Kreis Kaiserslautern Spiel und Spaß bei Sonne und Schnee

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Auf dicke Jacken und warmes Schuhwerk konnten Besucher und Aussteller am Sonntag beim Natursport Opening in Johanniskreuz bei wechselhaftem Wetter nicht verzichten. Nichtsdestotrotz war die Stimmung rund um das Haus der Nachhaltigkeit gut.

Ein Mädchen versucht sich im Baumklettern, es trägt einen türkisfarbenen Helm und einen Klettergurt. Gesichert wird es von Martin Jung vom Forstamt Johanniskreuz. Für das Baumklettern werden sogenannte Monkey-Klettergriffe mit einem Band am Baum befestigt. Dabei werden die Bänder dem Baum angepasst und bei Bedarf nachgespannt oder gelockert. Geklettert werden kann bei jedem Wetter – außer bei starkem Wind. Was für ein Glück, dass es nicht stürmt. „Irgendwann hat die Kraft nachgelassen“, erklärt das kleine Kletteräffchen wenig später dem Forstmitarbeiter, weshalb es nicht die Spitze des 15 Meter hohen Baumes erreicht hat. Für das leibliche Wohl sorgen verschiedene Vereine mit Bratwurst und Winzersteak. Auch Glühweingeruch liegt in der Luft. Das Heißgetränk gibt es am Stand des Gasthauses Waldesruh aus Elmstein-Schwarzbach. Angenehm trocken und warm ist es im Haus der Nachhaltigkeit, wo Besucher Kaffee und Kuchen genießen. „Ich hätte nicht gedacht, dass so viele kommen“, gibt Simone Nickel, Sprecherin des Hauses der Nachhaltigkeit, zu. Der Wettermix aus Sonne und Schnee sei nicht gerade gemütlich. Dennoch sei sie guter Dinge, dass es noch voller werde, sagt sie lächelnd. Ihr Dank gelte allen, die sich um das Thema Nachhaltigkeit bemühen, betont Nickel. Gut eingepackt sind auch die Spielleiter auf der Wiese hinter dem Haus. Sie warten auf Spieler. Nehmen die Kinder an den Natursportspielen teil, dürfen sie alles ausprobieren und sammeln mit ihrem Team sogar Punkte. Auch Wissensfragen rund um Natur und Wald müssen sich die Teams stellen. Neben Swin Golf und Speedminton wartet Erlebnis- und Waldpädagogin Heide Scheidt mit dem Outdoorspiel „Pfadfinder“ auf Spieler. Dafür liegt ein Netz mit insgesamt 121 Trittflächen auf dem Boden. Eine junge Spielerin soll den Weg zur anderen Seite des Netzes suchen. „Wenn’s nicht tutet, ist es richtig“, sagt Heide Scheidt und los geht’s. Die Kleine platziert ihre Schritte gut überlegt, einige Male wird gehupt. Am Ende erreicht sie aber die andere Seite, auf ihrem Natursportspiele-Bogen wird die volle Punktzahl notiert. In Sichtweite hat das Biosphärenreservat Bliesgau seinen Pavillon aufgeschlagen. Daneben stehen sonderbare Werkbänke – mit ihnen wird Wildholz bearbeitet, aus dem einzigartige Möbelstücke werden. „Wildholz wird so verbaut, wie es gewachsen ist“, erklärt Wildholzbauer Lothar Wilhelm, der mit dem Biosphärenreservat zusammenarbeitet. Im Frühjahr werden die Bäume unter den Augen des Försters gefällt. Im Herbst kommen alle wieder zusammen und beginnen mit dem Möbelbau. Die Damen hätten dann meistens schon genaue Vorstellung, was sie bauen wollen. „Frauen kommen mit einer Designidee, Männer mit der Bohrmaschine“, berichtet Lothar Wilhelm über die Erfahrungen mit den Kursteilnehmern. Beim Mountainbike-Parcours aus Euro-Paletten und selbst gebauten Wippen aus Holz kommt es auf Geschicklichkeit an. „Es geht darum, dass man sich Dinge traut, die man sonst nicht macht“, sagt Norman Juston von der Deutschen Initiative Mountainbike. Hier bekommen die Teilnehmer volle Punktzahl, wenn sie den Parcours bestehen, ohne den Fuß vom Pedal zu nehmen. Wer kein eigenes Fahrrad dabei hat, kann leihweise auf ein vorhandenes zurückgreifen. Helme gibt es ebenfalls. Abgesichert sind auch die Natursportler beim Stand des Zip Line Parks Elmstein. Ganz in der Nähe informiert die Rettungshundestaffel Kaiserslautern über ihre Arbeit. Mit dabei sind natürlich auch die vierbeinigen Akteure. Gegen Mittag trudeln Mountainbiker ein. Die Sonne scheint. Eine Dreiergruppe hat sich um einen Stehtisch aus Holz versammelt. Für sie war es nicht die erste Tour. „Sonst hätten wir das nicht geschafft“, gibt Joshua Benesch zu. Schließlich ist das Trio von Waldfischbach über Schopp und das Karlstal mit Hin- und Rückweg ungefähr 50 Kilometer weit geradelt. Unterwegs habe es auch geschneit. „Winterreifen müssen wir noch keine draufziehen“, sagt Biker Bernd Weidler lachend. Handschuhe hatten die Radler trotzdem dabei – ein Utensil, das an diesem Tag äußerst nützlich war. (srg)

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