Kreis Kaiserslautern Zur Sache: Sozial- und Umweltpreis
Die Idee ist ebenso simpel wie genial – genau deswegen hat sie sich auch über die Grenzen des Ortes Mehlingen und der Verbandsgemeinde verbreitet: die Mitnahmebank, initiiert vom Verein „Mehlingen hilft“. Wer auf der Bank sitzt, signalisiert, dass er eine Mitfahrgelegenheit sucht. Ortsbürgermeisterin Monika Rettig (SPD), Kai Ellenberger und Tanja Brentzel nahmen den Sozialpreis der VG vom Bürgermeister in Empfang. Kai Ellenberger berichtete erfreut, dass sich allein aufgrund des kürzlich erschienenen RHEINPFALZ-Artikels Sponsoren gemeldet hätten und der Verein nun insgesamt fünf weitere Bänke – in Fischbach, Mehlingen, Enkenbach und Alsenborn – aufstellen könne. Das Konzept habe auch „Interesse in Otterberg und dem Landkreis Kusel geweckt“. Weiße Flecken in der Verbandsgemeinde gebe es beispielsweise noch in Waldleiningen, Frankenstein, Sembach und Neuhemsbach. „Es soll auch immer eine Bank in der Gegenrichtung vorhanden sein, damit man wieder nach Hause kommt“, betonte Ellenberger. Den ersten Umweltpreis des Abends nahm Udo Zimmermann als Vorsitzender des Imkervereins Enkenbach-Alsenborn entgegen. Schon 1937 gegründet, stand der Verein aufgrund des Mitgliederschwundes im letzten Jahrzehnt vor der Auflösung, gab Alter wieder, aber aufgrund Zimmermanns Engagement sei die Mitgliederzahl auf 26 gestiegen, „Tendenz steigend. Und auch Frauen zeigen Interesse“. Die Imkerei wirke dem Insekten- und Artensterben entgegen. Der so Gewürdigte freute sich über das von der Gemeinde bereitgestellte Pachtgelände an der Heidehütte, das für einen Lehrbienenstand genutzt werde. „Früher war die Imkerei ein okkultes Hobby alter Männer“, berichtete Zimmermann, Revierförster von Enkenbach-Alsenborn, selbstironisch. Und fügte schmunzelnd hinzu: „Der Lockspruch war: ,Fühlen Sie sich alt, kommen Sie zu uns! Hier sind Sie einer der Jüngsten!“´ Ein ebenso erstaunliches Mitgliederwachstum verzeichnet auch der Obst- und Gartenbauverein Hochspeyer, seitdem Alexander Mock den Vorsitz übernommen hat. Er nahm den zweiten Umweltpreis in Empfang. Auch dort drohte die Überalterung den Verein dahinzuraffen – „die Mitglieder kamen im Rollstuhl und mit Rollator zur Versammlung“, berichtete Mock. Von 60 Mitgliedern Ende 2017 sei der Verein „auf aktuell 173“ gewachsen, konnte er berichten.