Kreis Kaiserslautern Jagdgesetz: „Entwurf führt zu Vertrauensverlust“

Anfang Juli hatte das Mainzer Umweltministerium seine Pläne präsentiert, mit denen das Jagdgesetz aus dem Jahr 2010 erneuert werden soll. Mit dem Entwurf will die Landesregierung auf den Klimawandel reagieren. Er sieht unter anderem weniger Bürokratie, mehr Tierschutz und mehr Freiheiten für Landwirte und Waldbesitzer vor. Einige Jagdpraktiken sollen beispielsweise künftig verboten sein. Die vom Kabinett gebilligte Novelle dürfte nicht vor 2025 in Kraft treten, doch sorgt sie schon jetzt für viele Reaktionen. Während Umweltschützer im Land durchaus Verbesserungen sehen, ist die Jägerschaft empört. Auch die Kreisgruppe Kaiserslautern des rheinland-pfälzischen Landesjagdverbandes ist alles andere als angetan von den Plänen.
Lokale Akteure stärken
Dass sich in den vergangenen Jahren so manches in den heimischen Wäldern und Regionen verändert habe, darauf weist auch Marcus Klein im Gleichklang mit der CDU-Landtagsfraktion hin. „Der Wolf ist wieder da, die Saatkrähe führt zu massiven wirtschaftlichen Schäden in der Landwirtschaft, und auch ein Blick in den Wald zeigt auf dramatische Art und Weise die Folgen des Klimawandels.“ Eine Erneuerung des Landesjagdgesetzes könne insofern sinnvoll sein – vor allem dann, wenn dazu beigetragen werde, die Jäger als lokale Experten sowie als ausgebildete Natur- und Artenschützer zu stärken. „Die Novellierung hätte eine Chance sein können. Doch der nun vorliegende Entwurf führt zu einem Vertrauensverlust gegenüber der Jägerschaft“, kritisiert Klein, der nach eigenen Angaben selbst den Jagdschein besitzt.
„Mit diesem Gesetz droht die Gefahr, dass ein Keil zwischen Behörden, Waldbesitzer sowie Jägerinnen und Jäger und Naturschützer getrieben wird“, befürchtet der CDU-Mann. Erforderlich sei es, die lokalen Akteure zu stärken und nicht weiter zu schwächen: „Dafür werden wir uns in den entsprechenden Gremien einsetzen“, betont er.