Kaiserslautern Zoo Kaiserslautern: Vom Schneechaos in den Saisonstart an Ostern

Umgefallene Bäume, abgebrochene Äste: So sah es Anfang der Woche noch rund um den Teich aus.
Umgefallene Bäume, abgebrochene Äste: So sah es Anfang der Woche noch rund um den Teich aus.

Fast alle Spuren des Wintereinbruchs vom Wochenende sind im Zoo beseitigt. „Wir sind mit einem blauen Auge davon gekommen“, sagt Geschäftsführer Matthias Schmitt. Er und seine Mannschaft blicken nun nach vorne auf die Ostertage und damit auf den Saisonbeginn.

Links und rechts des Weges vom Parkplatz zum Eingang liegen abgebrochene Äste. Sie lassen erahnen, wie es hier am frühen Samstagmorgen ausgesehen hat. „Wir hatten Land unter“, erzählt Schmitt. Die Hauptzufahrt zum Zoo sei mit Bäumen komplett versperrt gewesen. „Es war kein Durchkommen.“ Nur zwei der Tierpflegerinnen haben morgens überhaupt die Einrichtung erreichen können, um zunächst eine notdürftige Versorgung der Tiere zu gewährleisten. Erst gegen Mittag kamen zwei weitere Mitarbeiter an.

Schmitt selbst griff am frühen Morgen zum Telefonhörer, um Maßnahmen abzustimmen und Arbeiten zu delegieren. Er informierte einen Mitarbeiter der Werkstatt, der in unmittelbarer Nähe der Einrichtung wohnt. Dieser übernahm die Räumung der Hauptwege mit einem Radlader, damit die Tierpfleger zu den Gehegen gelangen konnten.

„Tiere wissen, wie sie sich zu verhalten haben“

Am Samstag und Sonntag blieb der Tierpark geschlossen, erst am Montag öffnete er wieder. An diesem Tag hatte die Stadtbildpflege den Zuweg freigeräumt und es zeigte sich das Ausmaß der Schäden mit abgebrochenen Bäumen und Ästen. Die Trauerweide auf der Festwiese war stark betroffen. Hier war am Mittwoch ein Baumkletterer tätig, um loses Holz zu entfernen.

Auch das Hühnerdorf, das mit Netzen beschirmt ist, die an einem Holzgestell befestigt sind, war zusammengebrochen. Der Rand der Wasserfläche des großen Teichs war übersät mit herabgefallenen Zweigen und Ästen oder umgestürzten Bäumen. Huhn, Äffchen und Zebra haben dieses Wetterereignis einfach hingenommen, ohne irgendeine Aufregung, wie Mitarbeiter Danny Stock erzählt. „Tiere sind clever. Sie wissen, wie sie sich zu verhalten haben. Sie haben sich einfach untergestellt.“ Für einige seien die herabgefallenen Äste im wahrsten Sinne des Wortes ein gefundenes Fressen gewesen. „Sie haben die Bruchstellen abgeknabbert.“

Vorbereitungen für Ostern laufen auf Hochtouren

Am Mittwochnachmittag war von all dem so gut wie nichts mehr zu sehen, nur hier und da wurde noch Hand angelegt. Der Zoochef hat nach diesen aufregenden Tagen nur lobende Worte für sein Team: „Ich bin sehr froh, dass ich Leute habe, die selbst in Extremsituationen zupacken, um Hilfestellung zu geben.“ Dabei kam dieses Wetterereignis zu einer Unzeit, denn die Vorbereitungen für die Ostertage und damit für den Saisonauftakt waren bereits angelaufen. „Der Schnee hat uns nur Zeit gekostet“, konstatiert er, atmet aber im gleichen Atemzug auf, wohlwissend, dass dieses Ereignis deutlich schwerwiegendere Folgen hätte nach sich ziehen können: „Zum Glück sind keine Menschen oder Tiere verletzt worden.“

Nun packt das gesamte Team an, um das gesamte Gelände für den Saisonauftakt auf Vordermann zu bringen. „Wir hoffen auf den Start in die Normalität“, meint der Zoochef. Eine Sensation bezüglich Nachwuchs kann er nicht vermelden, aber die Meerschweinchen haben Junge bekommen und bei den Kängurus „ist auf jeden Fall etwas im Busch“. Nicht anders bei den Kamerunschafen und den Zwergziegen. „Da kommt noch was“, ist er sich sicher.

Umzug des Streichelzoos geplant

Zu sehen gibt es immer etwas. Beim Rundgang lassen sich Trampeltier, Zebras, Fischotter, Enten sowie die Fütterungen beobachten. Da sind die lustigen Erdmännchen, die ein Sonnenbad auf den Felsen nehmen oder die stolzierenden Kattas und Lemuren in ihrem begehbaren Gehege mit Sitzgelegenheiten zum Beobachten. Hier hat sich im zweiten Jahr ein Storchenpaar niedergelassen, das auch kräftig klappert. „Einer ist halb blind, der andere kann nicht richtig fliegen“, erzählt Schmitt, der in Verbindung mit den Storchenfreunden Glantal steht.

Der Zoochef hat einige Pläne, die aber nicht in nächster Zukunft umgesetzt werden sollen. Das Ensemble aus Spielplatz und Gastronomie soll durch einen Umzug des Streichelzoos, der sich jetzt etwas entfernt befindet, ergänzt werden. Direkt daneben befindet sich das Kaninchen- und Meerschweinchengehege. Wenige Schritte weiter soll das ehemalige Gehege der Yaks mit dem der Trampeltiere und der Esel verbunden werden. Diese Vergesellschaftung habe bereits mit Zebras, Antilopen und Straußen gut funktioniert, so Schmitt.

Auch das Kasperle kommt an Ostern

Neu ist die Außenanlage für die Krallenäffchen. Die wird komplett durch das Zoo-Team in Eigenleistung ausgeführt und ist vermutlich im späten Sommer abgeschlossen. Hier ruhen die Arbeiten bis nach den Ostertagen. Überhaupt liegt für den Geschäftsführer und sein Team erst einmal der Fokus auf dem Saisonstart, für den der Aufbau auf der Festwiese schon begonnen hat.

Für die Ostertage ist ein buntes Programm vorgesehen, das sonntags und montags um 10 Uhr beginnt. Bei Fachführungen erfahren Besucher viel Interessantes über die Zoobewohner und deren Jungtiere und bei den Tierpräsentationen darf auch angefasst und gefüttert werden. Menschen in Katta-Kostümen verteilen Ostereier an die jungen Besucher, für die auch eine Kindereisenbahn bereitsteht. Und Kasperle und seine Freunde sind ebenfalls zu Gast. Am Ostermontag findet beim Warmhaus um 10.30 Uhr ein Gottesdienst statt und die Falknerei stellt sich mit Flugschauen vor. Bei Kaffee und Kuchen und kleinen Speisen muss kein Besucher hungrig bleiben.

Dass in diesem Jahr bereits rund 18.000 Besucher gezählt und damit Schmitts Erwartungen um 8000 Gäste übertroffen wurden, freut ihn besonders. Er führt das auf das schöne Wetter, den Wunsch nach draußen zu gehen, etwas zu erleben und nicht zuletzt auf die weggefallene Maskenpflicht zurück. In den hohen Besucherzahlen und der in den vergangenen beiden Jahren deutlich angestiegenen Zahl der Zoopaten sieht er auch eine breite Verbundenheit und Zustimmung mit der Einrichtung. „Wir haben ein Wir-Gefühl bemerkt“, freut er sich über die vielfältige Unterstützung von außen.

Erwartet Nachwuchs: Dieses weibliche Känguru hat bereits ein Baby im Bauch.
Erwartet Nachwuchs: Dieses weibliche Känguru hat bereits ein Baby im Bauch.
Hier hat sich der Nachwuchs schon eingestellt: Tierpfleger Danny Stock mit einem Baby-Meerschweinchen.
Hier hat sich der Nachwuchs schon eingestellt: Tierpfleger Danny Stock mit einem Baby-Meerschweinchen.
x