Mackenbach / Schwedelbach Kulturnacht: Mit dem Shuttlebus entspannt von A nach B
Viel Zeit zum Verschnaufen blieb den Besuchern nicht. Nach der offiziellen Eröffnung durch Verbandsgemeindebürgermeister Ralf Schwarm und Ortsbürgermeister Daniel Schäffner im Saal Kaisers in Mackenbach galt es auch schon, direkt einzutauchen in abwechslungsreiche und unterhaltsame Abendstunden - und das in zwei Ortsgemeinden. Neben Mackenbach mauserte sich an diesem Abend auch das benachbarte Schwedelbach zu einem Anlaufpunkt für Freunde von Kunst und Kultur. An verschiedenen Orten in der Verbandsgemeinde fanden gleichzeitig einen ganzen Abend lang Ausstellungen und Performances statt – wie es sich für eine Kulturnacht eben gehört.
Einer der Schauplätze war das Mackenbacher Café Maronoro. Dort durften dann aber insbesondere die jüngeren Besucher in eine Welt voller bunter Geschichten entfliehen. Dabei drehte sich alles um einen schokobraunen Labrador namens Merlin. Mitgebracht hatte die aus Thallichtenberg stammende Autorin Manuela Shania Doll ihr Kinderbuch „Der ganz normale Hundewahnsinn.“ Zwölf Jahre lang war Hund Merlin ihr dabei ein stets treuer Begleiter. Im Sommer verstarb er. Bei der Lesung war der braune Vierbeiner dennoch dabei: als Stofftier. Schließlich dreht sich alles in dem Werk um den Vierbeiner.
Aus Briefen wird schließlich ein Buch
Mit ihm zog die Autorin sonst immer über die Wiesen und durch die Wälder rund um Thallichtenberg. Vor einigen Jahren kam ihr dabei die Idee, ihre Geschichten aufzuschreiben. Doch bevor daraus ein Buch werden sollte, schickte Doll der Tochter ihres Cousins zunächst Briefe. Darin berichtet sie von Erlebnissen aus Sicht ihres Hundes. Die kamen offenbar gut an. Ihr Cousin schlug ihr dann vor, ein Buch zu schreiben. Wie zuvor die Briefe, erzählt auch das Buch ihre Geschichten aus der Sicht Merlins. Schließlich erlebte der treue Vierbeiner auch Weihnachten, Geburtstage bis hin zu Urlauben. Getragen werden die Erzählungen auch durch zahlreiche Bilder von Merlin, die das Buch mit Leben füllen. Doll selbst nennt sich im Buch übrigens „Frauchen“ – was sie für Merlin eben war.
Während die Kinder gespannt den Geschichten um den Vierbeiner lauschen, gönnten sich die Eltern ein kühlendes Getränk. Neben jungen Gesichtern fand auch eine ältere Dame ihren Weg in das Café. „Ich stürze mich jetzt in die Kulturnacht“, erzählt die sichtlich gut gelaunte Rentnerin nach der Lesung.
Im Schwedelbacher Bürgerhaus wird geswingt
Wie sie hielten es noch andere Besucher. Um entspannt den vielen Darbietungen an verschiedenen Schauplätzen folgen zu können, hat die Verbandsgemeinde für die Kulturnacht einen kostenlosen Shuttle-Bus eingerichtet. Unkompliziert brachte dieser die Besucher bei sommerlichen Temperaturen von A nach B. Schließlich blieb so auch gleich viel mehr Zeit, sich dem Programm zu widmen, anstatt sich um die Anreise sorgen zu müssen. Dieser Bus brachte die kulturbegeisterten Gäste selbstverständlich auch zum Bürgerhaus in Schwedelbach, wo im Innenhof das „Modern Swing Quartet“ mächtig einheizte. Die vier Musiker Thomas Coressel, Manfred Pfeifer, Dieter Schmidt und Daniel Wittrock begeisterten das Publikum nicht nur mit Swing-Klassikern wie „Fly me to the Moon“, auch modernere Stücke hatte die Formation im Gepäck. Wobei die Bezeichnung modern etwas irreführend schien. Mit modern waren Lieder aus den 1960er Jahren gemeint. „Wir spielen diesen Musikstil, weil er uns einfach Spaß macht“, beschreibt es Schmidt ganz pragmatisch.
Damit schienen die Musiker genau den Geschmack der Besucher getroffen zu haben. Schon nach den ersten Tönen begannen die ersten Zuschauer munter zur Musik zu wippen. Darunter auch Roswitha Ames-Scherer. „Das ist meine Musik, die mag ich einfach“, erzählt sie. Nicht nur für Ames-Scherer war auch die zweite Kulturnacht in der Verbandsgemeinde offenbar eine gelungene.