Kusel Noch reichlich Abstimmungsbedarf am Rosengarten

Diese Planskizze hatten Investor Budau und das Architekturbüro dem Vorstand der Lebenshilfe vorgelegt.
Diese Planskizze hatten Investor Budau und das Architekturbüro dem Vorstand der Lebenshilfe vorgelegt.

„Es kann doch nicht nur an uns liegen, wenn der Investor kein Stück weiterkommt“: Stadtbürgermeisterin Ulrike Nagel ist nicht eben erbaut von den neuerlichen Vorwürfen der Bauunternehmung Budau, allein die Stadt zögere das Projekt am Rosengarten hinaus. Immerhin ein Fortschritt: Budau darf mit dem Umbau des alten Brauerei-Gebäudes an der Lehnstraße loslegen – dies aber mit Einschränkungen.

Denn das gemeindliche Einvernehmen, das der Stadtrat in seiner Sitzung am Freitagabend erteilt hat, bezieht sich ausdrücklich nur auf das Gemäuer beziehungsweise auf den Umbau im Inneren. Was der Investor rund um die Mauern so alles geplant hat, muss warten: Für die Gestaltung der Außenanlagen und des an die Hausumgebung anschließenden Geländes hat der Rat dem Antragsteller die sanierungsrechtliche Genehmigung per Beschluss versagt. Stein des Anstoßes: Noch immer habe es der Investor nicht hinbekommen, der Stadtspitze und dem Sanierungsberater einen zumindest einigermaßen belastbaren Planentwurf vorzulegen, wie er sich die Gestaltung des Areals vorstellt. Die Stadtbürgermeisterin monierte vor allem, dass man die Skizze, die einen Eindruck von dem Ensemble mit dem Lebenshilfe-Wohnheim und dem neu in den Blick gerückten künftigen Einkaufsmarkt erstmals als Abdruck in der RHEINPFALZ habe in Augenschein nehmen können. „Uns ist das vorenthalten worden“, äußerte Ulrike Nagel Unverständnis über das Vorgehen, „Nebelkerzen wie diese Skizze in die Welt zu werfen“. Dabei hielt sie den Grobschnitt nicht mal für schlecht. „Die Gesamtaufteilung ist sicherlich vernünftig und wird wohl auch so bleiben“, betonte Nagel. Allerdings – und dies habe der Investor inzwischen auch selbst eingesehen: Was die Gebäude-Gestaltung und die Modellierung des Geländes betrifft, sei noch einiges zu liefern. „Fenstergliederung, Rücksprünge, ein Farbkonzept“, führte die Stadtbürgermeisterin wesentliche Elemente an, die der groben Skizze noch fehlten. Nach der Veröffentlichung des Entwurfs in der RHEINPFALZ am 15. Februar hätten Architekten bei ihr angeklingelt und gefragt, ob dies ernsthaft die Zustimmung der städtebaulich Verantwortlichen gefunden habe. Klares Nein – die stehe nämlich noch aus. Und die wurde nun auch bezüglich des höchst gelegenen Gebäudes im Süden des früheren Emrich-Areals verweigert. Das Haus bleibt in seinem Grundriss erhalten, im alten Gemäuer soll ein neues Innenleben in Form von fünf Wohneinheiten verwirklicht werden. Gerne, so Nagels Beschlussempfehlung. In Sachen Innenausbau könne es gleich losgehen. Was die Außenanlage betrifft, so sei aber noch reichlich Abstimmungsbedarf vorhanden. Dringlich sei auch, sich über die Modellierung des Geländes zu unterhalten. Um ein Beispiel zu nennen: Es sei eine zusätzliche Zufahrt zum Gelände, zu Discounter und Wohnheim von der Lehnstraße aus vorgesehen. Der Entwurf aber sehe vor, eine fünf, sechs Meter hohe Stützmauer zu errichten, um den Höhenunterschied zu bewältigen. Wie sich das vereinbaren lassen solle, sei schleierhaft. Nagel bezeichnete das Projekt als „schwere Geburt“. „Aber wenn es denn – abgestimmt – kommt, wäre es erfreulich.“

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