Kreis Kaiserslautern Wenn Klassik zum Erlebnis wird
So wird Klassik zum Erlebnis: Mit einem abwechslungsreichen Konzert stellte die Verbandsgemeinde Enkenbach-Alsenborn ihre Preisträger des Wettbewerbs „Jugend musiziert“ vor. Schon im Vorjahr bot Armin Obenauer (CDU), der Ortsbürgermeister von Neuhemsbach, den erstplatzierten Teilnehmern des Regionalwettbewerbs ein eigenes Forum. Sieben talentierte Nachwuchskünstler konnten auch diesmal ihr Können unter Beweis stellen.
60 Zuhörer bildeten dazu am Freitagabend im Bürgerhaus Neuhemsbach die Kulisse. Die Veranstaltung passe ins Konzept „Kunst ins Bürgerhaus“, sagte Obenauer. Alle hätten ihre Leistungen perfekt abgerufen, sprach Moderator Hartmut Weisbrod die manchmal entscheidende physische und psychische Tagesverfassung an. Dass so viele Pianisten vertreten waren, freute den Konzertbegleiter besonders. Aus Bachs Lehr- und Regelwerk für Könner spielte Michael Makunts „Präludium und Fuge D-Moll“. Lilly Jung sang mit guter Aussprache und einfühlsam den Klassiker „Somewhere over the Rainbow“. Von Camille Saint-Saëns stammte der Beitrag des jungen Gabriel Brossart. Klangperlen und elegant herausgespielte Klangkaskaden bestimmten sein „Chanson napolitaine“. Als Blechbläserquintett, mit Tubist Felix Willig, Posaunist Tobias Füge, den Trompetern Tom Schutte und Philipp Kronenberger trat Trompeter Lucas Haag auf. Mit den „Bänkelsängerliedern“ und Anton Dvoraks „Humoresque“ demonstrierten sie musikalisches Miteinander. Moderne Literatur für Akkordeon bot das Duo Laura Ebelsheiser und Nina Frank. Die beiden Zehnjährigen, die schon mit sieben Jahren das Akkordeonspielen anfingen, bestachen mit tadellosem Zusammenspiel. Klassische Klaviermusik auf anspruchsvollem Niveau bot auch Paula Simgen mit einem kleinen Stück des böhmischen Komponisten Georg Benda. Mit „Whatever will be“, bekannt als „Que sera“, trat Lilly Jung noch einmal an. Den furiosen Abschluss bildete Michael Makunts mit einem Prelude von Sergei Rachmaninoff und „Im Stile von Albeniz“, einer virtuosen Imitation des Zeitgenossen Rodion Schtschedrin. Nach dem spannungsreichen Spiel wusste man, warum der 18-jährige Mann eine Empfehlung für den Bundesentscheid von „Jugend musiziert“ in Braunschweig in der Tasche hat. Noch betrachtet der ehemalige Schüler eines Musikinternats in der Ukraine Musik als sein Hobby. Doch wünschen würde er sich eine Karriere schon. Allesamt aus Enkenbach-Alsenborn und Mehlingen stammten die Mitwirkenden des Preisträgerkonzerts. Urkunden und einen Kinogutschein für je zwei Personen gab es von den Ortsbürgermeistern Horst Brennemann (SPD) und Jürgen Wenzel (CDU). Von allen Verbandsgemeinden habe Enkenbach-Alsenborn mit 21 Teilnehmern die größte Musikergruppe aufgeboten, berichtete Wenzel. So viele musische Begabungen an einem Ort seien erfreulich. Intensive Förderungsmöglichkeiten böten neben der Unterstützung der Eltern auch die Kindertagesstätten, Schulen und Vereine vor Ort.