Kusel Keine Zeit

Die Terminierung des Waldmohrer Marktplatzfestes hat die Nachbarn in Breitenbach verärgert.
Die Terminierung des Waldmohrer Marktplatzfestes hat die Nachbarn in Breitenbach verärgert.

Die Breitenbacher sind leicht angesäuert. Grund: Die Nachbargemeinde Waldmohr hat ihr Marktfest vor den Ferien ausgerechnet auf jenes Wochenende gelegt, an dem traditionell das Breitenbacher Dorffest stattfindet. Die Waldmohrer argumentieren mit der schwierigen Terminlage.

Jeweils am vierten Juni-Wochenende findet in Breitenbach das Dorffest statt. „Und das schon seit über 30 Jahren“, sagte auf RHEINPFALZ-Anfrage Ortsbürgermeister Jürgen Knapp. Er findet es nicht gut, dass die Waldmohrer genau auf diese Tage ihr Marktplatzfest gelegt haben. Hätten sich die Verantwortlichen in der Nachbargemeinde zeitig informiert, hätten einen Blick auf den Veranstaltungskalender der Verbandsgemeinde geworfen, hätten sie gesehen, dass „wir genau dann Dorffest haben. Da kann keiner sagen, er habe es nicht gewusst“, sagt Knapp verärgert. Mancher Breitenbacher, ist sich der Ortsbürgermeister sicher, hätte auch gern das Waldmohrer Marktplatzfest besucht. „Aber das war eben nicht möglich.“ Nach Knapps Meinung sollte außerdem an die umliegenden Orte gedacht werden. „50 oder 100 Besucher mehr aus Dunzweiler oder Brücken hätten doch jedem Veranstalter gutgetan.“ „In den Sommerwochen werden überall Feste gefeiert“, hält sein Waldmohrer Amtskollege Jürgen Schneider dagegen. Natürlich sei es kein böser Wille gewesen, jenes Juni-Wochenende für das Marktplatzfest auszuwählen, betonte Schneider, der selbst aus Breitenbach stammt. Der Termin habe sich aber bei einem Treffen mit den Vereinen, die das Marktplatzfest stemmen, herauskristallisiert. Einig seien sich nämlich alle gewesen, dass das Fest vor den Sommerferien stattfinden müsse. Wegen der Pfingsttage und dem Fronleichnamsfest – freie Tage, die für Kurzreisen genutzt werden – sei am Ende der 24./25. Juni übrig geblieben. „Da im nächsten Jahr diese Feiertage anders liegen werden, finden wir vielleicht einen Ausweichtermin“, gab er sich zuversichtlich. Gleichzeitig erinnerte er daran, dass an dem folgenden oder vorherigen Wochenende ebenfalls große und bekannte Veranstaltungen über die Bühne gingen, zum Beispiel das Jägersburger Strandfest. „Da wir fast eine Gemeinde bilden, wäre das kaum eine gute Alternative gewesen.“ Auf den begrenzten zeitlichen Spielraum verwies auch der Waldmohrer Beigeordnete Werner Braun. „Wir hatten keine andere Wahl“, bekräftigte er. Glücklicherweise sei ja in beiden Orten viel los gewesen, so dass überall die Kassen geklingelt hätten. Denn Knapp, Schneider und Braun gleichermaßen sehen die Feste auch als wichtige Einnahmequelle für die Vereine. „Der Nutzen ist für die Mitglieder die Motivation, sich zu beteiligen.“ „Die Ortsgemeinden können selbst entscheiden, wann sie ihre Feste feiern. Wir weisen lediglich auf Parallelveranstaltungen hin. Ansonsten haben wir keinen Einfluss“, teilte Tanja Gerber mit. Sie ist zuständig für Tourismus, Kultur und Städtepartnerschaften in der Verbandsgemeindeverwaltung Oberes Glantal und pflegt mit ihrer Kollegin den Veranstaltungskalender. Auf diesem stehen alle traditionellen Veranstaltungen wie Kerwen, Volksfeste, Weihnachtsmärkte, Feuerwehrfeste und solche, bei denen die Ortsgemeinden Ausrichter sind. Die Ortsbürgermeister würden außerdem rechtzeitig im Vorjahr angeschrieben mit der Bitte, ihre Termine, darunter kulturelle Veranstaltungen oder Ortsjubiläen, für das kommende Jahr zu melden. So könnten gegebenenfalls noch rechtzeitig Doppelbelegungen vermieden werden. Vereins- oder Kindergartenfeste fänden im Veranstaltungskalender keinen Niederschlag – „das würde unseren Rahmen sprengen“. Diese seien auf der Homepage der jeweiligen Ortsgemeinde zu hinterlegen.

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