Landstuhl Schwester Eligiana vom Nardini-Klinikum gestorben

Noch im hohen Alter aktiv im Krankenhaus: Schwester Eligiana kurz vor ihrem 80. Geburtstag auf der Geburtenstation.
Noch im hohen Alter aktiv im Krankenhaus: Schwester Eligiana kurz vor ihrem 80. Geburtstag auf der Geburtenstation.

Unter dem Namen Rosa Hierl kannten sie nur wenige. Sie war die gute Seele auf der Geburtenstation im St. Johannis-Krankenhaus. Am 15. Januar 1936 in Ettighofen geboren, verstarb sie am 18. April 2020 in Landstuhl: Schwester Eligiana.

Für ihre Eltern, die einen Landwirtschaftsbetrieb besaßen, bedeuteten vier Mädchen ihr Familienglück. In Ettighofen besuchte sie die Volksschule. Ihren Tagesablauf bestimmte zum größten Teil die Arbeit auf dem Bauernhof. Mit 17 Jahren fand sie den Weg ins Kloster. 1953 kam sie nach Mallersdorf zu den Franziskanerinnen der Heiligen Familie. Hier besuchte sie die Krankenpflegeschule und stellte schnell fest, dass ihr diese Arbeit viel Freude bereitete.

1957 wurde Rosa Hierl in den Orden aufgenommen und trug ab diesem Tag den Namen Schwester Eligiana. Drei Jahre später legte sie die Krankenprüfung in Mallersdorf ab und wurde nach Zwiesel im Bayrischen Wald auf die Entbindungsstation beordert. Hier brachte sie ihre ganze Liebe zu Müttern und Kindern ein und stand mitten in einem anstrengenden aber abwechslungsreichen Arbeitsleben als Ordensfrau.

Schwester Eligiana kam 1979 in die Sickingenstadt

Im Jahr 1979 führte sie der Weg in die Sickingenstadt zum St. Johannis-Krankenhaus auf die Entbindungsstation als Stationsschwester. Das große Haus im Stadtteil Atzel war noch recht neu, die Anzahl der Ordensfrauen groß. So erlebte die bescheidene Schwester im Laufe der Jahre einen Wandel in der räumlichen und medizinischen Welt des Krankenhauses. Erlebte ein Kommen und Gehen von Menschen, durchlebte schöne, freudige, aber auch schwere Stunden.

Seit dem ersten Tag in Landstuhl führte sie ein Geburtenbuch. Von Hand geschrieben trug sie jedes Kind ein, das hier geboren wurde. Wenn man sie auf die Technik von heute ansprach, den Computer, huschte ein Lächeln über ihr Gesicht und sie sagte bescheiden in ihrer schönen, bayrischen Mundart: „Ich kann’s immer in die Hand nehmen und nachschauen, auch wenn der Computer mal nicht funktioniert.“

Bis ins hohe Alter auf „ihrer“ Geburtenstation

Bis ins hohe Alter war die liebenswerte Ordensfrau auf „ihrer“ Geburtenstation anzutreffen. Sie verrichtete einen Dienst der „kleinen Dinge“, die ihr viel Freude bereiteten, denn sie „gehörte dazu“, war jeden Tag mit dabei. Zur Freude von Chefärztin Monika Mader, den Hebammen und den Schwestern. Schaute man ihr bei den Neugeborenen zu, so war immer ein zufriedenes Lächeln in ihrem Gesicht. Ihre Worte waren tröstend, ermutigend und ehrlich. Wenn ein Neugeborenes die Station verließ, fragte sie die Mutter, ob sie es segnen darf. Dann legte sie dem neugeborenen Erdenmenschen die Hand auf und bat Gott darum, das Kind immer zu behüten.

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