Kreis Kaiserslautern Rauchzeichen für die Tradition

Im Jahr 1980 rauchte es das erste Mal in Trippstadt. Seit Samstag läuft nun das mittlerweile 35. Kohlenbrennerfest in dem Luftkurort und hat in all den Jahrzehnten nichts von seiner Anziehungskraft auf die Besucher verloren.

Um 17 Uhr wurde das Kohlenbrennerfest am Samstag traditionell begonnen: Ortsbürgermeister Manfred Stahl erklärte es für eröffnet und der neue Köhlermeister David Kuntz entzündete den Kohlenmeiler. 20 Ster Holz befinden sich unter einer festen Decke aus Gras und Erde, die sich nun in den nächsten drei Wochen zu Holzkohle verwandeln werden. Damit er nicht ausbrennt, wird er zumindest in der ersten Woche rund um die Uhr vom Köhlermeister und seinen Gehilfen überwacht. Das Interesse an diesem Fest ist groß und international, wie Ortsbürgermeister Stahl am Meiler betonte. Begrüßen konnte er zu diesem Zeitpunkt Gäste aus Belgien, den Niederlanden, aus Frankreich, der Slowakei, aus Dänemark und Luxemburg. Seit 1980 wird in Trippstadt dieses Fest gefeiert, das ausgerichtet wird von den örtlichen Vereinen, der Gastronomie und Geschäftspartnern des Vereinsrings „Wilensteiner Land“. „Mit dem Kohlenbrennerfest tauchen wir für zwei Tage in ferne Zeiten und wollen damit an die Geschichte und Bedeutung der Eisengewinnung in unserer Region erinnern und unsere Verbundenheit mit der Vergangenheit zum Ausdruck bringen“, sagte Stahl. Das größte und schönste Fest spiegele das vielfältige kulturelle Leben in der Gemeinde und ziehe insbesondere die Menschen an, die sich für die Köhlerei und die Schmiedekunst interessieren. Seit 17 Jahren findet zeitgleich das Schmiedefest statt. Für Trippstadt hatte die Eisenindustrie und die damit eng verbundene Köhlerei eine besondere Bedeutung. Deshalb sei es, so Stahl, für die Identität des Ortes besonders wichtig, diese Kultur zu pflegen und mit dem Köhlerfest aufrecht zu erhalten. Mit Salutschüssen durch Kanonier Robert Busch vom Schützenverein „Freiherr von Gienath“ Trippstadt wurde der Beginn feierlich untermalt. Mit rhythmischen Klängen unterhielt der örtliche Musikverein. In der gesperrten Hauptstraße ging es zugleich gesellig und informativ zu. Eine Zeitreise zu den Kelten präsentierte eine Sonderausstellung im Eisenhüttenmuseum. Die Besucher konnten den Gold- und Silberschmieden bei der Arbeit über die Schulter schauen. (llw)

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