daneben gehörten dem Vereinsvorstand zuletzt Kreissparkassen-Vorstandschef Helmut Käfer als stellvertretender Vorsitzender, Marco Wolf als Schatzmeister sowie Karla Hagner, Pressesprecherin der Kreisverwaltung, als Schriftführerin an. Mit der Auflösung des Vereins gehe auch die Aufhebung der Stiftung einher, sagt Voigt. Die Vermögen beider Institutionen fielen dann dem Kreis Kusel zu.

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