Kusel Besuch trotz Corona: „Fensterln“ am Zoar
Damit die Bewohner in der Corona-Krise ihre Angehörigen auch mal wieder von Angesicht zu Angesicht sehen können, hat sich das Alten- und Pflegeheim Zoar in Kusel etwas ausgedacht: Seit Mittwoch gibt es dort ein „Fensterl“, das es den Bewohnern möglich macht, Besuch zu bekommen – zumindest auf eine gewisse Distanz. Weil sich das Fenster im Erdgeschoss befinde, könne man sich so unter Einhaltung der Abstandsregeln bequem unterhalten. „Der Bewohner sitzt dann quasi in der Cafeteria an einem Tisch und kann mit dem Besuch vor dem Fenster sprechen“, erklärt Heimleiterin Jutta Kunz.
„Ich finde es einfach wichtig, dass unsere Bewohner mal wieder beispielsweise die bekannten Gesichter ihrer Kinder und Enkel sehen können“, sagt Kunz zu den Beweggründen. Bei den Bewohnern komme die Aktion richtig gut an, die Stimmung sei deutlich gestiegen. „Die ersten Gäste waren auch schon da, und es werden hoffentlich noch viele weitere folgen“, sagt Kunz. Wer nun aber darüber nachdenke, diese Möglichkeit zu nutzen, solle vorher kurz anrufen. „Einfach, um lange Warteschlangen zu vermeiden“, erklärt Kunz.
Auch der Saarländische Schwesternverband, der im Kreis Kusel Einrichtungen in Altenglan, Offenbach-Hundheim und Waldmohr betreibt, hatte sich bereits etwas einfallen lassen, um den Bewohnern trotz der Besuchsverbote etwas Abwechslung im Alltag zu bieten. Mit der Aktion „Brieffreunde für Heimbewohner“ wurden Angehörige und Freunde aufgefordert, Briefe zu schreiben und/oder Bilder zu malen. Nach Angaben des Schwesternverbands wird die Aktion gut angenommen. Beispielsweise hätten sich auch Kindergärten, Enkelkinder und ehemalige Nachbarn der Bewohner gemeldet. Die schönsten Bilder und Briefe werden auf der Internetseite des Schwesternverbands (www.schwesternverband.de) und auf der Facebookseite des Verbands veröffentlicht.