Kreis Kaiserslautern Mit Pauken und Trompeten

Weißes Hemd, schwarze Hose oder schwarzer Rock: So präsentierte sich die Christliche Spielgemeinschaft im Jahr 1971.
Weißes Hemd, schwarze Hose oder schwarzer Rock: So präsentierte sich die Christliche Spielgemeinschaft im Jahr 1971.

Eine 26-köpfige Jugendgruppe traf sich im Januar 1967 in der damaligen Gaststätte „Zum fröhlichen Zecher“, um einen Verein für ihre gemeinsamen Ziele ins Leben zu rufen. Jetzt wird die Christliche Spielgemeinschaft (CSG) 50 Jahre alt und feiert das: Zelt und Vereinsheim am Bahnhof in Olsbrücken sind am heutigen Samstag, 24., und am Sonntag, 25. Juni, Anlaufstelle für das Musikfest mit Gastvereinen.

Die Aktivitäten der Gründungsmitglieder waren zunächst auf Laienspiel, Prunksitzungen, gemeinsame Ausflüge und Hobbyfußballspiele ausgerichtet. In den ersten Jahren leistete der damalige erste Vorsitzende Alois Hettesheimer wichtige Aufbauarbeit im jungen Kulturverein. Stellvertreter Arno Janzen übernahm 1968 die Gründung eines Fanfarenzuges im mittlerweile 109 Mitglieder zählenden Verein. Zum ersten Ausbildungsteam gehörten Franz Haschke (Fanfaren), Hilmar Rheinheimer (Marschtrommel), Manfred Fuchs (Landknechtstrommel), Hermann Burckhardt und außerdem Dieter Greiner (Querflöten), der auch bis 1971 die Stabführung übernahm. Der Verein konnte alsbald rund 70 Jugendliche an den Musikinstrumenten ausbilden. Beim Pokalfest des TuS Olsbrücken gab der Spielmanns- und Fanfarenzug sein Debüt, trat beim Maimarktumzug in Kaiserslautern 1970 erstmals auswärts auf. Im selben Jahr weilte der Patenverein Frei-Laubersheim bei der Einweihung der von Meinhard Hollstein gestifteten Standarte in Olsbrücken. Bereits 1971 richtete die CSG ihr erstes Musikfest aus, von dessen Erlös einheitliche blaue Jacken angeschafft wurden. Der junge Verein trat 1973 mit seinem Musikzug dem Kreismusikverband bei. Mit Horst Peters ging seinerzeit ein qualifizierter Ausbilder seine Arbeit bei den Musikern an. Arno Janzen war weiterhin Stabführer. Unter Vorsitz von Heinz Gödtel feierte die CSG 1973 ihr fünfjähriges Bestehen. Im Folgejahr wurde der Musikzug bei einem Wettstreit in Ludwigshafen-Gartenstadt dreimal mit einem ersten Platz belohnt. Karl-Heinz Reißmann schaffte es als Stabführer in Vertretung, mit seinen Musikern in drei verschiedenen Kategorien erfolgreich abzuschneiden. Arno Janzen stand von 1977 bis 1987 an der Spitze der CSG. Bevor 1979 ein Baustofflager zwecks Umbau zum Vereinsheim gekauft wurde, fanden die Musikproben in den Sporthallen in Olsbrücken und Hirschhorn sowie im Saal der ehemaligen Gaststätte „Rinckebäcker“ statt. Für Großveranstaltungen schaffte man später ein Zelt an. Ein örtlicher Straßenumzug mit Sammelaktion brachte einen Zuschuss für die Anschaffung erster kompletter Uniformen. Mit der ersten Zeltkerwe startete die CSG 1981. Die Kerwe ist bis heute ebenso beliebt wie der Bayrische Abend. Mit den Musikfreunden der Freiwilligen Feuerwehr Nübbel aus dem hohen Norden unterhält die CSG seit 1984 freundschaftliche Kontakte, die mit gegenseitigen Besuchen gepflegt werden. In den Folgejahren trat der Musikzug bei ganz verschiedenen Anlässen an vielen Orten auf, richtete zudem selbst einige Musikfeste aus. Daneben meisterte der Verein 1989 einen Um- und Erweiterungsbau in Eigenleistung, konnte schließlich 1991 das Gelände am Vereinsheim kaufen. Im April 1999 wurde ein Förderverein gegründet, der tatkräftig und finanziell unterstützt. Ein Kerwezelt und eine Garage zur Lagerung konnten angeschafft werden, ein Grillplatz wurde mit den Musikfreunden aus dem Norden zum „Nübbeler Laternenplatz“ gemacht. Schnell standen eine Theke, Küche und Mobiliar für die Vereinsgaststätte auf der Wunschliste – die angeschafft werden konnten. Eigens zum 50. Geburtstag hat das Vereinsheim innen und außen einen neuen Anstrich erhalten. Neben dem Bayrischen Abend und dem Schlachtfest bietet der Förderverein mittlerweile auch ein Frühstücksbuffet an. Die Erlöse werden in die Ausbildung der Nachwuchsmusiker investiert, Fahrtkosten zu Auftritten sowie musikalische Wochenenden in Freizeiteinrichtungen können so finanziert werden. Derzeit hat die CSG über 200 Mitglieder, darunter knapp 50 aktive Musiker, die unter der Stabführung von Monika Stephan auftreten. Seit März hat Harry Gehm die Nachfolge von Yvonne Stephan an der Spitze des Vereins angetreten. Die Festschrift zum 50. Geburtstag haben Rudolf Hill und Matthias Fischer gestaltet.

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