Kreis Kaiserslautern „Kostenfolge geklärt“, Kostenhöhe nicht
KATZWEILER. Nach dem Zusammenstoß eines Regionalzugs und eines Pkw am Bahnübergang Schafmühle in Katzweiler sieht auch die Deutsche Bahn die Notwendigkeit besserer Sicherheitsvorkehrungen. Die Frankfurter Pressestelle der Bahn-AG erklärte gestern auf RHEINPFALZ-Anfrage: „Aus Gründen der Sicherheit und der Abwicklung des Verkehrs auf Straße und Schiene ist es erforderlich, die (...) nicht technisch gesicherte Kreuzung des Bahnübergangs zu erweitern.“
Wie berichtet, war ein von 25 Reisenden besetzter Regionalzug am Sonntagabend mit einem Pkw kollidiert, der kurzzeitig auf dem Bahnübergang stehen geblieben war. Bereits am Samstagmittag war es im Otterbacher Ortsteil Sambach zu einem ähnlichen Zwischenfall gekommen. Beide Male gab es keine ernstlich Verletzten. Durch die Vorfälle wurden jedoch VG-Bürgermeister Harald Westrich (SPD) und Katzweilers Ortsbürgermeister Otto Hach (FWG) alarmiert, die für eine schnelle Umsetzung der bereits seit Jahren diskutieren Sicherheitsverbesserung plädieren. Bislang sind beide Bahnübergänge, die sich parallel zur B270 befinden, durch Andreaskreuze gekennzeichnet. Die Sprecherin der Bahn-AG, Regina Marusczyk, beantwortete die RHEINPFALZ-Bitte um eine Stellungnahme zu den Plänen für Katzweiler gestern auf schriftlichem Wege. Im wenig kundenfreundlichen Deutsch der Bahn liest sich das so: „Es ist vorgesehen, den Bahnübergang mit einer rechnergesteuerten Lichtzeichenanlage mit Halbschranken auszurüsten.“ Dies setze eine „optimierte Führung des Straßenverkehrs“ voraus und gehe „natürlich“ mit Berücksichtigung „der umweltschutzrechtlichen Belange“ einher. Auch die weiteren Ausführungen der Bahnsprecherin sind so wachsweich und wirr, dass sich normale Deutschsprechende fragen, wieso sich das Unternehmen Zukunft zu einer derart gedrechselten Wortakrobatik aufschwingt. Mit dem Lauterer Straßenbauamt ist sich die Bahn „einig, dass die Maßnahmen zur Erhöhung der Verkehrssicherheit und Verbesserung der Verkehrsabwicklung dienen“. Fragen „hinsichtlich der Kostenfolge“ sind laut Marusczyk zwar geklärt. Aber: „Zu den Kosten können wir keine Angaben machen.“ Vorgesehen sind unter anderem elektronisch geschaltete Halbschranken sowie Ampeln auf der B270, die in Höhe des Bahnübergangs eine zusätzliche Fahrspur erhält. In Bahndeutsch: „Die für alle Spuren auf der B270 notwendigen vorgeschalteten Lichtzeichen werden integraler Bestandteil der Bahnübergangssicherung.“ Wann dies alles eintreten wird, geht aus der Stellungnahme nicht hervor, allerdings sei „eine planungsrechtliche Zulassungsentscheidung für das Planrecht einzuholen“. Bürgermeister Westrich hofft, dass die Arbeiten 2016 starten können. Schlusssatz der gestrigen Verlautbarung: „Zur Aufrechterhaltung des Fuß- und Radverkehrs während der Bauarbeiten, im besonderen im Hinblick auf das Speiselokal im unmittelbaren Bahnübergangsbereich sowie der Freilichtbühne, wird während der Bauzeit der Straßenbrücke über die Lauter ein provisorischer Fußgängersteg eingerichtet.“