Kindsbach Jazzensembles der Kreismusikschule zeigen im Alten Pfarrheim ihr Können

Beim Bandmeeting spielten Holger Hofmann (Gitarre), Andreas Naujok (Posaune), Ulrich Geßner (Drums) und Johanna Theisinger (Bass
Beim Bandmeeting spielten Holger Hofmann (Gitarre), Andreas Naujok (Posaune), Ulrich Geßner (Drums) und Johanna Theisinger (Bass) groß auf.

Drei Ensembles der Kreismusikschule Kaiserslautern stellten am Sonntagabend im Alten Pfarrheim in Kindsbach zusammen mit ihrem Bandleader Uli Geßner ihr Können unter Beweis. Bei den Jazz Jokers, den Jazz Kids und Ulisses drehte sich dabei alles rund um den Jazz.

Ihre Stars heißen Duke Ellington, Dizzie Gillespie, Horace Silver oder Cole Porter: Die Jazzensembles der Kreismusikschule Kaiserslautern spielten ihre Titel voller Frische und Elan. Das galt sowohl für die Youngsters, die Schülerbands Jazz Jokers und Jazz Kids, als auch für die seit 2006 in wechselnden Formationen spielende Band Ulisses rund um Musikschullehrer Uli Geßner, nach dem sie auch benannt ist.

Die Jazz Jokers stimmten die Besucher im Alten Pfarrheim mit Duke Ellingtons „Perdido“ von 1942 ein. Andreas Naujok an der Posaune, Gitarrist Holger Hofmann, Johanna Theißinger am Bass und Uli Geßner am Schlagzeug brachten dabei die Nachtclubstimmung von New Orleans in die Westpfalz. Naujok steuerte in glasklarer Intonation das Thema mit aufgellenden hohen Noten bei, das den swingenden Song auf Trab brachte. Absolut souverän und stilsicher interpretierten sie auch Sonny Rollins' Hit „Doxy“ aus dem Jahr 1954. „Die haben alle vorher einmal zusammen gespielt, dafür machen die das ziemlich gut“, lobte Uli Geßner seine Schüler.

Professionelle Jazz Kids

Auch die Schülerband Jazz Kids präsentierte sich professionell. Lenhard Könnel am Vibraphon, Pianistin Anna Kämmer am Keyboard, Schlagzeuger Paul Dellweg und Uli Geßner am Bass bezauberten mit ihrer Interpretation des „C Jam Blues“ von Duke Ellington. Aus dem swingenden Beat mit seinen Blue Notes trat vor allem das Thema von Lenhard Könnel am Vibraphon hervor, das aparte Klangfarbenkontraste entstehen ließ. Beim Blue Bossa von Kenny Dorham musste auch das Publikum mitmachen. „Bitte so lange durchhalten wie's geht“, forderte Uli Geßner die Besucher zum Mitklatschen auf. In den sehr sicher geklatschten Rhythmus fielen die Musiker nach und nach ein. Über dem so entstehenden Off beat entwickelte sich eine flippige Melodie, die sich in stetem Fluss durch dieses quirlige Klangbild zog.

Auf eine lange Geschichte kann die nach Bandleader Uli Geßner benannte Band Ulisses zurückblicken. 2006 als Schülerband gegründet, spielt sie in wechselnden Besetzungen bis heute. Diesmal war ein Gast mit von der Partie: Trompeter Mario Bertolucci, Musiklehrer an der US-amerikanischen Highschool in Ramstein.

Am Ende „Cuban Fantasy“

Temperamentvolle Nachtclubstimmung kam mit Dizzie Gillespies „A Night in Tunesia“ auf. Glasklar und mit warmer Färbung stimmte Mario Bertolucci das Trompetenthema an, das zunehmend heißer, schneller und quirliger wurde. Immer wieder gellten erregte, lang gehaltene hohe Töne auf, auch das Schlagzeug steigerte immer mehr das Tempo. Kraftvoll-markante Rhythmen pulsierten unter der malerischen Trompetenmelodie von Gillespies' „Con alma“, das Elemente von Bebop und Latin Jazz zu einer rundum stimmigen Einheit verband. „Und jetzt spielen wir ,Love for Sale' von Cole Porter in einem eigenen Arrangement“, kündigte Uli Geßner an. Große Handtrommeln unterstützten hier Schlagzeug und Gitarre, Bertoluccis Trompetenthema setzte einige Takte später in weichen, klangschönen Phrasierungen ein. Der Song nahm immer mehr Fahrt auf, nicht zuletzt durch die hellen Klangfarbenkontraste von Anna Kämmer am Klavier. „Das nächste Stück ist schnell, da müssen wir uns erst mal drauf vorbereiten“, kündigte Geßner „Nicas Dream“ von Horace Silver an. Markante Trommelschläge leiteten das Stück ein, in die dann sehr schnell Mario Bertolucci mit seinem zügigen und doch sehr melodiös gespielten Trompetenthema einfiel.

Das Programm endete mit Clare Fishers „Morning“, das sich durch die klangschöne, plastische Formgebung des Trompetenthemas auszeichnete, und Ray Bryants spritzig-temperamentvollem „Cuban Fantasy“.

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