Oberalben 33 Rinder und 250 Hühner – Solidarische Landwirtschaft wächst

Alexander Gerthner im Hofladen auf dem Mayweilerhof.
Alexander Gerthner im Hofladen auf dem Mayweilerhof.

Die Solidarische Landwirtschaft (Solawi) Oberalben startet im Frühjahr in ihr fünftes Jahr. Nach Angaben von Initiator Alexander Gerthner ist der Betrieb auf 54 Mitglieder aktuell gewachsen. Und auch die Tierschar hat sich vermehrt.

„Inzwischen gehören 33 Deutsch-Angus-Rinder zum Hof“, berichtet Gerthner, der vor fünf Jahren noch ohne Rinder die Solawi gestartet hatte. Hinzu kämen rund 250 Hühner unterschiedlicher Rassen. Darunter sind auch bedrohte Rassen wie das österreichische Haushuhn Sulmtaler. Zudem würden Schweine, Ziegen und Gänse in dem landwirtschaftlichen Betrieb gehalten. Mit von der Partie seien auch 27 Bienenvölker.

Die Solawi Oberalben ist im Kreis Kusel die bisher einzige Initiative, die sich unter dem Motto „sich die Ernte teilen“ zusammengeschlossen hat. Durch ihren monatlichen Mitgliedsbeitrag sollen die Teilnehmer Produktion und Verarbeitung der Lebensmittel sowie ein sicheres Einkommen für den Landwirt ermöglichen. Im Gegenzug erhalten sie die Ernteerträge sowie tierische Produkte. Diese können einmal in der Woche abgeholt werden. Aktuell sind dies neben Eiern, Vollkornbrot und Kartoffeln, Kohlrabi, Zwiebeln und Quittengelee. Je nach Jahreszeit und Verfügbarkeit werden unter anderem Nudeln, Getreide, Mehl und Marmeladen angeboten.

Zwei Abholstellen

Insgesamt bewirtschaftet die Solawi 75 Hektar Acker- und Grünland. Während die Wiesen zur Futtergewinnung genutzt und im Sommerhalbjahr beweidet werden, wird auf den Ackerflächen Getreide, Kartoffeln, Gemüse und Ackerfutter angebaut. Gemüse gedeiht in Gewächshäusern, dabei legt Gerthner besonderes Augenmerk auf alte Sorten. Weiterhin nicht angeboten werden frische Milchprodukte. „Allerdings bin ich auch dafür offen“, stellt Gerther klar. Wenn die Mitglieder dies wünschten und sich entsprechend einbringen, könne das Angebot erweitert werden.

Bereits seit zwei Jahren gibt es neben der Abholstelle auf dem Mayweilerhof, wo Gerthners Mutter Elsbeth einen Hofladen betreibt, eine zusätzliche Abholstelle in Kaiserslautern. „Die Abholstelle in Kaiserslautern läuft super“, schildert Gerthner. Aktuell würden in der Garage im Dunkeltälchen 30 genau so viele Mitglieder abholen, wie in Oberalben. Es habe aber auch schon Zeiten gegeben, in denen es mehr Mitglieder aus Kaiserslautern gab.

Ausbildung zum Landwirt

Gerthner war neben seinen Verpflichtungen in der Landwirtschaft bisher noch als Systemelektroniker voll berufstätig. Seit vergangenem April absolviert er eine Ausbildung zum Landwirt beim Hof am Weiher in Albessen. Weiterhin erhält er beim Betrieb der Solawi die Unterstützung seiner Eltern. „Zur Zeit bin ich hier die einzige Vollzeitkraft“, berichtet er. Die Hilfe der Mitglieder sei nach wie vor freiwillig und werde unterschiedlich gut angenommen. „Es gibt Mitglieder, die fast jede Woche mithelfen und andere, die gar nicht vorbei kommen“, lautet seine Erfahrung.

Die Corona-Pandemie habe die Solawi vor organisatorische Herausforderungen gestellt, blickt Gerthner auf das abgelaufene Jahr zurück. „Das miteinander Arbeiten und der Austausch untereinander war plötzlich nicht mehr so möglich wie vorher“, berichtet er „Wir haben aber festgestellt, dass es doch relativ viele Arbeiten gibt, die die Mitglieder Zuhause erledigen können.“ So seien beispielsweise in Heimarbeit Bienenkästen gebaut worden. Auch die Internetseite sei neu gestaltet worden.

Infos

www.solawi-oberalben.de
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