Kusel Hüffler: Erste LED-Flutlichtanlage auf Amateurfußballplatz in der Pfalz

Rund um den Hüfflerer Rasenplatz herrscht Dunkelheit, das Spielfeld ist hell erleuchtet: Mit den LEDs lässt sich der Platz zielg
Rund um den Hüfflerer Rasenplatz herrscht Dunkelheit, das Spielfeld ist hell erleuchtet: Mit den LEDs lässt sich der Platz zielgenau anstrahlen. Der Umweltcampus Birkenfeld spricht von 70 Prozent Stromersparnis.

«HÜFFLER.» Wie der Rasen im Stadion eines Profivereins mutet der beleuchtete Sportplatz der SG Hüffler-Wahnwegen an. Möglich machen dies moderne LED-Strahler auf den Flutlichtmästen.

„43 Vereine haben sich vorab angemeldet, jetzt sind es sogar zehn mehr“, bilanzierte Vorstandsmitglied Werner Seyler. Die ausliegende Interessentenliste war ebenfalls schnell gefüllt. Klar, eine solche Anlage weckt Interesse. „Man erkennt ganz klar den Unterschied zu einer herkömmlichen Anlage, wenn die LEDs eingeschaltet werden“ – offenkundig freute sich Seyler auf die Präsentation der neuen Flutlichter. Die bislang einzige vergleichbare Anlage in Rheinland-Pfalz wurde vor einigen Jahren in Simmertal (Landkreis Bad Kreuznach) errichtet. Auch dort war das Institut für angewandtes Stoffstrommanagement vom Umweltcampus in Birkenfeld beteiligt gewesen, hatte erste Erfahrungen mit solch einer neuartigen Flutlichtanlage auf einem Sportplatz gemacht – auch in Hüffler war das Institut eingebunden. Weiterer Pluspunkt: Für die Anlage bei der SG konnte auf die Firma zurückgegriffen werden, die bereits bei der Einführung von LED-Straßenlaternen in Hüffler beauftragt gewesen war, so konnte das Projekt auf dem Sportplatz in gemeinsamer Planung angegangen werden – und mit Hilfe von Fördermitteln. „Es ist wirklich klasse, was Sie erreicht haben“, lobte Peter Heck vom Umweltcampus das Engagement der Vereinsmitglieder und der Firmenmitarbeiter, die die Anlage innerhalb von zwei Tagen installiert hatten. Die LEDs seien ein Beispiel für geringen Aufwand im Bereich des Umweltschutzes, der aber größere Folgen mit sich bringe: „Sie sehen ja im Sommer, wie viele Insekten zum einen an einer herkömmlichen Anlage sterben und zum anderen dadurch auch den Vögeln als Futter entgehen.“ Bei einer LED-Anlage könne dies zumindest deutlich eingedämmt werden, weil viel weniger Insekten von diesem Licht angezogen würden. Außerdem könne man mit den LEDs einen genau abgegrenzten Bereich beleuchten, was weniger Lichtverschmutzung bedeute. Im Vergleich zu einer „alten“ Anlage könne ein Fußballverein um die 2000 Euro pro Jahr an Energiekosten sparen, berichtete Heck: Der Energieverbrauch liege um 70 Prozent niedriger. So brauche ein Verein im vorgeführten Beispiel zwar statt acht herkömmlicher Lampen dann 16 Stück, verbrauche dafür aber trotzdem wesentlich weniger Energie. „Bei 350 Stunden Nutzung im Jahr steht eine Lebensdauer von 3000 Stunden bei alten Lampen einer Dauer von 75.000 Stunden bei LEDs gegenüber“, erläuterte Heck. Das wären im Optimalfall 200 Jahre, die eine solche LED-Anlage in Betrieb sein könnte, bis erste Ausbesserungsarbeiten betrieben werden müssten. In Viererköpfen hängen die LEDs nun an den Mästen am Hüfflerer Sportplatz. Die Firma Lanz Manufaktur griff dabei auf das „Chip-on-Board-System“ zurück, wie Felix Ernst erklärte. „Damit können wir das Licht einerseits genügend streuen, andererseits aber auch genauer steuern.“ Statt mit einer Linse ausgestattet, ist die Leuchte von einem Reflektor umgeben, der das Licht besser bündelt. „Und durch die Viererköpfe können wir auch die Bereiche nah bei den Mästen beleuchten, die sonst eher dunkel bleiben, aber auch bis in die letzte Ecke für Helligkeit sorgen.“ Dann folgte der Praxistest: Schlagartig erzeugen die neuen LED-Flutlichter Helligkeit. Anders als bei einer herkömmlichen Anlage dauert es nicht einige Minuten, bis die Lichter volle Strahlkraft erreicht haben. Jeder Winkel des Rasens ist ausgeleuchtet – so muss es sich anfühlen, wenn man im Stadion ein Flutlichtspiel bestreitet.

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