Kusel „Die Karten werden neu gemischt“
Nach einem anstrengenden Wahlkampf und einem ebensolchen Wahlsonntag noch einmal durchstarten müssen Jürgen Conrad und Klaus Schillo: Sie treten am 8. Juni zur Stichwahl um das Amt des Bürgermeisters der Verbandsgemeinde Glan-Münchweiler an.
Wie berichtet, holte Klaus Schillo, der bei der Verbandsgemeindeverwaltung arbeitet und als Unabhängiger antrat, im ersten Wahlgang 38,8 Prozent der Stimmen. SPD-Unterbezirksvorsitzender Jürgen Conrad erhielt 25,1 Prozent. Nur kurz dahinter landete FWG-Mann Helge Schwab mit 23,9 Prozent, der damit ebenso aus dem Rennen ist wie der Unabhängige Sigmund Niebergall (12,2 Prozent). Wie wollen die beiden Bestplatzierten nun die Wähler motivieren, ihnen beim zweiten Wahlgang ihre Stimme zu geben – zumal dieser ausgerechnet am Pfingstsonntag stattfindet? Conrad erläuterte auf Anfrage der RHEINPFALZ, in einer Vorstandssitzung des SPD-Gemeindeverbandes wolle man besprechen, wie man weiter vorgehe. Das Ergebnis sei zwar für ihn enttäuschend – „da braucht man gar nicht drumherum zu reden“ –, doch würden beim zweiten Wahlgang möglicherweise die Karten neu gemischt. Und man dürfe nicht aufgeben, bevor das Ganze zu Ende sei. Schillo sagte nach einer Nacht mit wenig Schlaf, er habe mit 35 bis 40 Prozent gerechnet und sei an dieses Ziel auch fast herangekommen. Auch wies er darauf hin, dass er in allen Ortsgemeinden stärker als sein Konkurrent Conrad gewesen sei. Was den restlichen Wahlkampf anbelangt, befindet er sich in der „Überlegungsphase“. Er werde wohl noch ein paar Plakate mehr aufhängen, Anzeigen schalten, eventuell ein bis zwei Stände aufbauen – „gucken, was noch geht“. Er habe die Hoffnung, dass einige der Wähler, die den anderen Kandidaten ihre Stimme gaben, jetzt zu ihm umschwenkten. Schwab sagte als Vorsitzender des Gemeindeverbandes Glan-Münchweiler der FWG, er wisse noch nicht, ob dieser für die Stichwahl eine Wahlempfehlung abgebe. Das werde am Mittwoch entschieden, wenn die FWG ganz demokratisch darüber abstimme. Er denke aber eher, dass man sich für keinen der beiden Kandidaten ausspreche. Sigmund Niebergall wollte keinen der beiden Kandidaten empfehlen. Er zeigte sich enttäuscht über das Gesamtergebnis: „Ich dachte, dass wir mehr beisammen liegen.“ Gefreut habe ihn, dass die, die ihn kennen – sprich: die Bürger von Matzenbach, wo er zehn Jahre Ortsbürgermeister war –, auch für ihn votiert hätten.