Kreis Kusel Bei Gastgebern gilt: „Nicht viel erzählen, lieber Punkte holen“
WALDMOHR. Der Tabellen-Vorletzte empfängt den Zehnten: Das klingt nicht gerade nach Knaller – und das hätten sich vor allem die Waldmohrer wohl anders gewünscht, als sie vor Rundenbeginn auf den Spielplan geschaut haben. Morgen (15 Uhr) steigt das einzige Kuseler Landkreis-Duell, das die Bezirksliga zu bieten hat. Dabei erwartet Absteiger SG Waldmohr/Dunzweiler den Aufsteiger TuS Jettenbach. Die Gäste wollen, die Hausherren müssen sogar punkten, soll’s im Rothenfeld nicht frühzeitig zappenduster aussehen.
In der vergangenen Saison war nicht ein einziges Team aus dem Kreis Kusel in der Bezirksliga Westpfalz am Ball – jetzt sind es immerhin zwei. Die morgige Paarung gab’s übrigens zuletzt vor sieben Jahren: Am 20. Mai 2007 schlossen beide Teams im Rothenfeld die Saison mit einem 3:3 ab. Damals stand der VfB vorm Anpfiff schon als Meister und Aufsteiger in die Landesliga fest, der TuS – ein Jahr zuvor Vizemeister – beendete die Runde auf Rang neun. Das ist genau die Platzierung, die diesmal Coach Frank Geib als Mindest-Saisonziel ausgegeben hat. Die heute als SG firmierenden Waldmohrer hingegen sind von Titel und Aufstieg weit entfernt. „Nicht groß erzählen, lieber Punkte holen“, forderte gestern SG-Trainer Günter Bachmann. „Es gibt auch nicht viel zu sagen; wir müssen gewinnen, fertig“, sagt der Routinier, der fortan auch auf dem Platz zum Ziel Ligaverbleib beitragen will. Als Spieler ist Bachmann Leistungsträger, einer, an dem sich die Mannschaft auch mal aufrichten kann. An solchen Typen hat es gemangelt. Beim SV Schopp gab’s zuletzt auf die Ohren. Beim 1:6 hatte die SG sogar geführt, danach aber beim neben Tabellenführer TSC Zweibrücken treffsichersten Team der Liga nicht mehr viel ausrichten können. Auffallend: Zuletzt standen bei der SG fünf Spieler in der Anfangsformation, die unter Ex-Trainer Babak Anisi zwar für die SG spielberechtigt, jedoch im Kreis der ersten Mannschaft nicht zu finden waren. Personell tut sich also etwas. So ist nach längerer Pause etwa Abwehrspieler Alexander Stein zurückgekehrt, der immerhin schon so einige Landesliga-Spiele auf dem Buckel hat. Es gibt also im Rothenfeld noch Lichtblicke. Morgen sollen solche in Form von Punkten folgen – deren acht nach zwölf Spieltagen sind einfach zu wenig. Dass die SG alle auf heimischem Terrain geholt hat, ist natürlich auch TuS-Coach Geib nicht verborgen geblieben. Das wird er auch seinen Spielern noch mal deutlich machen vor deren Auftritt bei einem jener Gegner, die der TuS laut Geib hinter sich lassen muss. „Jetzt gegen Waldmohr, dann kommt noch Leimen: Wenn wir da sechs Punkte holen, verschafft uns das Luft, dann sieht’s recht gut aus. Diese Gegner wollen wir auf Distanz halten, womöglich den Abstand ausbauen“, sagt der 44-Jährige. Ganz nach Geschmack lief es für die Jettenbacher bei den Siegen gegen den FC Fehrbach und beim MTV Pirmasens. Denen folgte zuletzt eine 2:4-Heimniederlage gegen die VB Zweibrücken. Die hat Geib mächtig geärgert: „Wir haben 2:1 geführt; Jochen Schepanski hat die große Chance, das 3:1 zu machen. Dann hätten wir das Spiel wohl gewonnen“, sagt Geib, der keine Schuldzuweisung an den Co-Trainer richtet, jedoch bemängelt, dass die Mannschaft die Führung nicht hat halten können. Morgen will Geib aber an der offensiver ausgerichteten Spielweise festhalten. „Ich will attraktiven Fußball spielen lassen. Das kann, wie man gesehen hat, auch mal ins Auge gehen.“ In Waldmohr soll’s wieder klappen. In personeller Hinsicht hat Geib – wie auch Bachmann auf Gastgeberseite – alle zur Verfügung, die zum jeweiligen nicht gerade breitgefächerten Kader zählen. Bei Waldmohr ist momentan die Torwartfrage offen: In Schopp spielte Tim Helfenstein, zuvor hatte wiederholt Martin Birkenhagen den Vorzug erhalten. (cha)