Weilerbach Weilerbacher Weihnachtsdorf abgesagt

In den Vorjahren immer ein Publikumsmagnet: das Weihnachtsdorf auf dem Weilerbacher Dorfplatz, hier eine Aufnahme von 2019.
In den Vorjahren immer ein Publikumsmagnet: das Weihnachtsdorf auf dem Weilerbacher Dorfplatz, hier eine Aufnahme von 2019.

Die Entscheidung ist den Verantwortlichen nicht leicht gefallen, aber jetzt steht es fest: In diesem Jahr wird es kein Weilerbacher Weihnachtsdorf geben. Warum sich der Vereinsring gegen die beliebte Veranstaltung entschieden hat.

Zum siebten Mal hätte sich der Dorfplatz neun Tage lang in ein romantisch beleuchtetes Budendorf mit vielerlei kulinarischen Genüssen, Handgearbeitetem, Dekorationen und Geselligkeit bei Livemusik verwandelt. Doch dann kam Corona und stellte die ersten Planungen auf den Kopf. Bereits kurz nach Beginn der Pandemie hatte Harry Dinges in seiner Funktion als Vorsitzender des Vereinsringes, der für die Organisation zuständig ist, bei den circa 30 Beschickern nachgehört, wie sie die Lage einschätzen. „Das Echo war zunächst überwiegend positiv, allerdings mit dem Hinweis, dass die Rahmenbedingen stimmen müssen“, berichtet er – und genau hier liegt das Problem.

Bevor die endgültige Entscheidung gefasst worden sei, habe man noch die elfte Corona-Bekämpfungsverordnung des Landes abgewartet, um die aktuellen Auflagen für Weihnachtsmärkte einschätzen zu können, sagt Dinges. Nach dem Erlass gab es jedoch nicht mehr viel Diskussionsbedarf: Dass sich der Toilettenwagen innerhalb des eingezäunten Bereichs hätte befinden müssen, damit Besucher nicht mehrfach erfasst werden, und dass ein zweiter Wagen erforderlich gewesen wäre, um die Abstände zu gewährleisten, sei noch das geringste Problem gewesen, so Dinges. Auch die größeren Abstände zwischen den Buden oder die Vorgabe, dass der Verzehr von Glühwein und Bratwurst nur abseits vom Verkaufsstand möglich gewesen wäre, war noch kein Grund zur Absage.

Erhöhter Helferbedarf

Entscheidend war für den Vereinsring vor allem der erhöhte Helferbedarf für die Zutrittskontrolle mit Erfassung der Daten und für das Öffnen der Fluchtwege im Notfall, denn das Gelände hätte komplett eingezäunt werden müssen. Von Seiten der Beschicker, die sich zum Großteil aus Vereinen, Gruppen und Privatleuten zusammensetzen, sei dies nicht zu leisten gewesen, sagt Dinges. Hätte man dafür Personal engagiert, wäre dies mit deutlich höheren Kosten verbunden gewesen. Das hätte sich wiederum in steigenden Standgebühren niedergeschlagen.

Weitere Varianten seien ebenfalls durchdacht worden, berichtet der Vorsitzende. Doch weder ein verkürztes noch ein kleineres Weihnachtsdorf mit einigen wenigen Beschickern seien letztlich in Betracht gekommen, denn auch in diesen Fällen wäre der Aufwand kaum geringer ausgefallen und das Wetter hätte ein höheres Risiko dargestellt. „Außerdem weiß man ja nicht, wie sich die Pandemie weiterentwickelt und sich die Auflagen verändern“, nennt er einen weiteren Entscheidungsfaktor.

In seinen Funktionen als Vorsitzender des Vereinsringes und des Gewerbevereines bedauere er sehr, dass mit dieser Absage nun jede größere Veranstaltung in diesem Jahr im Ort ausfällt. „Es tut uns wirklich sehr leid. Wir hoffen auf das nächste Jahr.“

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