Kusel „Sie alle haben einen Bezug zu Kusel“

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Die Initiative „Du bist Kusel“ hat dem Stadtrat am Freitagabend rund 740 Unterschriften für den Erhalt des Hauses Sauvage in der Trierer Straße übergeben. Das Paket mit den Signaturen übergab Rolf Dick an Stadtbürgermeisterin Ulrike Nagel. Außerdem erhielt sie noch ein Geschenk: Ein Plakat des markanten Hauses in der Trierer Straße.

„Das Haus hat ein Gesicht“, sagte Dick bei der Übergabe. Es lohne sich, dieses Gesicht anzusehen. Dick räumte ein, die Unterschriftensammlung habe zwar keine juristische Bedeutung, dafür handele es sich aber um „sehr ernst gemeinte Bitten“, das Haus nicht abzureißen. Mehr als die Hälfte der Unterzeichner seien Kuseler, informierte Dick - vom Holler bis zur Schlosshöhe. Ein hoher Anteil Unterstützer habe sich auch in umliegenden Orten gefunden. Auch hätten Menschen aus entfernteren Städten wie Frankfurt und Saarbrücken oder München und Berlin unterschrieben. Selbst aus Frankreich und der Schweiz habe es Unterschriften gegeben sowie eine aus den USA. „Sie alle haben eine Beziehung zu Kusel“, betonte Dick, der den Stadtrat bei der von mehreren Mitgliedern der Initiative begleiteten Übergabe über manchen interessanten Kommentar auf der Unterschriftenliste in Kenntnis setzte. Ein Unterschreiber habe etwa bemerkt, er oder sie sei oft in Kusel, „um die Oma zu besuchen“. „Das zeigt doch, dass es gerade auch junge Menschen sind, denen etwas an dem Haus liegt“, folgerte Dick. Und zwei Buben hätten ihm spontan erklärt, das Haus solle nicht abgerissen werden, weil es schön sei und weil darin doch Menschen wohnen könnten. „Hutmacherstadt reißt Hutmacherhaus ab“, schreibt die Malerin Doris Wendel-Geil aus Blaubach im Internet. Sie erinnert daran, dass das Haus einst einen gutgehenden Hutsalon beherbergte. Bei der Annahme der Unterschriften sagte Nagel, dass Teile des Stadtrates das Haus ebenfalls erhalten wollten. Wie berichtet, hatte sich das Gremium mit 13 zu sieben Stimmen für das Festhalten am Vorkaufsrecht ausgesprochen, um das Haus zugunsten eines Freiplatzes abreißen zu lassen. Gegenüber der RHEINPFALZ erklärte Nagel nach der Übergabe, sie wolle sich die Unterschriften zusammen mit den Fraktionsvorsitzenden genauer anschauen. Ob das Thema erneut auf die Tagesordnung des Stadtrates komme, könne sie nicht sagen. Die Initiative kündigte unterdessen an, nicht aufgeben zu wollen: „Wir haben noch weitere Ideen“, sagten deren Mitstreiter. |suca

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