Kreis Kaiserslautern Opernszenen flimmern über die Leinwand

Wer mit so viel Spiellaune wie der Musikverein Kollweiler antritt, dem rennt das Publikum die Bude ein. Längst reicht ein Termin für das Neujahrskonzert nicht mehr aus. Gleich an zwei Tagen belegte also der 2011 gegründete Verein am Wochenende das ausverkaufte Bürgerhaus.

Unter dem Motto „Blasmusik im Mix“ sorgten Karlheinz und Kitty Reißmann, die beiden Garanten für erfolgreiche Vereinsarbeit, für ein abwechslungsreiches Programm. Werke aus verschiedenen Genres wurden gespielt, Rock ebenso wie Klassisches, Pop und traditionelle Blasmusik. Trompeten statt Fanfaren verkündeten Verdis Hymne und Triumphmarsch aus der Oper „Aida“. Ein schöner Gegensatz war der Klang der tiefen Tuben, der Baritone, Posaunen und des Saxofons. Immer dichter wurde der Klangteppich gelegt, bis er sich im weichen Ton der Holzbläser verflüchtigte. Per Leinwand wurden stimmungsvolle Opernszenen eingeblendet. Schon war die erste Herausforderung gemeistert. Das Rasseln von Schlangen, das Trompeten von Elefanten und das Stampfen von Tierherden vermittelte die „African Symphonie“. Lateinamerikanisches Flair verbreitete mit Akkordeonspieler Walter Rheinheimer das Tanzstück „Lambada“. Schöne Passagen lieferten auch Querflöten, Oboe und Klarinetten. Der Pop-Szene entnommen waren die fließend durchgespielten „Coldplay Classics“. Ganz im Stile des Komponisten Julius Fucik – mit Vergnügen – gestaltete der Musikverein Kollweiler den Marsch „Die lustigen Dorfschmiede“. Die Kleinsten werden die Größten. Unter dieser Prämisse präsentierte Karlheinz Reißmann die neu eingerichtete Blockflötengruppe. Seit September trifft sie sich zum Unterricht. Zusammen mit den Leiterinnen Lotta Schimmel, Sina Grill und Patricia Diehl gaben fünf Flötenkinder ihr vielversprechendes Debüt einschließlich Zugabe. Fest eingebunden in den Musikbetrieb ist schon Kitty Reißmanns Nachwuchsorchester. Kess und cool führten die „Trumpet Sisters“ (Amelie Markus und Ida Schimmel) durchs Programm. Ideenreich und stilsicher, mit Kostümen, die zum Thema passten, gab es einen fröhlich bunten „Circus March“, aus Mary Poppins „Supercalifragilisticexpialidocious“ und – filmszenenreif - „The Bare Necessities“ aus dem Dschungelbuch. Instrumente blasende Bären und der mitten im Publikum tanzende Balu spielten zu aller Belustigung die Hauptrolle. Ein heißes Saxofon hörte man zu dem Blues Brothers-Hit „Flip, Flop and Fly“. Farbige Leuchtstäbe, zuvor an die Zuhörer verteilt, bildeten die Kulisse zu Michael Jacksons Hymne „We are the World“. „Strauss Bonbons“, ein Medley aus der goldenen Wiener Ära, verteilte das Hauptorchester unter seinem Leiter Karlheinz Reißmann nach der Pause. Orientalisch anmutende Musikgebilde mit Oboe, Klarinetten und gedämpften Trompeten schufen die Musiker zu „Caravans Theme“. Fließend durch die Register wanderte zu Sias Pop-Hit „Cheap Thrills“ die Melodie. Friesisch herb ging es bei „Santiano“ zu. Mit brausendem Gesang und energiegeladenem Küstenrock brachten Blasmusiker, Akkordeonist Walter Rheinheimer und der kleine „Shanty-Chor“, drei Sänger aus Steinbach am Donnersberg, das Publikum in Stimmung. Treibende Heavy-Metal-Klänge barg Ozzy Osbournes „Crazy Train“. Harmonisch in die Spielkultur des Kollweilerer Orchesters fügte sich auch das Duo Walter Heinz und Willi Kolter, Freunde vom BSW Orchester Lauterecken, ein. Schneidig gesungen und bespielt wurde Peter Schads böhmisch-mährische „Kuschel Polka“. Zugaben im Bürgerhaus waren dann der „Radetzky Marsch“ und einmal mehr „Santiano“.

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