Kusel Zur Sache: Vermisstenforschung
Als „Friedensarbeit im Kleinen“ bezeichnet Uwe Benkel die Suche nach vermissten Flugzeugen und deren Besatzungen. Angefangen hat es vor 25 Jahren, seitdem gehen er und seine Helfer ehrenamtlich und auf eigene Kosten Hinweisen auf vermisste Flieger nach. Mittlerweile ist ein dichtes Netzwerk auch ins Ausland entstanden und „täglich kommen neue Hinweise“ auf Absturzstellen oder generell Vermisste hinzu. Längst beschränkt sich die Arbeit nicht mehr nur auf Flugzeuge. Benkel und seine Helfer gehen auch Hinweisen auf Soldatengräber nach. Deutsche und alliierte Soldaten sollen geborgen werden. Benkel sieht seine Arbeit, die vom Zeitaufwand her „ein Vollzeitjob ist“, als Beitrag zur Völkerverständigung und Versöhnung. „Die Dankbarkeit ist riesengroß“, beschreibt er die Resonanz der Angehörigen, wenn das Schicksal des Vaters, Bruders, Onkels endlich geklärt wird. Durch die Klärung entstehen Freundschaften und werden alte Ressentiments abgebaut. Natürlich gibt es aber auch negative Reaktionen, mancher versteht nicht, warum man die alliierten Flieger, also Gegner, suchen sollte. Benkel kann die oft auf persönlicher Erfahrung oder Erzählung des Bombenkrieges beruhenden Reaktionen verstehen. Die Kosten tragen Benkel und seine Helfer bislang selbst. Vor Ort sind sie auf die Mitarbeit der Gemeinden, lokaler Helfer und Firmen angewiesen. Überhaupt sind „die Leute vor Ort ganz, ganz wichtig“, denn sie haben die entscheidenden Kontakte, auf die es ankommt. (sach)