Kreis Kaiserslautern Lebensqualität erhalten und verbessern

Wahrzeichen des Tourismus in der VG Kaiserslautern-Süd: das Trippstadter Schloss.
Wahrzeichen des Tourismus in der VG Kaiserslautern-Süd: das Trippstadter Schloss.

Drei wollen es nochmal wissen, drei machen den Weg frei für andere: Die Ortsbürgermeisterwahl in der Verbandsgemeinde Kaiserslautern-Süd verspricht durchaus interessant zu werden. Alle Kommunalpolitiker, die sich nochmal zur Wahl stellen, wollen vor allem begonnene Projekte weiterführen oder abschließen und die Gemeinden fit für die Zukunft machen.

Ortsmitte ausgestalten

Für eine weitere Legislaturperiode steht Uwe Vatter von der FWG in Krickenbach bereit. Der 53-jährige Elektrotechnikermeister ist bereits acht Jahre im Amt und möchte begonnene Projekte vorantreiben. Dazu zählen die Dorferneuerung, der Rundweg und die Ausgestaltung der Ortsmitte ebenso wie der Straßen- und Breitbandausbau. Auch die Lebensmittelversorgung ist laut Vatter verbesserungsbedürftig. Den Ausbau der Kita in kirchlicher Trägerschaft unterstütze die Gemeinde. Der demografischen Entwicklung würde Vatter gerne mit einem Angebot an betreutem Wohnen im Ort gerecht werden. Auch für ein neues Bau- und Gewerbegebiet in dem 1160-Seelen-Ort wolle er sich einsetzen, wenn er wiedergewählt wird. Die Chancen dafür stehen gut, denn ein weiterer Kandidat hat nicht die Hand gehoben. Amt in jüngere Hände legen „Ich werde definitiv nicht mehr kandidieren“, teilt Uwe Unnold mit. 15 Jahre lang hat der FWG-Mann und Bürgermeister der Verbandsgemeinde Kaiserslautern-Süd die Geschicke Lindens als Ortsbürgermeister geleitet. Jetzt sei es Zeit für Jüngere. Ginge es nach ihm, würde Nicole Meier von der FWG ihm folgen. Als besonders positiv hält der 53-jährige Unnold „das konstruktive und parteiübergreifende Miteinander“ im Ort während seiner Amtszeit fest. Das, gepaart mit viel Eigeninitiative der Vereine und Bürger, habe die Gemeinde entscheidend vorangebracht. Als Beispiele nennt er den Bolzplatz, die 650-Jahr-Feier und den ersten Platz im Wettbewerb „Unser Dorf hat Zukunft“ im Jahr 2012 auf Kreisebene. Die 31-jährige Verwaltungsfachwirtin Nicole Meier, seit fünf Jahren Erste Beigeordnete, tritt an, um in ihrer Heimatgemeinde mit einer zukunftsorientierten Planung die Lebensqualität sicherzustellen. Gemeinsam in die Zukunft Nachdem Ralph Simbgen sich vor fünf Jahren überraschend in Queidersbach gegen seinen Konkurrenten der FWG durchgesetzt hatte, möchte der Christdemokrat sich nun gerne im Amt bestätigen lassen. Der 55-jährige Landwirt will weiterführen, was er begonnen hat, wie den Straßenausbau, der in Queidersbach neuerdings über wiederkehrende Beiträge finanziert werden soll. Außerdem würde Simbgen gerne die politische Zusammenarbeit verbessern, „egal wie der Gemeinderat zusammengesetzt ist“. Für die FWG geht Bernd-Udo Schneider ins Rennen. Der 44-jährige Verwaltungsfachangestellte ist bei der Kreisverwaltung Kaiserslautern beschäftigt und sitzt seit 2014 im Gemeinderat. Schneider will die Infrastruktur im Ort weiterentwickeln, die ärztliche Versorgung sicherstellen, Gewerbeflächen schaffen, die Vereine fördern sowie „bedarfsgerechte Angebote“ für Kinder und Jugendliche auf die Beine stellen. Wie Schneider betont, möchte er nah bei den Menschen sein und die Wünsche der Bürger „zielgerecht umsetzen“. Angefangenes weiterführen Eine echte Wahl haben die Bürger in Schopp. Gleich drei Kandidaten bewerben sich um den Rathaussessel. Zu einer weiteren Kandidatur hat sich Bernd Mayer entschieden. Eigentlich wollte der Freie Wähler nicht noch einmal in den Ring steigen. Weil aber einige Projekte noch nicht umgesetzt sind, will er seine Amtszeit gern verlängern. Anliegen sind ihm die Erweiterung der Kindertagesstätte, der Anbau an die Turnhalle samt Behinderten-WC, der Ausbau der Bürgersteige in der Schmalenberger Straße und die Änderungen in der Forstorganisation und Holzvermarktung. Beförsterung und Holzverkauf laufen künftig über den „Zweckverband Holzland“. Der Hauptgrund für seine Kandidatur sei aber die bevorstehende Fusion der Verbandsgemeinden Landstuhl und Kaiserslautern-Süd. „Aus meiner Erfahrung sind solche neuen Verwaltungen erst einmal mit sich selbst beschäftigt.“ Mayer rechnet damit, dass in den ersten Monaten die Ortsbürgermeister stark gefordert sein werden. Deshalb würde er gerne als erfahrener Politiker für Kontinuität sorgen. Einen Strich durch die Rechnung möchte ihm Jürgen Littig machen. Der 56-jährige Sozialdemokrat, zurzeit Erster Beigeordneter, hat sich im Fall eines Wahlsieges vorgenommen, die Bewirtschaftung des Gemeindewaldes neu zu ordnen, um mehr finanzielle Spielräume zu schaffen, und das Ehrenamt zu fördern. Komplettiert wird die Kandidatenriege vom 31-jährigen Christdemokraten Benjamin Busch. Dem Finanzbeamten liegen der Kita-Ausbau und das neue Gewerbegebiet am Herzen. Langfristig denkt er daran, ein Neubaugebiet auszuweisen. Mehr Zeit für die Familie Privat- und Berufsleben sowie ehrenamtliches Engagement unter einen Hut zu bringen, sei enorm schwer, sagt Reiner Demuth. Der Ortsbürgermeister von Stelzenberg wird daher nicht für eine zweite Amtszeit zur Wahl stehen. Der 56-Jährige will sich ab Sommer wieder mehr seiner Familie und Freunden widmen. Nicht nur in der SPD fand sich niemand für Demuths Nachfolge, sondern auch die CDU fand keinen Bewerber. Deshalb steht nur der 66 Jahre alte FWG-Mann Fritz Geib zur Wahl. Der selbstständige Reisebüro- und Versicherungskaufmann, der die FWG 16 Jahre lang im Ort führte, würde als Ortsbürgermeister gerne das Neubaugebiet Römerweg fertigstellen und die Kindertagesstätte erweitern und sanieren lassen. Von dem gerade entstehenden Hofladen eines Bauern erhofft er sich eine bessere Nahversorgung. Notwendig sei zudem der Ausbau von Rad- und Wanderwegen Richtung Trippstadt und Kaiserslautern und die Versorgung mit Internet. Chance für junge Politiker Definitiv einen neuen Ortsbürgermeister wird es auch in Trippstadt geben, da Amtsinhaber Manfred Stahl nach 15 Jahren auf eine weitere Kandidatur verzichtet. Der FWG-Politiker will jungen Leuten eine Chance geben. „Ich denke, dass ein Paradigmenwechsel stattfinden könnte.“ Auf der Habenseite verbucht er einiges: den Bau eines Kindergartens, die Schaffung des Dirt-Bike-Parks, die Dorferneuerung, die Wiederbelebung des Schlossparks und die Stärkung des Fremdenverkehrs. Für die Nachfolge Stahls haben die Freien Wähler Jens Specht aufgestellt. Der 1980 geborene Kfz-Meister mit eigenem Betrieb, der sich seit 2011 in der FWG engagiert, möchte sich unter anderem für flächendeckendes schnelles Internet einsetzen, die Infrastruktur erhalten und verbessern, die Vereine unterstützen sowie Veranstaltungen für Senioren etablieren. Um seine Ziele zu erreichen, müsste er sich bei der Kommunalwahl gegen CDU-Kandidat Reinhold Mannweiler durchsetzen. Der 71-Jährige war bereits von 1979 bis 2004 Ortsbürgermeister von Trippstadt. Jetzt möchte der Rentner es noch einmal wissen. Er will die Dorfentwicklung weiter voranbringen und den Tourismus stärken, zum Beispiel durch mehr Übernachtungsmöglichkeiten.

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