Sembach Nach Schüssen auf Frau Mordanklage gegen Ehemann erhoben

Großes Polizeiaufgebot: Am 23. Februar wurde im beschaulichen Sembach eine 48-jährige Frau brutal in ihrem Auto erschossen. Ihr
Großes Polizeiaufgebot: Am 23. Februar wurde im beschaulichen Sembach eine 48-jährige Frau brutal in ihrem Auto erschossen. Ihr Ehemann muss sich nun dafür verantworten.

Der 57-jährige Mann, der am Morgen des 23. Februar in Sembach mehrfach auf seine Ehefrau geschossen und diese dabei getötet haben soll, muss sich wegen Mordes vor dem Lauterer Landgericht verantworten. Die Staatsanwaltschaft hat Anklage erhoben.

Die brutale Tötung der 48-jährigen Frau am Morgen nach Aschermittwoch in Sembach hatte nicht nur die Bürger in der 1150-Einwohner-Gemeinde geschockt: Nur Minuten, nachdem ein Schulbus in der Sembacher Hauptstraße mit den Schulkindern abgefahren war, soll der mutmaßliche Täter dort kurz vor acht Uhr die Mutter seines Kindes erschossen haben. Mit mindestens 15 Schüssen, wie sich später bei der Obduktion herausgestellt hatte. Die Getötete saß in ihrem Wagen, einem Smart: Dessen automatisches Notfallsystem hatte einen Unfall gemeldet und so einen Rettungseinsatz ausgelöst. Doch als die Sanitäter vor Ort eintrafen, konnten sie der 48-Jährigen nicht mehr helfen. Neben dem Wagen der Frau stand ein Mercedes, in dem die Polizei eine Pistole fand. Wenig später wurde der 57-jährige Ehemann als mutmaßlicher Tatverdächtiger festgenommen und sitzt seither in Untersuchungshaft.

Der Ehefrau aufgelauert

Die Ermittlungen sind nun abgeschlossen und es wird Anklage wegen Mordes erhoben, teilen die Staatsanwaltschaft Kaiserslautern und das Polizeipräsidium Westpfalz am Freitag in einer gemeinsamen Pressemitteilung mit. Dem 57-Jährigen werde vorgeworfen, seiner Ehefrau bereits mit Tötungsvorsatz am Rand der Hauptstraße in dem Mercedes Benz S 500 aufgelauert zu haben. Dann sei er auf den Smart, in dem die Frau saß, zugefahren und habe vorsätzlich eine Kollision der beiden Fahrzeuge herbeigeführt. Laut Staatsanwaltschaft stieg der Mann danach aus und gab mehrere Schüsse aus einer Pistole auf seine Ehefrau ab. „Die Pistole hatte er sich illegal verschafft.“ Als Motiv für die brutale Bluttat gibt die Staatsanwaltschaft den Trennungsstreit des Paares an. Die Eheleute hätten seit Herbst 2022 getrennt gelebt.

In rechtlicher Hinsicht wirft die Staatsanwaltschaft dem 57-Jährigen mit der Anklage heimtückischen Mord vor. Das Rammen des Smart wertet sie als gefährlichen Eingriff in den Straßenverkehr. Beide Anklagepunkte werden in Tateinheit betrachtet.

Der 57-Jährige schweigt

Der 57-Jährige, der sich unmittelbar nach der Tat nach damaligen Angaben der Polizei weitgehend geständig gezeigt hatte, habe sich bei seiner förmlichen Vernehmung nicht geäußert. „Er hat von seinem Schweigerecht Gebrauch gemacht“, teilt die Staatsanwaltschaft mit. „Das Landgericht Kaiserslautern hat nunmehr über die Eröffnung des Hauptverfahrens zu entscheiden.“

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