Kreis Kaiserslautern „Quantensprung“ binnen dreier Jahre

Frankensteins Ortsbürgermeister Eckhard Vogel (FWG) hätte sich vielleicht einen sonnigeren Tag als den grauen Mittwoch gewünscht, um seine Gemeinde der Prüfungskommission im Wettbewerb „Unser Dorf hat Zukunft“ vorzustellen. Dennoch konnte er mit dem vorläufigen Resümee sehr zufrieden sein.

„Im Jahre 2011 nahm Frankenstein das letzte Mal an diesem Wettbewerb teil“, brachte der Kommissionsleiter und Denkmalschützer Matthias Heß von der Kreisverwaltung in Erinnerung. „Seitdem hat das Dorf nach meinem Eindruck einen Quantensprung gemacht.“ Vertreter der Kreisverwaltung, der Landfrauen, des Gemeinde- und Städtebunds sowie Sabine Günther von der Stadtgärtnerei Landstuhl, die ein besonderes Augenmerk auf die Voraussetzungen für den „Sonderpreis Grün“ hatte, gehörten der Kommission an. Zehn Gemeinden des Landkreises hatten sich in diesem Jahr der Prüfung gestellt. Sie alle wollten Wege aufzeigen, wie es gelingen kann, Wettbewerbsfähigkeit und Nachhaltigkeit im Hinblick aufs bürgerliche Engagement zu erreichen. Mit dem Besuch von Waldleiningen und Frankenstein in der Hauptklasse auf Kreisebene war die Kreisbereisung der Jury am Mittwoch beendet. Dabei wurde betont, dass diese Aktion vom „Blumenschmuckwettbewerb“ der Nachkriegsjahre inzwischen zu einem Instrument der Dorferneuerung geworden ist. „Beurteilung und Bewertung sind ausgerichtet an den Inhalten“, wie auch der Hochspeyerer VG-Bürgermeister Walter Rung (CDU) unterstrich: Der Schwerpunkt habe sich verändert, damit bekämen auch Orte mit schwierigen Verhältnissen eine Chance zum Mitmachen, die Zukunft des Dorfes zu wagen und den Wohnwert zu steigern. Netzwerke und Kontinuität sowie der Rückhalt in der Verbandsgemeinde wurden ebenfalls von Dorfmoderator Hanns Stephan Wüst unterstrichen. Die Arbeitsgemeinschaften für Verkehr, Tourismus und Medien seien „sehr engagiert bei der Sache“. Um alle Facetten der Gemeinde aufzuzeigen, waren Seniorenbeaufragte Inge Koch sowie Jugendsozialarbeiterin Sina Stokes dabei und berichteten über ihre Aktivitäten. Svetlana Moser, die ihre Diplomarbeit über Leerstände in Frankenstein geschrieben hat, gesellte sich ebenfalls mit ihren Grafiken dazu. Anschließend ging es in den Ort. Die Freischneidung des Burgbergs, der Teufelsleiter und des Diemersteiner Tals sowie die teilweise Beweidung durch Ziegen waren ebenso Thema wie der Plan, zusätzlich Auerochsen zur Freihaltung der Flächen einzusetzen. Nicht unerwähnt blieben die vielen Aktivitäten wie Triftfest im Leinbachtal, die von den Vereinen ausgerichteten Theater– und Faschingsveranstaltungen, die Ziegenwanderungen, die Erweiterung des Schulhofs durch die Elterninitiative, das Pflanzen eines Bäumchens pro Schuljahrgang oder die Winterverbrennung. „Wir haben einen sehr guten, facettenreichen Eindruck gewonnen“, so Heß. „Planerische Überlegungen zusammen mit wissenschaftlicher Begleitung haben hier überzeugt.“ (ibr)

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