Kreis Kusel Barocke Klangpracht in der Schlosskirche

Mit einem Konzert voller barocker Klangpracht verabschiedete sich Kantorin Margrit Büttner nach jahrzehntelangem Wirken von ihrer zentralen Arbeitsstätte, der Schlosskirche in Meisenheim. Neben der Kantorei an der Schlosskirche wirkten das Ensemble il capriccio um Konzertmeister Friedemann Wezel, die drei Trompeter Volker Bendel, Michael Feldner und Thomas Markowic sowie als Vokalsolisten Anette Runck (Sopran), Ingo Wackenhut (Tenor) und der Bassbariton Emmerich Pilz mit.

Vor voll besetztem Mittelschiff griff die eingangs aufgeführte Kantate für Chor, Sopran, Tenor, Bass und Orchester „Nun danket alle Gott“ von Carl Philipp Emanuel Bach die kirchenjahreszeitlichen Themen von Passion und Auferstehung auf. In noch etwas schwülstiger, barocker Lyrik wurde vom Leiden Christi der Bezug auf dessen Bedeutung für das heute lebende Individuum hergestellt, wobei besonders die Chorsätze, „garniert“ mit Pauken und Trompeten, beeindruckten. Dem Blick der „Himmelskönigin“ Maria auf den Triumph des Sohnes nach der Auferstehung war eine Solokantate des Kaisers Josephus I. gewidmet, die Anette Runck, begleitet vom Streicherensemble, vortrug. Strotzend vor Spielfreude agierten die Instrumentalisten bei der Aufführung des Concertos in Es-Dur des böhmischen Barockmeisters Johann Baptist Georg Neruda, gekrönt vom virtuos mit angenehmer Tongebung agierenden Solotrompeter Volker Bender, dem es auch oblag, die weltberühmte Hymne des „Te Deums“ von Marc-Antoine Charpentier anzustimmen. Die Komposition ist bekannt als Eurovisionsfanfare, die seit Jahrzehnten aus den Fernsehlautsprechern tönt, wenn sich europäische Sendeanstalten zu gemeinsamen Übertragungen großer Formate zusammenschließen. Im Verlauf dieses hymnischen Lobgesanges überzeugten der Wechsel von solistischen Passagen und das Zusammenspiel von Favorit- und großem Chor. Im abschließenden „In te Domine speravi“ vereinigten sich Bläser, Streicher, Solisten und Chor bei einer groß angelegten Fuge zum zelebrierten Höhepunkt des Werkes und der Veranstaltung, mit der das „Lebenswerk“ der Kantorin gebührend gewürdigt wurde. (mhz)

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