Hochspeyer/Otterberg Hundeschwimmen zum Abschluss der Freibadsaison

 Isabel Asal lässt ihren Hund Barney ins Wasser. David Brücks Vierbeiner Kalle ist schon längst im kühlen Nass.
Isabel Asal lässt ihren Hund Barney ins Wasser. David Brücks Vierbeiner Kalle ist schon längst im kühlen Nass.

Der letzte Öffnungstag in den Freibädern in Hochspeyer und Otterberg ist den Hunden vorbehalten. Sie durften sich am Wochenende in den Schwimmbecken austoben. Währenddessen hieß es für Herrchen und Frauchen „Wir müssen draußen bleiben“ – zumindest aus dem Wasser.

Sie sieht aus wie Idefix, nur ein wenig größer. Die weißgeflockte Polly mit ihren schwarzen Ohren ist ein Mischling zwischen Pudel und Berger des Pyrénées. Der kleine Pfiffikus tobt mit seinem vierbeinigen Freund Scooby, einem Hoverwart-Mischling, ausgelassen über das Gelände und hat sichtlich Spaß. Die beiden gehören Helene Dülm aus Mehlingen. „Scooby ist sehr wasserscheu. Vielleicht gelingt es uns, ihn zum Schwimmen zu animieren. Dann wird Polly ihm wahrscheinlich folgen“, hofft Frauchen. Von 9 bis 13 Uhr hat das Hochspeyerer Schwimmbad zum Saisonabschluss wieder seine Pforten für das Hundeschwimmen geöffnet. Bei knapp 20 Grad Wassertemperatur und warmem Spätsommerwetter kommen am Sonntag mehr als 30 Hunde mit Herrchen und Frauchen.

„Alles entspannt, kein Gerangel“

Aus Speyer angereist sind Katja und Michael Libuda mit ihrem Deutschen Kurzhaar Hetty. Der weiß-braune Vierbeiner ist nicht zu stoppen. Beim Apportieren des Wasser-Dummys kann sich der Jagdhund richtig austoben. „Toll, dass es Freibäder gibt, die so etwas veranstalten“, meint Katja Libuda und überlegt bereits, nächstes Wochenende zum Hundeschwimmen nach Rodenbach zu fahren. „Sie war erst zögerlich mit dem Wasser“, sagt Ferdinand Rahn aus Kaiserslautern. Doch dann gibt es kein Halten mehr. Der zehn Monate alte Riesenschnauzer-Südafrikanische-Dogge-Mix Maja genießt das Toben mit den anderen Hunden im Wasser und auf dem Gelände. „Ich finde es super hier! Alles entspannt, kein Gerangel. Schade, dass es so etwas nicht dauerhaft für Hunde gibt“, meint Rahn.

Dass es so entspannt zugeht, dafür sorgt auch Hundetrainer und Inhaber von Dogstation24 Klaus Schmidt aus Hochspeyer. Mit wachem Blick behält er Menschen und Vierbeiner im Auge. Gerne steht er Ratsuchenden zur Verfügung. Seine Anwesenheit schätzen auch Reno Plaul, stellvertretender Betriebsleiter des Schwimmbads, und die Fachangestellte für Bäderbetriebe, Mona Hajda. „Schmidt ist ja ein kompetenter Hundeprofi. Das entspannt das Miteinander für uns alle“, sagt Plaul.

Das Hundeparadies erstürmen

Von wegen „Bei dem Wetter jagt man keinen Hund vor die Tür“: Dass Hunde auch bei Regen ihren Spaß haben, wird am Samstag beim ersten Hundeschwimmen im Otterberger Naturschwimmbad deutlich. Die Hundehalter hätten sich zwar Sonne und zehn Grad wärmer gewünscht, aber schließlich gehen sie ja nicht baden. Am letzten Saisontag ist das Schwimmen den Vierbeinern vorbehalten. Nachdem die Hunde am Eingang die Impfpasskontrolle durch Anja Danilko von der Tierrettung Kindsbach passiert haben, können sie das Hundeparadies erstürmen.

Von der Leine befreit, sausen große wie kleine Hunde ausgelassen über die eingezäunte Wiese. Fröhliches Gebell ihrer Lieblinge beim „Fang mich doch“-Spiel lässt den Hundehaltern das Herz aufgehen. Viele Hunde gehen ins Wasser des Nichtschwimmerbeckens. Aufgrund seines flach abfallenden Einstiegs ist es auch für kleine Hunde geeignet.

Friedlich miteinander herumtollen

Stiffler, eine französische Bulldogge, wird nicht müde, den Ball immer wieder aus dem Wasser zu holen. Dank einer Schwimmweste, die Bulldoggen wegen ihres Körperbaus tragen sollten, ist dies für den vierjährigen Rüden kein Problem. Als er einmal bei der Ballsuche vom Kurs abkommt, geht einer der 13 ehrenamtlichen Helfer der Tierrettung ins Wasser und zeigt ihm den Weg. Stifflers Besitzer Jessica und Fabian Baumann aus Hermersberg schmunzeln: „Er liebt das Wasser und ist dann nicht mehr zu bremsen.“ Ein Dobermann mit der Aufschrift „Blondenführhund“ auf seinem Hundegeschirr vollbringt wahre Bocksprünge im Wasser und legt sein Spielzeug dann erwartungsvoll vor Frauchens Füße. „Wenn das Wetter besser wäre, würde ich mit Kessy ins Wasser gehen“, sagt Marie Streuber aus Mehlbach. Ein wahrer Balljunkie ist Mailow, ein Bolonka Zwetna Rüde und angehender Malteser-Besuchshund. Sein Herrchen Xaver Spangenberger aus Otterberg ist begeistert, dass das Schwimmbad diese Möglichkeit anbietet.

Kai Zöller, Vorsitzender der Animal Sunshine Farm und Leiter der Tierrettung Kindsbach, wundert sich nicht, dass so viele fremde Hunde friedlich miteinander herumtollen: „Wenn Herrchen und Frauchen sich raushalten, dann läuft das alles ruhig ab. Die Hunde regeln das untereinander.“

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