Hauptstuhl Pferdetränke an der „Steinernen Brücke“ freigelegt

Die alte Pferdetränke an der „Steinernen Brücke“ ist wieder freigelegt.
Die alte Pferdetränke an der »Steinernen Brücke« ist wieder freigelegt.

Die ehemalige Pferdetränke an der „Steinernen Brücke“ im Wald südöstlich von Hauptstuhl ist freigelegt. Geplant war das allerdings nicht. Es handelt sich lediglich um einen positiven Nebeneffekt.

Die genaugenommen auf Langwiedener Gemarkung in der Waldabteilung „Torhaus“ liegende Anlage, bei der sich in alten Zeiten eine Zollschranke befunden haben soll, wurde 1975 auf Initiative des damaligen Hauptstuhler Bürgermeisters Franz Traub unter Mitwirkung von Revierförster Toni Herloch restauriert. Ein Foto der Pferdetränke aus dem Jahr 1987 – damals wurde sie noch über ein Auslaufrohr aus einer dahinterliegenden Quelle gespeist – ist sowohl in dem Band „Brunnen und Landschaft – Brunnen im Landkreis Kaiserslautern“ von Fritz Schäfer und Hans von Blohn als auch in dem von Josef Quirin und Franz Traub herausgegebenen „Heimatbuch der Gemeinde Hauptstuhl“ enthalten.

Von Moos, Brombeerhecken und Bäumchen überwuchert

In gut viereinhalb Jahrzehnten hat die Natur das Terrain zurückerobert. Die historischen Relikte waren vollständig von Moos, Brombeerhecken und kleinen Buchenbäumchen überwuchert. Ohne präzise Hinweise des früheren Revierförsters Klaus Mohrhardt wäre es kaum möglich gewesen, die Pferdetränke zu finden. Wie von der derzeitigen Revierförsterin Luisa Rump zu erfahren war, dachte man bis zum vergangenen Herbst seitens des Forstamtes nicht daran, die Brunnenanlage wieder freizulegen. Die Verkehrssicherung auf den Waldwegen habe Vorrang.

Insofern kam es überraschend, dass sich kurz vor Weihnachten ein aufmerksamer RHEINPFALZ-Leser aus Bruchmühlbach, der in unserer Serie „Brunnen – Quell’ von Wasser und Legenden“ über die zugewucherte Anlage gelesen hatte, meldete und darauf hinwies, dass der Brunnen an der „Steinernen Brücke“ inzwischen weitgehend von dem üppigen Bewuchs freigeschnitten worden sei. Klaus Mohrhardt hatte davon ebenso wenig Kenntnis wie der Hauptsuhler Altbürgermeister Hans Bader. Da das Forstamt noch im September die Freilegung der Anlage nicht in Erwägung zog, kam der Gedanke an die Heinzelmännchen auf.

Noch kein Plan für die Anlage

Gewissheit brachte dann in der ersten Januarwoche eine Anfrage beim Forstamt Kaiserslautern: „Unsere Forstwirte mussten die ,Steinerne Brücke’ für Kontrollarbeiten an der Brücke freischneiden. Da zur Kontrolle ausreichend Platz benötigt wird, wurde ein bisschen großzügiger um die Brücke freigeschnitten, so dass als positiver Nebeneffekt nun auch die ehemalige Pferdetränke wieder freiliegt“, teilte Dorothea Lehmann, stellvertretende Forstamtsleiterin, mit. Allerdings gebe es keinen Plan, wie fortan mit der ehemaligen Brunnenanlage umgegangen werden soll. Wie bereits erwähnt, habe derzeit die Verkehrssicherung im Wald Priorität.

Lehmann, die sich sehr für die Geschichte der einstigen Pferdetränke an der „Steinernen Brücke“ interessierte, versicherte aber, dass die Erhaltung von Natur- und Kulturdenkmälern einschließlich Brunnen im Wald zu den Aufgaben der Forstverwaltung gehöre. In diesem Zusammenhang verwies sie auch auf eine Broschüre mit dem Titel „Brunnenwanderweg“, die vor einigen Jahren vom Forstamt Kaiserslautern herausgegeben wurde. Wie von Thomas Keller von der Tourist-Information der Stadt Kaiserslautern zu erfahren war, wurde diese Broschüre nicht wieder aufgelegt. Der darin beschriebene Brunnenwanderweg sei aber in einem aktuellen Flyer der Stadt Kaiserslautern mit dem Titel „Bremerhof Rundwanderwege“ enthalten.

x