Kreis Kusel „Aufgeben ist nicht!“

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Nanzdietschweiler. Am kommenden Wochenende steht der dritte und vorerst letzte Teil der „Nanz-Dietschweilerer Auswärtswochen“ auf dem Programm. Nach dem 2:2-Unentschieden in Zweibrücken und der bitteren 0:5-Derbyklatsche in Steinwenden vor Wochenfrist muss die Landesliga-Elf von Coach Jochen Pfaff nun am Sonntag (15 Uhr) bei der SG Hüffelsheim/Niederhausen/Norheim ran.

„Eigentlich hätten meine Spieler nach dem richtig guten Auftritt in Zweibrücken vor Selbstvertrauen strotzen müssen – davon war am vergangenen Sonntag leider überhaupt nichts zu sehen“, moniert der SVN-Trainer, der noch immer mit dem Auftritt seiner Elf im Lokalderby hadert. „Besonders die Körpersprache hat mir nach dem Rückstand überhaupt nicht gefallen und auch, dass sich einige Spieler lautstark angemotzt haben, darf einfach nicht sein.“ Schon in der Vorsaison waren verbale Attacken untereinander ein Problem, das aber nach einer Aussprache vom Tisch zu sein schien. Eine solche Aussprache scheint nun auch unausweichlich zu sein, denn: „Ich habe das Gefühl, dass seit den angekündigten Wechseln ein Riss in der ,Familie Mannschaft’ entstanden ist. Das ist zwar nicht so gravierend, wie es im ersten Moment klingen mag, aber ich merke doch, dass die meisten Spieler momentan oft zehn bis 15 Prozent unter ihrer Leistungsgrenze bleiben“, schildert Pfaff. „Aber ich habe es schon oft gesagt: Wir haben in dieser Liga nur dann eine Chance, wenn alle Spieler ihr Maximum abrufen und einer für den anderen kämpft.“ Das war in der Vorwoche spätestens nach dem 0:2-Rückstand nicht mehr der Fall. Statt eines Aufbäumens gegen die drohende Niederlage und gegenseitiger positiver Ansprache flogen teils lautstarke Schuldzuweisungen über den Steinwendener Rasen. „Das geht einfach nicht und das werde ich den Jungs auch noch mal klipp und klar sagen. Teamgeist und Kameradschaft waren in den vergangenen Jahren immer das, was uns ausgemacht hat und wir sind gerade in den Krisensituationen immer noch näher zusammengerückt – und dahin müssen wir wieder zurück, wenn wir den Abstieg auch in diesem Jahr verhindern wollen“, ist sich Pfaff sicher. Noch ist aber alles möglich: Mit 18 Punkten bleibt der SV Nanz-Dietschweiler weiterhin auf dem drittletzten Tabellenplatz und hat noch einen Punkt Vorsprung auf die SG Alsenztal, die derzeit den ersten Abstiegsrang inne hat. Doch das könnte sich schnell ändern: „Ich gehe davon aus, dass die SG am Wochenende zu Hause gegen Meisenheim zumindest einen Punkt holen wird, auch wenn ich darauf hoffe, dass die Meisenheimer dort gewinnen – schließlich würde das für Meisenheim wohl bedeuten, dass sie mit dem Abstiegskampf in dieser Saison nichts mehr zu tun haben werden“, vermutet Pfaff. Sich auf andere Mannschaften zu verlassen, ist aber bekanntlich von Haus aus schon keine gute Idee. „Wir müssen unsere Punkte holen und dürfen nicht auf die anderen schauen. Wenn wir aber in Hüffelsheim mit Mut und Willensstärke auftreten, können wir auch dort was reißen“, ist sich Pfaff sicher. Dem kommenden Gegner bescheinigt der SVN-Coach, „eine gute Truppe mit einigen richtig guten Einzelspielern“ zu haben, sieht aber auch durchaus eine Chance für seine Elf: „Man muss sich nur das Hüffelsheimer Torverhältnis anschauen. Die schießen zwar viele Tore (43 bislang), kassieren aber auch viele Gegentreffer (44) – allein das sollte uns schon Mut machen.“ Allerdings kann Pfaff personell derzeit alles andere als aus dem Vollen schöpfen: Neben schon länger verletzten Spielern, wie Fabian Lauder oder Niklas Wenz, plagen sich rund eine Hand voll weiterer Akteure mit Blessuren. „Ich müsste den ein oder anderen sogar mal ein, zwei Wochen schonen, das kann ich mir aber zur Zeit nicht leisten“, hadert Pfaff. „Wir müssen nur hoffen, dass es halbwegs geht und sich keiner noch schlimmer verletzt. Die restliche Saison wird noch hart – aber eins ist klar: Aufgeben ist nicht!“

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