Kreis Kaiserslautern Nur in Fischbach ist ein Wechsel sicher

Am 25. Mai werden die neuen Gemeinderäte und Ortsbürgermeister gewählt. In vielen Kommunen stellen die Parteien derzeit ihre Kandidatenlisten auf, anderenorts lässt man sich Zeit bis zum Fristende für Personalvorschläge Anfang April. Die RHEINPFALZ hat sich unter den 50 Gemeinden im Kreis umgehört, wer von den derzeitigen Amtsinhabern noch einmal antritt. Heute geht es um die Verbandsgemeinde Hochspeyer, deren Tage als eigenständige Gebietskörperschaft vermutlich gezählt sind.

Denn nach dem Willen der Landesregierung sollen die vier Ortsgemeinden mit zusammen rund 6720 Einwohnern in die Nachbar-VG Enkenbach-Alsenborn „eingegliedert“ werden – und zwar jetzt, während man vor Ort bestenfalls eine Fusion im Jahr 2016 akzeptiert hätte. Enkenbach-Alsenborn geht zwar per Klage gegen das Ansinnen vor, aber letztlich dürfte es höchstens einen Aufschub geben. Für die Ortsgemeinden ändert sich ohnehin nichts, denn sie behalten ihre Eigenständigkeit und damit auch ihre Organe. Einen Wechsel wird es voraussichtlich nur in geben. Die 780 Einwohner haben 2009 den FWG-Mann Wolfgang Vogel zu ihrem Ortsbürgermeister gewählt. Starke gesundheitliche Probleme, vermutlich aber auch FWG-interne Reibereien haben ihn jetzt veranlasst, auf eine erneute Kandidatur zu verzichten. Ins Amt kam Vogel nach dem schweren Zusammenbruch des inzwischen verstorbenen Ortsbürgermeisters Wolfgang Geigenberger. Als Erster Beigeordneter führte er zunächst kommissarisch die Amtsgeschäfte, ehe er vor fünf Jahren regulär zum Bürgermeister gewählt wurde. Seine eigenen Gesundheitsprobleme haben den 49-jährigen Kaufmann zwischenzeitlich selbst zum Kürzertreten gezwungen, die Vertretung hatte bislang die Beigeordnete Alexandra Lorenz inne. Für Vogels Nachfolge haben die Freien Wähler den kommunalpolitischen Neuling Sascha Leidner ausersehen, 36 Jahre alt, Techniker und in der Entwicklung des Lauterer Wipotec-Werks tätig. Er strebt „die Stärkung und den Erhalt unserer Einrichtungen“ an, etwa der Kita. Außerdem setzt er auf Bürgernähe und die Einbindung der Fischbacher in gemeindliche Projekte. Obenan steht außerdem weiterhin die Umwandlung der ehemaligen Raketenstation in einen Solarpark. Die knapp 1000 Einwohner von haben 2009 Eckhard Vogel (FWG) zu ihrem Ortsbürgermeister und Nachfolger von Manfred Petry gewählt, der damals eine 17-jährige Amtszeit beendete, um sich überregional den Belangen der Freien Wähler zu widmen. Am 25. Mai stellt sich Vogel erneut dem Votum, Konkurrenz ist bis dato nicht auszumachen. Er ist 55 Jahre alt, Berufsschullehrer im Dienstleistungszentrum Ländlicher Raum und in Sachen Kommunalpolitik ein alter Hase, etwa als VG-Beigeordneter mit eigenem Geschäftsbereich für Jugend und Soziales. Diesem Sektor will sich Vogel weiterhin widmen. Er verweist auf eine „solide Seniorenarbeit“ und versteht „den demografischen Wandel als Chance für eine Gemeinde“, etwa durch die Schaffung finanziell angemessener Wohnungen für junge Familien. Auch die Fortsetzung der Ökologieprojekte – Stichwort Beweidung - und den Erhalt der Grundschule hat er sich auf die Fahnen geschrieben. Nicht zuletzt erblickt Vogel in der Anerkennung Frankensteins als Dorferneuerungs-Gemeinde einen „erheblichen Meilenstein“ für die weitere Entwicklung. Damit einher geht für ihn eine „spürbare Entlastung vom Straßen- und Schienenverkehr“. Auch der Ortsbürgermeister Hans-Norbert Anspach (SPD) trägt die Bürgermeisterkette seit 2009, als er Gerhard Scherer (FWG) im Amt folgte. Der Sparkassenbetriebswirt in Altersteilzeit, der im kommenden Juni 63 Jahre alt wird, stellt sich noch einmal zur Wahl - und hat bislang keinen Mitbewerber. „Ich will′s einfach noch mal wissen“, sagt er, „denn es gibt auch noch ein bisschen was zu tun“. Im neuen Gewerbegebiet am Ortseingang aus Richtung Kaiserslautern wurden allein seit Anspachs Amtsantritt rund 17.000 Quadratmeter an den Mann gebracht, die weitere Vermarktung ist ein Hauptziel seiner kommunalpolitischen Arbeit. Außerdem setzt er sich für alternative Bestattungsformen auf dem Friedhof ein. Sein Augenmerk richtet Anspach ferner auf ein gedeihliches Miteinander von Jung und Alt. Die Seniorenwohnanlage „Quartier Wiesenstraße“ und die Einrichtung eines Mehrgenerationenplatzes zählen für ihn ebenso zu diesem Aufgabenfeld wie die Aufstellung eines Spielleitplans. In Waldleiningen hofft der Christdemokrat auf seine Wiederwahl. Das 430-Einwohner-Dorf im Zentrum des Pfälzerwalds ist nicht nur wegen der „Weltachs′“ berühmt, sondern hat in den vergangenen Jahren einen fragwürdigen Bekanntheitsgrad durch einen parteipolitischen Dauerzwist erworben: Gasiorek ist seit 2009 im Amt, seit November 2010 bleibt die SPD konsequent sämtlichen Ratssitzungen fern. Gleichwohl konstatiert der Ortsbürgermeister, der noch keinen offiziellen Gegenkandidaten hat, dass sich „einiges getan hat, für das ich Verantwortung übernommen habe“. Das Dorfgemeinschaftshaus, das bereits ein neues Dach erhalten hat, muss „weiter auf Vordermann gebracht werden“, zudem warten die Brücken auf eine Runderneuerung. Für den Stüterhof strebt Gasiorek einen Internetanschluss an, generell sei eine breite Handy-Anbindung notwendig. „Unsere Hauptaufgabe bleibt die Haushaltskonsolidierung“, sagt der 33-Jährige, der vor seinem Abschluss als Gymnasiallehrer steht und momentan als wissenschaftlicher Mitarbeiter im rheinland-pfälzischen Landtag tätig ist. (rik)

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