Queidersbach Warum es bald Baumbestattungen geben könnte

Steinkreis im Ruheforst Kaiserslautern: In Queidersbach sollen künftig auch Baumbestattungen angeboten werden.
Steinkreis im Ruheforst Kaiserslautern: In Queidersbach sollen künftig auch Baumbestattungen angeboten werden.

Auf dem Friedhof in Queidersbach sollen bald Urnen-Baumbestattungen möglich sein – ähnlich wie in Ruheforsten oder Friedwäldern. Außerdem soll das Grabfeld für Urnen überplant und dabei eruiert werden, ob der Bau einer Urnenwand praktikabel wäre.

Das sind zwei Ergebnisse der jüngsten Sitzung des Queidersbacher Gemeinderats, der sich gleich mehrfach mit dem Friedhof im Dorf befasste. Einig waren sich die Ratsmitglieder darüber, die energetische Sanierung der Leichenhalle in Angriff nehmen zu wollen. Ohne längere Diskussion wurde beschlossen, das dazu notwendige Planungs- und Förderverfahren in die Wege zu leiten. Mit der Planung beauftragte der Rat einmütig ein Architekturbüro aus Kaiserslautern. Wie Ortsbürgermeister Ralph Simbgen (CDU) erläuterte, habe das Büro bereits im Jahr 2010 einen Auftrag für die Sanierung des Friedhofs bekommen und dadurch bereits Unterlagen in digitaler Form, die man für die aktuelle Planung weiterverwenden und so unter anderem Geld sparen könne. Dadurch liegt die Auftragssumme für die Planung bei unter 25.000 Euro und müsse deshalb nicht ausgeschrieben werden.

Zuvor hatte der Rat beim Tagesordnungspunkt „Mitgliedschaft kommunaler Klimapakt“ die energetische Sanierung der Leichenhalle bereits als eine der Maßnahmen aufgeführt, mit der Queidersbach zum Klimaschutz beitragen will.

Diskutiert wurde zudem, ob und wie das Grabfeld, das für Urnenbestattungen reserviert ist, überplant werden soll. Albrecht Brewi (FWG) bezweifelte zunächst, dass eine Überplanung derzeit generell notwendig sei. Er rechnete vor, dass in den vergangenen drei Jahren auf dem Grabfeld lediglich zehn Urnenbestattungen stattgefunden hätten, wobei die Tendenz mit gerade einmal zwei Beisetzungen im vergangenen Jahr äußerst rückläufig sei. Sollte sich die Zahl der Urnenbestattungen nicht signifikant erhöhen, habe man noch Kapazitäten für die kommenden fünf Jahre. Stattdessen, so Brewi, kämen die meisten Urnen in bereits bestehende, reguläre Familien-Reihengrabstätten. Allerdings sei seit einigen Jahren auch zu beobachten, dass sich viele Queidersbacher unter anderem im Ruheforst in Kaiserslautern bestatten ließen, was nahelege, Baumbestattungen auch auf dem Friedhof im Dorf zu ermöglichen.

Nachfrage nach einer Urnenwand

Dem Bau einer Urnenwand stand Brewi skeptisch gegenüber, unter anderem, weil die Stadt Kaiserslautern Urnenwänden aus Kostengründen unlängst eine Absage erteilt habe und sich die Verhältnisse auch auf den Friedhof von Queidersbach übertragen ließen. Brewis Fraktionskollege Jürgen Schmitt merkte an, dass in jüngster Zeit mehrere Menschen aus dem Dorf bei ihm nachgefragt hätten, ob man in Queidersbach nicht auch Baumbestattungen anbieten könne. Auch nach einer Urnenwand sei er gefragt worden, Beigeordnete Waltraud Gries bestätigte diese Nachfragen. Dieter Straßer (SPD) betonte, dass die erste Urnenwand, die man auf dem Friedhof in Landstuhl gebaut habe, binnen kürzester Zeit voll belegt gewesen sei. Auch auf dem Friedhof in Linden verzeichne diese Bestattungsform eine große Nachfrage, weshalb man sich dieser Überlegung nicht generell verschließen könne. Schließlich verständigte sich der Rat darauf, bei der Überplanung des Urnengrabfeldes die Möglichkeiten von Baumbestattungen zu berücksichtigen und eine Urnenwand einzuplanen. Über die konkrete Umsetzung wird sich der Rat in einer seiner nächsten Sitzungen unterhalten.

Um den Friedhof ging es auch in der Einwohnerfragestunde, in der sich eine Queidersbacherin über den Zustand der Grünabfall-Sammelstellen und der an mehreren Stellen auf dem Friedhof aufgestellten Mülltonnen beschwerte. Ortsbürgermeister Simbgen bestätigte, dass man auf dem Friedhof ein großes Problem mit der Trennung des Mülls habe. „Während die Leute zuhause durchaus in der Lage sind, Plastikmüll von Pflanzenabfällen zu unterscheiden, können sie das auf dem Friedhof anscheinend nicht“, meinte er voller Sarkasmus und berichtete, dass erst unlängst bei der Leerung des Grünabfalls eine große Menge an sogenanntem Mischabfall angefallen sei, den man teuer habe entsorgen müssen. Außerdem habe man festgestellt, dass Friedhofsbesucher ihren Grünabfall in die Papiertonne entsorgten, wenn die nächstgelegene Tonne für Grünschnitt voll sei. Er selbst wisse sich keinen Rat, sagte Simbgen, trotzdem wolle man nochmals einen Aufruf im Amtsblatt starten.

Ihre News direkt zur Hand
Greifen Sie auf all unsere Artikel direkt über unsere neue App zu.
Via WhatsApp aktuell bleiben
x