MOTORSPORT Überraschungsrallye

Wertungsprüfung 1: Dietmar Fritz und Co-Pilot Ingo Haaß (MSC Potzberg) im BMW 323 Ti.
Wertungsprüfung 1: Dietmar Fritz und Co-Pilot Ingo Haaß (MSC Potzberg) im BMW 323 Ti.

An Spannung war die ADAC-Potzberg-Rallye in Hinzweiler nicht zu überbieten. Die Entscheidung in der Gesamtwertung fiel erst in der Endphase. Zuvor hatten sich die favorisierten Teams in den Wertungsprüfungen und der Führung abgewechselt.

Es gab schon größere Fahrerfelder beim ausrichtenden MSC Potzberg aus Altenglan – vor der langen Coronapause. Doch die Klassen waren mit erstklassigen Teams bestückt. Michael Bieg/Mika Jordan aus Lindlar wurden von Beginn an als Favoriten gehandelt. Der 56-jährige selbstständige Reifenhändler wusste aber um die Stärke des mehrfachen Siegerteams Rainer Noller/Stefan Kopczyk (Abstatt/Heilbronn), das vor der Saison das Fahrzeug gewechselt hatte. „Den Mitsubishi Lancer habe ich verkauft“, erklärt der Schwabe mit mehr als 125 Gesamtsiegen. „Jetzt sind wir in einem Opel Corsa Rally 4 unterwegs, der weniger Leistung hat. Mal schauen, was heute geht“, sagte Noller am Start. Und es ging einiges. Als weiterer Favorit an diesem Tag galt der 23-jährige Kraftfahrzeugmechatroniker Max Reiter aus Dillingen, ein früherer Auto-Cross-Champion. Auf dem Beifahrersitz saß Conny Nemenich aus Merchweiler, die bereits mehrere Gesamtsiege mit unterschiedlichen Piloten eingefahren hat.

Auf den letzten beiden Wertungsprüfungen setzten sich Michael Bieg/Mika Jorden mit 1,3 Sekunden an die Spitze. „Es war eine schöne Rallye, aber auch anspruchsvoll mit einer starken Konkurrenz“, resümierte der Gesamtsieger. Platz zwei ging an einen zufriedenen Max Reiter mit Conny Nemenich. Noller lenkte mit Stefan Kopzyk den leistungsschwächeren Opel Corsa auf Rang drei.

Neuling siegt

Spannend ging es auch in der Retro-Rallye-Wertung zu, wo nicht die schnellsten Zeiten entscheiden, sondern die Ankunft an der Lichtschranke der jeweiligen Wertungsprüfung. Es waren diesmal nicht die Favoriten, die bei der Siegerehrung ganz vorne standen. Max Buchert aus Böhl-Iggelheim absolvierte seine erst zweite Veranstaltung und siegte mit Andreas Zuhnehmer aus Aglasterhausen im Renault R 5 GT Turbo. Auf den zweiten Platz fuhren Bernd Lutz/Bernd Hetzel (Zell am Harmersbach/Kehl) im VW Golf I. Wolfgang Michalsky/Fabian Michalsky aus Schutterwald im Alfa Romeo Giulia, amtierende Süddeutsche Meister, wurden Dritter.

Dietmar Fritz/Ingo Haaß (Sienhachenbach/Wolfstein belegten mit dem unterlegenen BMW 323 in der Klasse der verbesserten Fahrzeuge bis 3000 Kubikzentimeter Hubraum Rang fünf. „Mehr war nicht drin“, so der Beifahrer. Anders hatte sich das Vater-Sohn-Team Maximilian Mathias/Udo Mathias aus Wolfstein den Tag vorgestellt. Bereits nach der ersten Wertungsprüfung brannte die Dichtung an der Auspuffanlage des Mitsubishi Lancer EVO X. Schnell konnten die Flammen gelöscht werden, aber die Fahrt war damit beendet. Die „Senioren“ Werner Selmikeit/Peter Molter (Erzenhausen/Welchweiler) freuten sich über den dritten Platz im VW Golf IV in der Gruppe der Serienfahrzeuge der Leistungsklasse G 3. Platz 20 in der Retro-Rallye-Wertung ging an Rüdiger Kriese/Stephanie Schuler aus Medard im Ford Puma vor Klaus Reimringer/Marc Faust (Odenbach/Kaiserslautern) im Opel Corsa ACC. Ihren bislang größten Erfolg feierten Jannik Mahl/Kurt Wiegand aus Rülzheim. Sie gewannen die Klasse der verbesserten Fahrzeuge bis 1600 ccm im Suzuki Swift Sport mit einem Vorsprung von 30,8 Sekunden. Der Beifahrer mit Jahrgang 2006 war der jüngste Teilnehmer.

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