Kreis Kusel Abruptes Ende

Steht ab sofort nicht mehr an der Seitenlinie: Jochen Pfaff (rechts).
Steht ab sofort nicht mehr an der Seitenlinie: Jochen Pfaff (rechts).

«NANZDIETSCHWEILER.» Jochen Pfaff ist mit sofortiger Wirkung nicht mehr Trainer des Noch-Landesligisten SV Nanz-Dietschweiler. Unmut innerhalb der Mannschaft habe zu dieser einvernehmlichen Entscheidung geführt.

„Wir wollten die Saison eigentlich noch gemeinsam zu einem vernünftigen Ende bringen“, sagt Carl David Groß, der Vorsitzende des SV Nanz-Dietschweiler. Und auch Jochen Pfaff, der zur neuen Saison zum SV Reiskirchen ins Saarland wechselt (DIE RHEINPFALZ berichtete), bestätigt: „Ich bin keiner, der die Brocken hinwirft und abhaut. Ich hätte die Saison gerne noch zu Ende gebracht.“ Doch es sollte anders kommen: Nach dem Training am Dienstagabend sei es zu verbalen Attacken einzelner Spieler gegen den scheidenden Coach gekommen, schildern Pfaff und Groß einhellig. Streitpunkt sei dabei unter anderem eine Personalie gewesen: „Ich habe dem Vorstand und einigen Spielern schon im Februar gesagt, dass ich David Pribula entweder mitnehmen werde oder ihm einen anderen Verein suche, falls er sich sportlich verändern möchte. Und David hat sich dazu entschlossen, mit mir nach Reiskirchen zu gehen. Ich habe aber nie ein Geheimnis daraus gemacht“, sagt Pfaff. Doch genau das behaupte nun der eine oder andere im Verein und spreche von einem „gestörten Vertrauensverhältnis“. Pfaff vermutet, „dass da einfach nur ein Grund gesucht wurde, um die Zusammenarbeit vorzeitig zu beenden und den Schwarzen Peter weiterzuschieben“. Doch spurlos geht die Entwicklung nicht an dem engagierten Coach vorbei: „Das tut schon weh. Ich habe alles für den Verein gegeben und mir nichts vorzuwerfen. Dass das jetzt so zu Ende gehen muss, ist einfach nur schade.“ Auch der SVN-Vorsitzende stellt Pfaff ein gutes Arbeitszeugnis aus und bekräftigt: „Ich kann Jochen überhaupt nichts vorwerfen. Er hat sich bis zum Schluss voll reingehängt. Leider hat es mit dem Klassenverbleib dieses Mal nicht geklappt – auch wenn man in der Landesliga erst im Juni genau weiß, was Sache ist.“ Zwei Spiele hat der Tabellenvorletzte noch zu absolvieren. Am kommenden Samstag geht es zur SG Hüffelsheim, am letzten Spieltag kommt der VfR Baumholder nach Nanzdietschweiler. Das Training übernimmt bis zum Saisonende Dominik Rau, der Coach der zweiten Mannschaft. „Da passiert ja auch nicht mehr viel. Am Wochenende teilen sich Kapitän Simon Holzhauser und der verletzte Andreas Urschel das Traineramt“, erklärt Groß. Aber wäre es keine Option, nun gleich Pfaffs designierten Nachfolger Patrik Maaß sofort ins Boot zu holen? Schließlich hat der sein Amt bei der SG Hüffler/Wahnwegen auch bereits vor einiger Zeit niederlegen müssen. „Nein, das war kein Thema“, sagt Groß. „Wir bringen die Saison jetzt so zu Ende und starten mit Patrik Maaß in der kommenden Saison neu.“ Trotz der schmerzhaften Trennung prophezeit Jochen Pfaff seinem Nachfolger dem SVN eine gute Spielzeit: „Ich denke, die können in der Bezirksliga eine gute Rolle spielen. Da kommen alleine fünf gute Jungs aus der A-Jugend, und wenn dann die Langzeitverletzten wieder zurück sind, steht da schon eine schlagkräftige Truppe.“ Carl David Groß mag sich zwar noch nicht so ganz mit dem Gedanken an die Bezirksliga anfreunden, ist aber guter Dinge, „dass wir eine sichere Saison spielen werden und nicht etwa durchgereicht werden, wie es beispielsweise dem VfB Waldmohr damals ergangen ist“.

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