Niederkirchen Wörsbacher Familien- und Erlebnistour eingeweiht

Gut für die heute oft vernachlässigte Motorik: auf einem Bein durchs „Hickelhaus“ auf dem Familienwanderweg in Wörsbach.
Gut für die heute oft vernachlässigte Motorik: auf einem Bein durchs »Hickelhaus« auf dem Familienwanderweg in Wörsbach.

Mehr als 30 Wanderlustige, Kinder und am Aufbau Beteiligte trafen sich am Samstag am Wörsbacher Dorfgemeinschaftshaus zur Familien- und Erlebnistour. Der neue Rundweg wartete mit einigen Attraktionen auf.

Mit einer zünftigen Trinkflasche und dem Hinweis, dass die Getränke frei sind, wurden die Wanderer auf die Strecke geschickt. Über 250 Arbeitsstunden haben die Helfer in den Aufbau des Weges investiert, berichtete Ortsvorsteher Wolfgang Rabe. Zur Finanzierung hat die Lokale Aktionsgruppe (LAG) „Donnersberger und Lautrer Land“ 2000 Euro aus dem europäischen Förderprogramm „Leader“ beschafft. Um die Ausschilderung hat sich die Tourismusabteilung der Verbandsgemeinde gekümmert.

Christian Stiebitz, einer der Mitinitiatoren, führte die Gruppe über den Neuhöferweg zur ersten Station, dem „Hickelhaus“. Die Kinder führten dort gleich vor, wie auf einem Bein hüpfend die Aufgabe bewältigt wird.

Über den geteerten Feldweg ging es dann zur zweiten Station an der Feldscheune, den Barfußbereich, der allerdings noch nicht fertig ist. Beete mit Waldboden, Rindenmulch, Kies und ähnlichem sollen künftig mit nackten Füßen erfühlt werden.

An der Olsbrücker Straße stellt sich automatisch eine Familienaufgabe zur Verkehrserziehung: Rund 50 Meter muss der Straße gefolgt und dann muss sie überquert werden. Über einen Feldweg führt die Strecke anschließend zum Pavillon am „Schößbusch“: Tilman Wolfsgruber hat mit Helfern einen Holzbau in Stülpschalung errichtet. Neben einer Sitzgruppe beherbergt er einen solarbetriebenen Selbstbedienungskühlschrank.

Panoramablicke und diverse Spielstationen

Von dort bietet sich eine tolle Rundumsicht zum Donnersberg, in die Vorderpfalz, nach Kaiserslautern und zur Sickinger Höhe. An dieser dritten Station probierten die Kinder, auf einem Klangspiel Melodien wie „Hänschen klein“ zu spielen. Katrin Herber vom Dienstleistungszentrum Ländlicher Raum (DLR) erklärte, wie die bisher kahle Stelle durch Büsche, Blühstreifen und sonstige Bepflanzung quasi wieder „naturalisiert“ wird. So soll auch die ganze Tour „pflanzlich“ begleitet werden.

Die Markierung – eine Kuh mit Pfeil – führt weiter zum „Leitergolf“ und einem Natursitz. An jeder Station ist eine Tafel angebracht, die das jeweilige Spiel erläutert. Auf dem Weg zum Bornberg liegt ein historischer Grenzstein, der laut Wolfgang Rabe die Gemarkungsgrenze von Wörsbach, Olsbrücken und Niederkirchen markiert. Dort bietet sich wieder ein schöner Blick bis zum Hunsrück. Auf dem Bornberg hat vor etwa zwei Jahren Wolfgang Rabe den ersten solarbetriebenen Selbstbedienungskühlschrank aufgestellt. Ortsbürgermeister Wolfgang Pfleger stellte mit Freude fest, dass er keinerlei Müll entdeckt habe, nicht einmal Zigarettenkippen. Ein Lob für die Wanderer.

Nach über der Hälfte des vier Kilometer langen Weges traf die Gruppe vor dem Dorf auf die fünfte Station: Ein „Tic, Tac, Toe“-Spielfeld sowie eine Balancierstange und Holzklötze zum Drüberlaufen. Am Wasserhäuschen vorbei zum Dorf wartete Station sechs, der von Wolfgang Drensek gebaute „Fühlkasten“ mit sechs Fächern und herausnehmbaren Inhalten. Zurück auf dem Platz vor dem Dorfgemeinschaftshaus blieben noch einige Wanderer zur „Nachbesinnung“.

Christian Stiebitz machte neugierig auf weitere Pläne, die er aber noch nicht preisgeben wolle. Er verwies darauf, dass immerhin 40 Wörsbacher zwischen zehn und 25 Jahre alt seien. Mit dieser Dorfjugend, die sich auch großteils im Kulturverein engagiere, „geht schon was“.

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