Kreis Kaiserslautern Verkehrs-Chaos überdeckt alles

„Es wird ja noch viel schlimmer“: Tief seufzend hat Ortsbürgermeister Herbert Matz (SPD) die Prognose gewagt, dass Otterbach noch tiefer ins Verkehrs-Chaos eintauchen werde. Der Ausbau der K62 überschattet zurzeit alles, was sich in der Gemeinde tut. So war der tägliche Wahnsinn in einigen Wohnstraßen auch im Rat wieder Thema. Rasch abgesegnet war indes am Dienstagabend der Plan, einem weiteren Teilstück der Bachbahn-Radroute den Weg zu ebnen.

In puncto Bachbahn herrscht Einigkeit. Otterbach hat ja bereits ein schönes Stück Radweg vorzuweisen; das Vorhaben, einen „Pendler-Radweg“ über die alte Bahntrasse bis ins IG Nord zu führen, kommt da nur zu gelegen. Das Ratsgremium hat nun am Dienstagabend dem Erwerb des verbleibenden, rund 250 Meter langen Trassenstücks bis zur Gemarkungsgrenze zur Stadt respektive des Stadtteils Erfenbach beschlossen. Sei einst von utopischen neun Euro plus die Rede gewesen, habe man in Verhandlungen mit der Bahn als Eigentümerin nun einen realistischen Preis erzielen können. Einen Euro pro Quadratmeter Grünflächen entlang der Trasse, 3,40 Euro für das Trassen-Areal selbst zahlt die Ortsgemeinde. Wie der Ortsbürgermeister erläuterte, drängt die Zeit; bis 15. Mai müsse eine Aufstellung der förderfähigen und nicht-förderfähigen Kosten fertig sein. Bei dem Projekt winken Bundeszuschüsse zwischen 70 und 90 Prozent (wir berichteten mehrfach). Was die finanzielle Beteiligung der Gemeinde an Planung und Gutachten betrifft, sei wichtig, dass die Kosten dem jeweiligen Anteil der beteiligten Kommunen entlang der Strecke entsprechen, hatte Christine Buhrmann (Fraktion Wir für Otterbach) gefordert. Matz wies darauf hin, dass dies vorab schon vereinbart worden sei. Otterbach komme günstig davon. Formsache war in der Sitzung, zwei geplanten Wohnhaus-Bauten auf früheren Spielplätzen am „Rambusch“ und „In der Zeil“ Bahn zu bereiten. Die Planungsverfahren haben jeweils eine weitere Hürde genommen. Viele Hürden warten indes noch im Zuge des Ausbaus der Ortsdurchfahrt. Nerven liegen blank bei Anwohnern innerörtlicher Straßen. Autofahrer quetschen sich durch Engpässe, um abzukürzen und sich die offiziellen Umleitungen zu ersparen. „Es ist noch schlimmer gekommen, als wir befürchtet haben“, sagte Matz. Und die Belastungen würden sicherlich noch höher, wenn die Baustelle nun weiter voranrücke, sagte Matz voraus. Genau das befürchten auch andere. Hans-Peter Schläfer (CDU) hatte die Idee vorgebracht, Ampeln zu installieren, um den Stauungen Herr werden zu können. So recht Zustimmung fand der Vorschlag allerdings nicht. Man habe tausend Ideen gehabt, Varianten besprochen – aber keine echte Lösung gefunden, resümierte Matz. Immerhin werde man mit der zeitlichen Ausweitung des Halteverbots in der Hauptstraße Handhabe erlangen, um gegen Dauerparker vorzugehen. In Stoßzeiten führten geparkte Autos zu immensen Rückstaus.

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