Kusel Die Biotonne kommt zum 1. Januar 2019
Zum 1. Januar 2019 erhalten die Haushalte im Landkreis eine Biotonne. Derzeit loten die Mitglieder des Umwelt- und Abfallwirtschaftsausschusses die Spielräume für die Einführung dieser zusätzlichen Tonne aus. Festgelegt werden muss beispielsweise auch ein neuer Abfuhrrhythmus für die schwarze Restmülltonne.
Tonne oder Sack, wöchentliche oder zweiwöchentliche Leerung, Behälter mit Filter im Deckel oder ohne, Bereitstellung auf Antrag oder automatisch, Gebührenabrechnung nach Mengenaufkommen oder pauschal, eine vor allem auf Nahrungsmittel- und Speisereste ausgerichtete Sammlung oder eine, die auch Gartenabfälle und Grünschnitt erfasst: Bundesweit handhaben Kommunen die gesetzlich seit 2015 vorgeschriebene gesonderte Sammlung von Biomüll sehr unterschiedlich. Im Kreis Kusel kommt die Tonne 2019. Zweieinhalb Jahre vor dem Tag X befasste sich am Montagnachmittag der Umwelt- und Abfallwirtschaftsausschuss in der Kreisverwaltung mit den Handlungsspielräumen bei der Einführung des Gefäßes. Die Bandbreite stellten Mitarbeiter des Mannheimer Beratungsbüros, das den Kreis bei der Einführung der Biotonne begleitet, vor. Für die Bürger wie für die Verwaltung müsse das System „so einfach wie es geht“ sein, fasste Frieder Haag (SPD) danach die Marschrichtung zusammen. Entschieden ist bereits, dass es keinen Sammelsack, sondern eine Tonne geben wird, und dass die Grünschnittsammelstellen erhalten bleiben, allerdings „straffer organisiert“, wie Landrat Winfried Hirschberger im Ausschuss formulierte. Die Biotonne soll nur kleine Schnittgutmengen aufnehmen können. Sie wird nach heutigem Stand automatisch Ende 2018 an alle Haushalte ausgeliefert. Die Abfallgebühr soll, wie bislang, in einem Betrag für alle Müllarten ausgewiesen werden. Noch entschieden werden muss beispielsweise, ob die Tonne einen Kohlefilter im Deckel erhalten soll. Dessen Stückpreis liegt bei 30 bis 40 Euro, außerdem fallen etwa alle zwei Jahre zehn Euro für neues Filtermaterial an. Hintergrund ist die Befürchtung, dass die Biotonne müffeln könne. Ändern wird sich mit der Einführung der Tonne auch der Abfuhrrhythmus für den Restmüll, weil sich dessen Menge um fast 60 Kilo pro Person und Jahr reduzieren wird, wenn nicht mehr nur Papier, Glas und Verpackungen, sondern auch noch Bioabfälle getrennt gesammelt werden. Grundlage dieser Annahme ist eine Untersuchung aus den Jahren 2013 und 2014. Die ergab im Kreis pro Einwohner 59,4 Kilo Bioabfälle im Restmüll. Dass die Biotonne kommt, ist unausweichlich. Wie mehrfach berichtet, laufen 2018 die Verträge der Abfallwirtschaft für die Restmüllabfuhr aus. Mit deren Neuausschreibung muss der Landkreis Paragraf 11 des Kreislaufwirtschaftsgesetzes umsetzen. Der schreibt bereits seit 2015 die getrennte Sammlung und Verwertung von natürlichen Rohstoffen im Hausmüll vor. Ziel ist es, Rohstoffe zu sparen, weniger Kohlendioxid auszustoßen und die Energiewende zu befeuern. Um interessierten Unternehmen genügend Zeit für Investitionen zu geben, soll die Verwertung der gesammelten Bioabfälle schon im kommenden Jahr ausgeschrieben werden. Die Angebote für die Sammlung werden erst später eingeholt. |kgi