Landstuhl Vereinte Freiwillige Feuerwehr rückt 782-mal aus

Beim Brand eines Holzbalkons über drei Geschosse in Bann gab es keine Verletzten.
Beim Brand eines Holzbalkons über drei Geschosse in Bann gab es keine Verletzten.

Nach der Fusion der beiden Verbandsgemeinden Landstuhl und Kaiserslautern-Süd entstand auch eine neue vereinte Wehreinheit. Diese sah sich gleich im ersten Jahr mit den Herausforderungen der Corona-Pandemie konfrontiert. Wehrleiter Thomas Jung, der zusammen mit seinen Stellvertretern Heiko Metz, Rüdiger Väth und Timo Vatter die Neuorganisation zu meistern hatte, ist mit dem bisher erreichten sehr zufrieden.

782 Mal mussten die Einsatzkräfte im abgelaufenen Jahr ausrücken. Davon waren 93 sogenannte „First Responder“-Einsätze. First Responder, also qualifizierte Ersthelfer, sind ein weiteres Glied in der Rettungskette und können Hilfe leisten bis der professionelle Rettungsdienst eintrifft.

Pandemiebedingt stärker gefordert

Wehrleiter Thomas Jung sah die Wehrkräfte pandemiebedingt stärker gefordert: „Sehr oft wird davon gesprochen, dass unsere ehrenamtlichen Frauen und Männer der Feuerwehr ihre Gesundheit oder sogar ihr eigenes Leben in die Waagschale legen, um einem Mitmenschen zu helfen oder ihn gar zu retten. In diesem Jahr wird dies für alle sichtbar. Beim Ausrücken sitzen unsere Einsatzkräfte dicht gedrängt zu neunt im Feuerwehrfahrzeug. Eine Maske auf, aber kein Abstand möglich. Wenn es sein muss, wird ein ganz enger Patientenkontakt nicht vermieden. Hierfür müssen wir alle sehr dankbar sein.“

Im Oktober kam es zu einem Großeinsatz durch eine Brandstiftung im sechsten Obergeschoss des Krankenhauses Landstuhl. „Durch mehrere Umstände ging es glimpflich aus: die Station war nicht besetzt, der Brand in einem Lagerraum war relativ schnell durch uns gelöscht. Eine Evakuierung konnte dadurch verhindert werden“, weiß stellvertretender Wehrleiter Rüdiger Väth zu berichten. Tragischer Ausgang dagegen bei einem weiteren Brandereignis in Landstuhl: „Ein Junge wurde zwar durch uns gerettet, ist aber später seinen schweren Verletzungen erlegen.“ Beim Brand eines Holzbalkons über drei Geschosse in Bann gab es keine Verletzten und in Trippstadt konnte eine gehbehinderte Frau aus dem Feuer gerettet werden.

Sturmtief „Sabine“ macht viel Arbeit

60 Hilfseinsätze hatten die Wehrkräfte, hervorgerufen durch das Sturmtief „Sabine“, in den waldreichen Gebieten der Verbandsgemeinde zu leisten. Zu Hilfe gerufen wurde die Feuerwehr auch bei einem Verkehrsunfall bei Trippstadt, wo es zum Frontalzusammenstoß zwischen zwei Motorrädern kam, bei dem ein Todesopfer zu beklagen war.

Eine Tierrettung endete erfolgreich: Entennachwuchs konnte aus einem Klärbecken in Bann befreit werden.

Weniger gut lief der Übungsbetrieb. Im Sommer konnten die Übungen unter Einhaltung der Corona-Regeln noch weitgehend normal stattfinden. Mit Überschreiten des Inzidenzwertes von 50 wurde alles gestoppt. Mittlerweile finden die Übungen für alle Wehren als Online-Schulung statt.

Der positive Trend bei der Jugendfeuerwehr habe sich fortgesetzt. „Wir wollen künftig konsequent in allen Orten den Kindern ab sechs Jahren die Möglichkeit geben ihr Hobby Feuerwehr auszuüben. Entweder durch Gründung eigener Bambini- oder Jugendfeuerwehren oder durch Kooperation von Wehreinheiten. In mehreren Orten stehen wir in den Startlöchern, wurden leider bisher durch Corona ausgebremst“, so Väth.

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