Kreis Kaiserslautern Konkrete Ideen für einen Bürgerbus

In Hochspeyer könnte bald ein Bürgerbus seine Runden drehen. Ratsmitglied Jochen Marwede (Grüne) stellte in der Sitzung am Mittwoch seine Pläne und Vorarbeit, die er geleistet hatte, vor. Zudem beschloss der Rat ein neues Nutzungskonzept für den Friedhof und eine Fotovoltaikanlage fürs Schwimmbad.

„Ich habe schon am Anfang meiner Amtszeit mit dieser Idee gespielt“, sagte Ortsbürgermeister Hans-Norbert Anspach (SPD). Konkret seien diese Pläne aber erst durch Jochen Marwede geworden, der viel Mühe und Zeit investiert habe. Marwede will durch einen Bürgerbus die innerörtliche Mobilität verbessern, damit Hochspeyer attraktiv bleibt. „Nur mit solchen Projekten können wir Hochspeyer demografiefest machen.“ Vorbild für das Hochspeyerer Projekt sind einige Orte in der Region, wie Rodenbach und Bruchmühlbach. Zwei Konzepte stehen zur Wahl: ein Bürgerbus mit einer Telefonzentrale, wie bei einem Taxidienst, oder mit fester Route durch den Ort. Auch das Deutsche Rote Kreuz (DRK) unterstützt die Idee und hat Marwede ein großzügiges Angebot gemacht: Der Bürgerbus könne für einen jährlichen Festpreis eines ihrer Fahrzeuge aus dem Behindertentransport mitnutzen. Das DRK würde auch die Kosten für Versicherung, Wartung und Sprit übernehmen. Einen Fahrpreis soll es für den Bürgerbus nicht geben, lediglich eine kleine Trinkgeldkasse für die ehrenamtlichen Fahrer. „Von diesem Geld könnte man als Dankeschön mit den Fahrern mal Essen gehen oder ihnen ein Präsent kaufen“, sagt Marwede. Auch über die Finanzierung hat er sich Gedanken gemacht. Der Kreis würde das Projekt mit 5000 Euro bezuschussen, auch die Vermietung von Werbeflächen auf dem Bus wäre eine Möglichkeit. Doch zuerst muss ein Träger gefunden werden. Die Ortsgemeinde scheidet leider aus, wie Anspach anschaulich machte: „Die Trägerschaft kann eine Gemeinde nur übernehmen, wenn sie gut betucht ist – das sind wir nicht.“ Gesucht wird jetzt ein Verein, der sich dazu bereiterklärt. Aber auch die Neugründung eines Trägervereins wäre für Anspach und Marwede eine gute Lösung. Der Ausschuss für Bauwesen, Umwelt und Natur hat ein neues Gesamtnutzungskonzept für den Friedhof entwickelt, das der Rat zusammen mit einer Änderung der Friedhofssatzung einstimmig annahm. Geplant sind Baumbestattungen sowie anonyme und halbanonyme Urnenbestattungen im nördlichen Teil des Friedhofs. Urnenstelen sollen entlang der Mauern möglich sein. Der jüngste Teil des Friedhofs soll als eine Vorzugsfläche für Sargbestattungen ausgewiesen werden, während die Grabreihen des ältesten Teils mit Bänken und Bepflanzung aufgelockert werden sollen. Das Konzept legt einen starken Fokus auf die Trauerbewältigung, daher soll der Hang am südwestlichen Ende mit Wegen und Bänken zu einem Rückzugsort umgestaltet werden. Zudem sollen die historischen Elemente des Friedhofs, zum Beispiel alte Gruften, Sandsteingrabanlagen aus dem 18. Jahrhundert und Kriegsgräber, hervorgehoben und zum Teil mit Infotafeln versehen werden. In diesem Zusammenhang soll auch der jüdische Friedhof stärker akzentuiert werden. Für die Umsetzung aller geplanten Veränderungen sind 20 bis 30 Jahre veranschlagt, wobei eine Neubelegung der Grabanlagen schon nach 15 Jahren möglich sein soll. Mit einem durchschnittlichen Jahresverbrauch von etwa 100.000 Kilowatt ist das Schwimmbad Hochspeyer nicht gerade sparsam. Um die Betriebskosten nachhaltig zu senken, beschloss der Rat einmütig den Auftrag für den Bau einer Fotovoltaikanlage auf dem Dach des Bads für einen Bruttopreis von 14.997 Euro. Die Pergola auf dem Kirchplatz soll saniert werden. Die Arbeiten will der Verein „Aktiv für Hochspeyer“ in Eigenleistung übernehmen. Die Gemeinde trägt dafür die Materialkosten von rund 3000 Euro. (msim)

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