Rothselberg Aus der geplanten Spielscheune wird ein Spielplatz

Die Spielscheune war ein Pilotprojekt.
Die Spielscheune war ein Pilotprojekt.

„Ungern“ und „nur wegen der Fristen“ beauftragte der Gemeinderat von Rothselberg ein Büro aus Gau-Odernheim damit, die Pläne für die Spielscheune unmittelbar neben der Selberghalle in einen Entwurf für einen Freiluftspielplatz umzuarbeiten.

Das rheinhessische Büro hat das Projekt „Spielscheune“ seit dem Beginn der Planungen im Jahr 2019 für die Gemeinde betreut. Und das nicht immer zur „vollsten Zufriedenheit“ der Rothselberger Ratsmitglieder. Aber: „Wenn wir jetzt ein anderes Ingenieurbüro beauftragen, muss sich dieses erst in die Materie einarbeiten“, sagte Ortsbürgermeister Rainer Mohr. Der neue Förderantrag müsste bereits Anfang März eingereicht werden. „Das schafft in der kurzen Zeit nur unser Architekt aus Gau-Odernheim.“

Gemeinde muss noch Dachdecker bezahlen

Die Aufsichts- und Dienstleistungsdirektion in Tier habe auf Anfrage signalisiert, dass zumindest ein Teil der für die Spielscheune bewilligten Zuschüsse auch für den Freiluftspielplatz fließen könnte. Für die Zuschusszusage müsste aber unter anderem die Planung recht kurzfristig umgearbeitet werden. „Im Prinzip haben wir nur so eine Chance, an den Zuschuss zu kommen und das erhaltene Geld nicht zurückzahlen zu müssen“, kommentierte Mohr die Auftragsvergabe, die vom Rat mit einer Gegenstimme und einer Enthaltung abgesegnet wurde.

Jeweils einstimmig fasste der Rat die aus rein juristischen Gründen notwendigen Beschlüsse, den ursprünglichen Architektenvertrag sowie den Vertrag für die Dachdeckerarbeiten an der Spielscheune aufzulösen. Neben den Kosten für das Gerüst muss die Gemeinde dem Dachdecker 3000 Euro für Bauholz zahlen, das das Unternehmen für die Spielscheune angeschafft habe. Laut Mohr kann die Scheune erst abgerissen werden, wenn die Entscheidung der Trierer Behörde vorliegt. Dazu habe es schon Gespräche mit Unternehmen gegeben, die diese Arbeiten übernehmen könnten.

Kosten für Pilotprojekt explodieren

Im September hatte der Rothselberger Gemeinderat die Reißleine für die Idee einer Spielscheune gezogen. Der Grund: Als man 2019 das ambitionierte Vorhaben, das weit über die Grenzen des Dorfes für Beachtung sorgte, in Angriff nahm, ging man von Baukosten in Höhe von rund 250.000 Euro aus, die das Land als eine Art „Leuchtturm-Projekt“ mit rund 50 Prozent bezuschussen wollte. Bis Mitte vergangenen Jahres waren die geschätzten Kosten des ins Stocken geratenen Projekts auf rund 450.000 Euro gestiegen.

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