Kreis Kaiserslautern „Stell’ dir vor, ’s ist Weihnachtszeit“

Eine kleine Sternstunde vorweihnachtlicher Konzertmusik erlebten die Besucher der St.-Georgs-Kirche Kirchmohr am zweiten Advent. Mucksmäuschenstill wurde es beim Auftritt der Solisten, gespannte Aufmerksamkeit war den Chören beschieden.

Leise und besinnlich begann das jährliche Kirchenkonzert mit dem oft zur Christmette gesungenen „Steirischen Andachtsjodler“. Hochkonzentriert und vorbereitet präsentierten sich unter dem Dirigenten Winfried Stoffel die Chöre aus Niedermohr-Schrollbach. Bassdurchflutet und im ruhigen Fluss erhob der gemischte Chor zu Händels „Tochter Zion“ seine Stimmen. Mit dynamischen Schattierungen und klaren hellen Oberstimmen erklang das alte Sternsingerlied „Es ist für uns eine Zeit angekommen“. Lebendige Freude im Dreiviertel-Takt vermittelte mit dem polnischen Wiegenlied „Luleise Gottessohn“ der Frauenchor. Kontrastreiches Singen zwischen Alt und Sopran liefert die Weihnachtsweise „Süßer die Glocken nie klingen“ des französischen Tonsetzers und Diplomaten Bernard Lallement. Mit bewegter Feierlichkeit unterlegt war der italienische Hymnus „Alta Trinita beata“. Zu Manfred Bühlers „Ave-Glöcklein“ trat Sopranistin Elena Laborenz hinzu. Mit Vsevolod Starko und Matthias Stoffel (Violine) waren zwei Meister ihrer Instrumente eingeladen. Mit lang auskostendem Bogenstrich und Tremolo-Verzierungen erklang Johann Sebastian Bachs berühmtes „Air“. Ungemein sanft und elektrisierend wurde von beiden Vitorio Montis ungarischer Czardas-Tanz dargeboten. Höfischen Ballsaalcharakter hatte die mit Pizzicato unterlegte „Stephanie-Gavotte“ des Ungarn-Komponisten Alphons Czibulka. Innig verklang im weiten Kirchenraum Jules Massenets „Meditation“. Als elegantes Schwebegebilde entpuppte sich Camille Saint-Saëns’ „Schwan“. Leicht und koloraturenreich, mit angenehmem Timbre, setzte Sopranistin Elena Laborenz ihre ausgebildete Stimme ein. Begleitet von Matthias Stoffel und Vsevolod Starko bestach die bekannte Sopranistin mit Händels „Halleluja, Amen“, „Marias Wiegenlied“ von Max Reger und zwei weiteren kunstvollen Weihnachtsliedern. Um Bethlehem kreisten die Lieder des Taizé-Chors Schönenberg-Kübelberg unter Dirigent und Pastoralreferent Stefan Pappon. Vom süßlich leidenschaftlichen Vortrag neuer geistlicher Lieder ließen sich die Zuhörer ebenso einfangen wie von John Rutters modernem Wiegenlied und Camille Saint-Saëns’ machtvoll angestimmtem „Tollite hostias“. Begleitet wurde der stattliche gemischte Chor von Pianist Thorsten Groß. Von den Seitengängen aus betrat der große Männerchor „Concordia“ Queidersbach den Altarraum. Ludwig van Beethovens „Die Himmel rühmen“ brachten die Sänger um Wolfgang Weisenauer pracht- und klangvoll zu Gehör. Im Stile eines kündungsvollen „Trumpet Voluntary“ ließen die Sänger Willy Trapps „Lobt den Herrn der Welt“ erschallen. „Stell’ dir vor, ’s ist Weihnachtszeit“ rief kindhaft leise Erinnerungen wach. Hoffnungsstimmung breitete sich bei Udo Jürgens’ „Ihr von morgen“ aus. „Sind die Lichter angezündet?“ sang die Chorgemeinschaft Niedermohr-Schrollbach stimmungsvoll im Anschluss. Das letzte Lied begleitete Chorpianistin Lena Wolff. „Oh du fröhliche“ stimmten Musiker und Sänger als Ausgangslied zusammen mit dem Publikum an.

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