Landstuhl Randalierer und betrunkene Autofahrer halten Polizei auf Trab

Die Gaststätten sind wieder offen, die Corona-Beschränkungen gelockert: Das hat wohl viele dazu bewogen, ordentlich zu feiern. D
Die Gaststätten sind wieder offen, die Corona-Beschränkungen gelockert: Das hat wohl viele dazu bewogen, ordentlich zu feiern. Die Polizei im Raum Landstuhl hatte gut zu tun.

Betrunkene Autofahrer und Randalierer haben am Wochenende die Polizeiinspektion Landstuhl auf Trab gehalten. Im Westen des Landkreises nutzten offenbar viele Menschen die neuen Lockerungen, um auszugehen und dabei kräftig über die Stränge zu schlagen.

Außer Rand und Band war am Freitagabend ein 17-jähriger Jugendlicher aus dem Landkreis, der am Kindsbacher Bärenlochweiher randalierte. Erst demolierte er die dortige Toilettenanlage, danach hat er laut Polizei im Naherholungsgebiet mehrere Menschen mit einem Einhandmesser bedroht. Eine Streife konnte den „aggressiven, renitenten und zudem stark alkoholisierten Jugendlichen“ noch vor Ort festnehmen. „Auf Anordnung der Bereitschaftsrichterin verbrachte der Störenfried die Nacht in der Zelle“, so die Polizei. Die Eltern des 17-Jährigen wurden benachrichtigt. Sie durften ihren Sohn nach dessen Ausnüchterung mit nach Hause nehmen. Gegen ihn laufen Ermittlungen wegen Körperverletzung, Beleidigung, Bedrohung, Sachbeschädigung und Verstoßes gegen das Waffengesetz.

WC demoliert und Spiegel zerschlagen

Bereits in der Vergangenheit hat es immer wieder Probleme am Bärenlochweiher gegeben. „Dieses Mal wurden in der Toilettenanlage ein WC demoliert und die Spiegel zerschlagen“, berichtet Ortsbürgermeister Knut Böhlke auf Anfrage. Das Ordnungsamt kontrolliere das Gelände bereits verstärkt, zudem gebe es einen privaten Sicherheitsdienst, der immer wieder mal nach dem Rechten schaue. „Aber es kann ja nicht die ganze Zeit jemand dort aufpassen“, sagt Böhlke und ist froh, dass Anwohner im Fall der Fälle die Polizei verständigten.

In Bann sucht die Inspektion Landstuhl nach „Schmierfinken, die in der Nacht auf Sonntag die Wände des Schützenhauses verunstaltet haben“. In mehreren Farben seien an verschiedenen Stellen der Mauer unterschiedliche Schriftzüge aufgesprüht worden, so die Polizei, die um Hinweise unter Telefon 06371/92290 bittet.

Darüber hinaus hatten es die Beamten das gesamte Wochenende hindurch mit alkoholisierten Autofahrern zu tun. „Die Bilanz ist erschreckend“, lautete am Sonntag das Fazit der Inspektion.

2,4 Promille am Morgen

Mit mehr als 2,4 Promille saß bereits am Freitagmorgen ein Dacia-Fahrer im Bruchmühlbach-Miesauer Ortsteil Buchholz hinterm Steuer. Eine Funkstreife überprüfte seine Fahrtüchtigkeit und stellte den hohen Promillewert fest. Dem ortsansässigen Fahrer wurde eine Blutprobe entnommen. Seinen Führerschein ist der Mann für längere Zeit erst einmal los. Da er die Polizisten zudem mehrfach unflätig beschimpfte, muss er sich neben dem Verkehrsdelikt auch noch wegen Beleidigung verantworten.

Am Freitagabend war ein „Geisterfahrer“ auf der K60 in Oberarnbach unterwegs. Der weiße Opel zwang einen Honda-Civic-Fahrer zum Ausweichen. Dabei prallte der Honda gegen die Leitplanke und musste später abgeschleppt werden. Der „Geisterfahrer“, dessen Kennzeichen unbekannt ist, flüchtete Richtung Autobahn. Die Polizei sucht Zeugen, die mehr zu dem Fahrzeug und dessen Fahrer sagen können (Telefon 06371/92290).

Mehrere betrunkene Autofahrer wurden in der Nacht auf Samstag im Landstuhler Stadtgebiet aus dem Verkehr gezogen. Dort hatte die Inspektion zu unterschiedlichen Uhrzeiten und an verschiedenen Orten kontrolliert. Am meisten „intus“ hatte ein 30-Jähriger, der nachts mit 1,1 Promille in der Bahnstraße angehalten wurde. Weitere Trunkenheitsfahrten seien bereits im Vorfeld verhindert worden. Die Männer und Frauen wurden vor Fahrtantritt einer Kontrolle unterzogen und mussten ihre Autoschlüssel bei der Polizei lassen.

In der Nacht auf Sonntag sind laut Polizei weitere Autofahrer aufgefallen, die im Zuständigkeitsbereich der PI Landstuhl zu tief ins Glas geschaut hatten. In der Miesenbacher Straße in Ramstein wurden am frühen Samstagabend bei einem Mercedes-Fahrer drogentypische Auffälligkeiten festgestellt. Weiterhin sei den Beamten starker Alkoholgeruch entgegengeströmt. „Ein Atemtest bestätigte die Fahruntüchtigkeit des ortsansässigen Mannes“, der zur Blutprobe mit auf die Wache kommen musste. Weiterhin stellte sich heraus, dass der Fahrer keinen Führerschein besitzt. Auf ihn kommen nun verschiedene Strafanzeigen zu. Da seine als Halterin des Wagens eingetragene Ehefrau die Fahrt duldete, muss auch sie mit einer Strafanzeige rechnen, so die Polizei.

In der Innenstadt von Landstuhl zogen die Beamten im Laufe der Nacht auf Sonntag insgesamt sechs Führerscheine ein. Die Atemtests reichten hier von 0,6 bis 1,52 Promille. Wie in der Nacht davor seien weitere Trunkenheitsfahrten verhindert worden.

Im Graben gelandet

Nicht so glimpflich endete die Fahrt eines Mannes aus Bruchmühlbach-Miesau, der in einem Vito unterwegs war. Er kam am frühen Abend mit seinem Wagen von der L395 zwischen Landstuhl und Hauptstuhl ab und landet im Acker. Mit einem Wert von 1,15 Promille ist auch er seinen Führerschein erst mal los.

Nach den Vorfällen vom Wochenende appelliert die Polizei an die Autofahrer, nicht betrunken zu fahren: „Don’t drink and drive!“ laute das Motto, so die Inspektion, die weitere Verkehrskontrollen ankündigt.

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