Kreis Kaiserslautern Klappradrennen World-Klapp begeistert Zuschauer in Schopp

Rund 1500 Zuschauer spendierten am Samstagabend in Schopp (Kreis Kaiserslautern) freudig Beifall für die 45 Klapprad-Teams, die zu je vier Startern auf die Strecke gingen. Das Ereignis bringt Gaudi ohne Ende.

Es klappt wie am Schnürchen. Einzig der Helikopter hatte ein eher lahmes Tempo an den Tag gelegt: Als König Céphas Bansah ratternd aus Ludwigshafen einschwebte, um – wie sich es geziemt– über einen roten Teppich zu schreiten und den World-Klapp feierlich zu eröffnen, da waren schon Klapper-Laute zu vernehmen. Die mochten von wartenden Rad-Enthusiasten rühren, die ungeduldig an ihrem Sportgerät hantierten und auf den aus Ludwigshafen herbeifliegenden König von Ghana und World-Klapp-Schirmherrn zu warten. Dann aber, um Punkt 18 Uhr am Samstagabend, gab’s kein Halten mehr. Startschuss – und los ging’s. Zieleinlauf: erst am Sonntagabend, zur selben Stunde. Das 24-Stunden-Klapprad-Rennen fordert die unerbittlichen Drahtesel-Freunde tatsächlich rund um die Uhr. Seit 18 Uhr radeln und kurbeln, zockeln und eiern rund 180 Tour-Teilnehmer rund um den Sportplatz in Schopp (Landkreis Kaiserslautern). Die Radrennbahn des in Schopp beheimateten Radsportvereins ist seit Samstagabend Schauplatz des fünften World-Klapp. Der Gaudi-Sportwettbewerb – der es übrigens tatsächlich in sich hat und den Teilnehmern Gewaltiges abverlangt – ist im vergangenen Jahr erstmals in der Westpfalz ausgetragen worden. Ludwigshafen war schon Schauplatz,. dann Berlin, 2015 gingen die Teams erstmals in Schopp an den Start. Im sogenannten Holzland zieht der Pfälzer Klapp-Verein die organisatorischen Fäden, unterstützt von den Schopper Radsportlern, dem Sportverein, der Feuerwehr und den organisierten FCK-Fans. Und das Publikums-Interesse ist mittlerweile riesig: Rund 1500 Zuschauer spendierten freudig Beifall für die 45 Teams, die zu je vier Startern auf die Strecke gingen. Jeweils einer fährt, der Rest des Quartetts rastet, ruht und wartet darauf, abgeklatscht und seinerseits auf die Bahn geschickt zu werden. Die richtig starken Radler legen dabei einen Affenzahn vor: Gut anderthalb Stunden nach dem Start waren die führenden Teams bei Runde Nummer 114 angelangt. Dabei spurten die Klapprad-Piloten mit einem durchschnittlichen Tempo von 38,25 Stundenkilometer über die Strecke. Und das ohne Schaltung. Denn wer ein Klapprad unterm Hinterteil bewegt, gilt als chronisch schaltfaul. Was die fehlende Übersetzung an Tempo nimmt, versuchen die Klapprad-Fahrer mittels „Tuning“ zu erleichtern: Abenteuerliche Konstruktionen erleichtern es, im Tritt zu bleiben. Dies und das Alter der fahrbaren Untersätze – Faltrad geht nicht, es müssen echte alte Klappräder sein, die mindestes 40 Jahre auf dem Sattel haben – bergen natürlich auch die Gefahr von Materialermüdung. So gab es am Samstagabend schon in der ersten Runde einen „Boxenstopp“: Ausfall nach einem Defekt. Am Sonntagabend um 18 Uhr wird abgerechnet: Wer ist am weitesten gekommen? Die Sieger werden sich nurmehr kurz über ihre Ehrung freuen dürfen. Und dann nach unglaublichen Strapazen ermattet in die Federn sinken. (cha)

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