Enkenbach-Alsenborn Integrierte Gesamtschule setzt auf Differenzierung

Für IGS-Schulleiterin Stephanie Dojani zählt vor allem die individuelle Förderung der Kinder.
Für IGS-Schulleiterin Stephanie Dojani zählt vor allem die individuelle Förderung der Kinder.

Als Biosphärenschule steht in der Integrierten Gesamtschule (IGS) Enkenbach-Alsenborn nachhaltige Bildung an zentraler Stelle. Gelernt wird in der Mittelstufe in kleinen Gruppen und nach dem Mittagessen gibt es verschiedene Angebote.

Gepflegte Weitläufigkeit empfängt den Besucher auf dem Schulgelände der IGS Enkenbach-Alsenborn. Ringsum tritt der Wald ganz dicht an den gewaltigen Gebäudekomplex heran und schafft den Eindruck von Abgeschiedenheit. Schon fast wie architektonische Symbolik wirken die farblich abgesetzten Wege auf dem großzügigen Schulhof. Einer der beiden biegt mit Schwung ab und führt zu einem Eckbau mit Waschbetonfassade und großen, blauen Fensterrahmen. „Das ist das älteste Gebäude aus dem Jahr 1973“, sagt Klaus-Peter Mees, der stellvertretende Schulleiter. Hier sei später ein Stockwerk aufgesetzt worden. Es bleibe ganz gut erkennbar, dass sich mit dem Wachsen der Schule auch das bauliche Ensemble arrondiert habe, fügt er an.

Einer der schönsten Räume ist die Aula

Der andere Zweig der Weggabelung führt auf rötlichem Pflaster zu einem mächtigen Betonquader mit durchgehend verglaster Front. „Hier kann man schon von außen einen unserer schönsten Räume sehen“, betont Mees und führt den Besucher in die Aula. Ein lichtdurchfluteter Saal präsentiert sich, Sichtbeton-Wände, feiner Parkettboden und eine Bühne hinter blauem Vorhang. Auch die für Aufführungen erforderliche Technik ist da. Aktuell allerdings wird der Raum dominiert von Arbeitstischen und Stühlen in Reih’ und Glied. „Hier werden auch die Kursarbeiten geschrieben“, ergänzt der stellvertretende Schulleiter.

„Unsere Schule der Chancen verwirklicht sich in unserem pädagogischen Entwurf“, erläutert die Schulleiterin Stephanie Dojani. So sei beispielsweise die Sekundarstufe 1 geprägt von Differenzierung und Durchlässigkeit. Sie umfasse die Klassenstufen sieben bis zehn. Der Unterricht finde in kleineren Lerngruppen mit unterschiedlichem Leistungsniveau statt. Schullaufbahnberatung begleite die Schüler vor allem in diesem Bildungsabschnitt, so Dojani. Ab der sechsten Klasse müsse sich jeder für ein Wahlpflichtfach entscheiden, das dann bis zur zehnten Klasse fortgeführt werde. Zur Wahl stünden Französisch, Computer und Technik, Sport und Gesundheit, Ökologie, Arbeitslehre sowie Kunst-Kultur-Gestaltung.

Das Thema Berufswahl zieht sich durch

Dem Lernen in differenzierten Leistungsgruppen entsprechend finde bis zur Klassenstufe neun keine Versetzungsentscheidung statt. Verbale Beurteilungen seien ein wesentlicher Baustein für die dann anstehende Schullaufbahnentscheidung, erläutert Dojani. Schulsozialarbeit flankiere diese Zusammenarbeit. Was die Berufs- und Studienorientierung betreffe, so gebe es ein „Berufswahlportfolio“ ab Klassenstufe sechs. Dies umfasse Betriebsbesichtigungen, Bewerbungstraining in Klassenstufe acht, Besuch im Berufsinformationszentrum, Betriebspraktika in Klassenstufe acht und MSS 11, Ausbildungsmessen und Studienberatung. Zu nennen sei dabei auch der „Girls’ day“, der Schülerinnentag an der Technischen Universität Kaiserslautern. Alle Bildungsabschlüsse könnten an der IGS Enkenbach-Alsenborn erworben werden.

Ein ganz besonderes Anliegen der Schulleitung betrifft die Orientierung der Bildungsgänge am Begriff der „nachhaltigen Schule“. Als Biosphärenschule sei die IGS die erste weiterführende Schule in Rheinland-Pfalz – dabei Projekt- und Modellschule – mit einer „BNE-Zertifizierung“ (Bildung für nachhaltige Entwicklung). Dabei sei die technische Ausstattung auf einem guten Weg, denn die IGS verfüge bereits über einen Glasfaseranschluss. Der Ausbau des flächendeckenden WLAN-Netzes sei im Gange. Etwa zwei Drittel aller Unterrichtsräume seien mit digitalen Tafeln ausgestattet, es gebe mehr als 20 „ActivPanels“, diese würden die Kreidetafeln ersetzen.

Ansonsten werde sehr viel getan, damit sich die Schülerschaft im Hause wohlfühle, führt die Schulleiterin aus. Nach der sechsten Stunde um 13.15 Uhr biete der Koch das von ihm frisch zubereitete Mittagessen an. Und erst danach sei die Hausaufgabenbetreuung bis 14.40 Uhr vorgesehen sowie Lernzeiten in den Hauptfächern beziehungsweise AGs bis 15.45 Uhr. Dabei sei der Sport ein Schwerpunkt. Eine besondere Attraktion stelle beispielsweise die Mountainbike-AG dar, die in unmittelbarer Nähe über eine ansprechende naturnahe Übungsbahn verfüge.

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