Kusel Nebenbei bemerkt...:

Es gibt endlich mal wieder gute Neuigkeiten für die Kuseler Innenstadt. Nämlich die, dass das Café Schwinn wieder öffnet. „Zu de Mess′“, wie es heißt. Und das freut nicht nur die Stadtoberen, sondern auch viele Bürger und Besucher. Denn früher, da war das Café mitten in der Fußgängerzone ein beliebter Treffpunkt. Nicht nur für ältere Semester, auch Schüler versammelten sich dort gerne. Das war zu Zeiten, als es in der Kreisstadt jede Menge Cafés und Lokalitäten gab, die gerade in der Mittagszeit eifrig genutzt wurden. Doch eine um die andere machte zu. Dass das Haus wiederbelebt wird, ist toll. Dass das ein bereits in Kusel ansässiger Bäckermeister macht, erst recht. Und noch schöner: Er will auch sein bisheriges Geschäft in der Bahnhofstraße offen lassen. Toll, dass es da keinen Leerstand gibt. Ihm bleibt zu wünschen, dass alles so läuft, wie er sich das vorstellt. Gar nicht läuft es hingegen mit dem Café Pfälzer Bergland, das im ehemaligen Modehaus Engler entstehen soll. Im vergangenen Jahr war das Vorhaben mit viel Furore gestartet, wurde vollmundig angekündigt. Schließlich soll es sich nicht nur um ein Café handeln, auch die Tourist-Info soll dort untergebracht, Waren aus dem Kulinarischen Haus verkauft werden. Quasi ein Schaufenster der Region. Doch es ging und ging nicht voran. Alles verzögerte sich. Und jetzt der nächste Schlag: Das Gelände nebenan, bislang ein wenig schöner Parkplatz, will der Eigentümer nicht hergeben, damit man einen Freisitz dort bauen kann. Unverständlich. Erstens, weil da Grundstücksbesitzer auf ihrem Land hocken und es lieber brach liegen lassen, statt es herzugeben. Zweitens, dass das nicht schon lange geklärt war. Wie geht es jetzt weiter? Wir wissen es nicht. Doch Gerüchten zufolge soll der Landrat bereits bei der Besichtigung eines anderen, leerstehenden Geschäftes in der Innenstadt gesehen worden sein. Es gibt ja schließlich genügend... So langsam sind sie alle durch, die konstituierenden Sitzungen. Fast alle Gemeinde- und Verbandsgemeinderäte haben sich nach der Wahl erstmals getroffen, Ortsbürgermeister wurden eingeführt oder gewählt, Beigeordnete auserkoren. Normalerweise eine unspektakuläre Sache. Manchmal auch richtig nett. Zum Beispiel diese Woche in Altenglan. Dort traf sich der Verbandsgemeinderat zur ersten Arbeitssitzung mit dem neuen Bürgermeister Roger Schmitt. Nicht nur, dass Tische im Rechteck aufgestellt wurden, damit alle sich beim diskutieren ansehen können, die Entscheidungen fielen auch einvernehmlich. Der Mitbewerber um das Amt des Bürgermeisters wurde zum ersten Beigeordneten gewählt, von der größten Fraktion im Rat gab es gar einen Gutschein für Schmitt, damit der sein Büro verschönern kann. Das lässt hoffen für die Zukunft und auf ein gutes Miteinander. Gar nicht harmonisch hingegen verlief am Dienstag die erste Gemeinderatssitzung in Offenbach-Hundheim. Dort wurde zwar ein Ortsbürgermeister gewählt, nachdem die bisherige Amtsinhaberin bei den Kommunalwahlen nicht genügend Stimmen erhalten hatte. Doch schiedlich, friedlich war da trotz allem nichts. Im Gegenteil, die Stimmung war mehr als angespannt. Ein Ratsmitglied ließ sich sogar nicht von der scheidenden Ortsbürgermeisterin verpflichten, sondern wartete, bis der erste Beigeordnete gewählt war, um dann von ihm eingeführt zu werden. Das lässt tief blicken. Die Gräben, die bei der Diskussion ums Gemeindehaus aufgeworfen wurden, die sind tief. Auch der Wahlkampf in der Gemeinde wurde mit harten Bandagen geführt – obwohl es nur eine Bewerberin gegeben hatte, kein anderer bereit war, seinen Hut in den Ring zu werfen. Doch irgendwie muss es jetzt ja weitergehen. Der neue Ortsbürgermeister, Roland Alt, sprach davon, die Gemeinde aus den Negativ-Schlagzeilen herausholen zu wollen. Hoffen wir für die Bürger und die Stimmung im Dorf, dass das bald klappt.

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