Kreis Kusel Bürokratie erschwert Integration
Der Hütschenhausener Ralf Bodenstedt ist neuer Vorsitzender des Jugendausschusses im Fußballkreis Kusel-Kaiserslautern. Er wurde am Freitagabend beim Kreisjugendtag in der Mensa der Realschule plus in Wolfstein als Nachfolger von Horst Kondratiuk gewählt.
. Rasch und unproblematisch gingen die Neuwahlen über die Bühne. Alle Vorgeschlagenen wurden einstimmig gewählt. Ralf Bodenstedt sitzt bereits sechs Jahre im Kreisjugendausschuss und wurde nun zum Vorsitzenden gewählt. Sein Stellvertreter ist Stefan Grub aus Neunkirchen. Die weiteren Ausschussmitglieder sind Theresa Groß, Volker Kohlmann, Marc Fischer, Andre Diehl und Waldemar Zibert. Miriam Pfaff kümmert sich um die Belange des Frauen- und Mädchenfußballs. Bodenstedts Vorgänger, Horst Kondratiuk, der nach 24 Jahren aus dem Kreisausschuss ausscheidet (Die RHEINPFALZ berichtete), forderte die Vereine dazu auf, nicht nur den Erfolg zu suchen, sondern eine möglichst breite Ausbildung anzustreben – damit viele Jugendspieler dem Fußball später als Aktive erhalten bleiben. Er kritisierte, dass noch zu viele Vereine keine Jugendarbeit betrieben, dass die Zuwendungen der öffentlichen Hand an den Jugendfußball immer geringer würden, und er appellierte an die Vereine, sich hinter die Schiedsrichter zu stellen und sie mehr zu schützen. Vor allem jüngere Unparteiische sähen sich immer öfter Beschimpfungen durch Zuschauer, Trainer und Betreuer ausgesetzt. Kreisvorsitzender Karl-Heinz Scherer wies darauf hin, dass die Zahl der aktiven Mannschaften sinke – um so wichtiger sei es, mit der Jugend einen Grundstein zu legen. Keine gute Entwicklung sieht Scherer in den Jugendfördervereinen: Diese suchten den schnellen Erfolg, wobei viele Spieler „auf der Strecke bleiben“. Beschwerden gab es von Seiten der Jugendleiter in Richtung Verband: Einerseits begrüße dieser die Integration ausländischer Jugendspieler, andererseits stelle er aber hohe bürokratische Hürden für die Erlangung der Spielerlaubnis auf. Hans-Dieter Drewitz, Präsident des Südwestdeutschen Fußballverbandes (SWFV), bescheinigte seinerseits dem Fußballkreis, dass dieser „gut organisiert“ sei. 83 Prozent der Vereine waren in Wolfstein anwesend – so viel wie bei keinem der zehn bisherigen Kreisjugendtage im Verbandsgebiet, erläuterte Drewitz. Für die Vereine gelte es, sich den Anforderungen wie der demografischen Entwicklung und der Integration zu stellen. Für den Sportbund ehrte Sportkreisvorsitzender Stefan Göttel für langjährige Jugendarbeit mit der Verbandsehrennadel in Bronze: Markus Traumer (JSG Westrich), Dirk Schwab (TuS Eßweiler), Hans-Jürgen Welschbach (TuS Kappeln) sowie den neuen Kreisjugendausschuss-Vorsitzenden Bodenstedt (SV Spesbach). Der SWFV ehrte Klaus Guth vom TuS Schönenberg mit der silbernen Ehrennadel und Kondratiuk mit der goldenen Ehrennadel. Die höchste Auszeichnung, die der Verband zu vergeben hat, die goldene Ehrenspange, erhielt Reimund Klein. Der Nanzdietschweilerer gehörte unter anderem seit 50 Jahren dem Kreisjugendausschuss an, seit 1976 als stellvertretender Vorsitzender. (ohd)