Nanzdietschweiler Acht Priestern gedient – Sakristanin Agathe Schuck

Das Kerzenanzünden ist eine von Agathe Schucks Aufgaben.
Das Kerzenanzünden ist eine von Agathe Schucks Aufgaben.

Es gibt sie in Sportvereinen, bei kulturellen Veranstaltungen oder in Kirchengemeinden: Die „guten Geister“, die im Verborgenen arbeiten. So wie Agathe Schuck bei der katholischen Pfarrei Heiliger Remigus.

Längt bevor das Spiel beginnt oder Orgelklänge den Gottesdienst einleiten, sorgen die Helfer wie selbstverständlich für einen ansprechenden Rahmen, der oft von den Besuchern gar nicht wahrgenommen wird. In der Herz Jesu Kirche in Nanzdietschweiler sind es die im Altarraum brennenden Kerzen, der geschmackvoll drapierte Blumenschmuck, aber auch die gepflegten liturgischen Gewänder sowie die Ministrantenkleidung. Selbst die Altartücher liegen frisch gewaschen und gestärkt, längst bereit, bevor die sonntägliche Messe beginnt.

Ernste und humorige Würdenträger

Seit nunmehr 50 Jahren ist es Agathe Schuck, die sich als Sakristanin jeden Sonntag um genau diese Selbstverständlichkeiten kümmert. Mit gerade 27 Jahren nahm sie das Amt an, das ihr der damalige Pfarrer Mader angeboten hatte. Wie Agathe Schuck erzählt, waren und sind diese nunmehr 50 Jahre für sie ein Segen. Nie habe sie den Dienst als eine Bürde empfunden. Acht Priester mit ganz unterschiedlichen Charakteren, ernste aber auch humorige Würdenträger, habe sie bisher, wie sie es nennt, gedient.

Als eine Herzensangelegenheit bezeichnet die Katholikin auch die anderen Dienste, die sie in der Pfarrgemeinde seit Jahrzehnten inne hat. Da wären die vielen Krankenbesuche zu nennen, bei denen sie als Kommunionshelferin die Kommunion nach Hause brachte. Auch wenn die Gaben von Brothostien und Wein, die den Leib und das Blut Christi repräsentieren, helfen, den Glauben zu stärken, tue den Kranken insbesondere der persönliche Zuspruch sehr gut, sinniert die 77-Jährige. Leider in Zeiten der Pandemie sei dies zurzeit nicht möglich, bedauert Schuck.

Der tiefe Glaube als Hilfe

Unterstützung bekam sie in den Jahren, bis zu seiner Krankheit, von Ehemann Manfred. Als talentierter Handwerker baute er für den Altarraum Kerzenständer, Blumenuntersätze und andere Kunstwerke. Im Oktober 2020 verstarb Manfred Schuck. Sie waren 58 Jahre verheiratet. „Kraft gaben mir in dieser Zeit meine drei Kinder mit ihren Ehepartnern und meine fünf Enkelkinder“, sagt Agathe Schuck. Nicht zuletzt sei es aber auch ihr tiefer Glaube gewesen, der ihr geholfen habe, diese von eigenen Krankheiten geprägten Zeiten zu überstehen.

Am Ostermontag trat Agathe Schuck symbolisch aus dem Schatten der Bescheidenheit hervor. Pfarrer Roland Spiegel nahm die Gelegenheit wahr, sich im Namen der Pfarrei Heiliger Remigius und der Gemeinde Herz Jesu zu bedanken. Waren es zum 50. Dienstjubiläum kleine Geschenke, die die Vorsitzende des Gemeindeausschusses Martina Holzhauser und Ministrant Marcel Fremgen überreichten, wurde sie bereits vor zehn Jahren für ihr kirchliches und karitatives Engagement von Bischof Karl-Heinz Wiesemann mit der Pirminius-Plakette geehrt. Die Pirminius-Plakette ist die höchste Auszeichnung des Bistums Speyer. Martina Holzhauser nennt Agathe Schuck „ein großes Vorbild, eine Institution und eine Säule der Kirchengemeinde“.

Trotz gesundheitlicher Probleme möchte Agathe Schuck noch einige Jahre für die Menschen in Nanzdietschweiler Dasein. Und natürlich ihrem Pfarrer dienen.

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