Kreis Kaiserslautern Herausforderungen gemeistert
Für Prinzessin Laura I. war der Samstag äußerst erfolgreich. Gleich fünf Forderungen ihrer Proklamation wurden bei der Prunksitzung des Carneval- und Unterhaltungsvereines Landstuhl (CUVL), ihrer närrischen Heimat, erfüllt. Dabei gingen auch die Verbandsgemeinde- und Stadtspitze auf die Bühne, in die Bütt und ans Mikrofon. Ein Spaß für Auge und Ohr.
Punkt eins: Wen wundert’s, dass die von Mainz beschlossene Fusion der Verbandsgemeinden Landstuhl und Kaiserslautern-Süd Bürgermeister Peter Degenhardt (CDU) Tag und Nacht beschäftigt? Schließlich wird die Braut ins Bett gelegt und ihre Mitgift hat es in sich. Zum Beispiel Queidersbach. „Das macht mich ganz schwach“, sinniert Degenhardt in Reimform über die Zukunft. Er packt den alten Zwist mit Bann um das Bächlein aus. Ist es nun die Steinalb oder der Queidersbach? Oder Schopp, das Dorf, das sich noch zierte. Dagegen ist in Trippstadt „die Freude groß“ und „in Stelzenberg weiß man nicht recht, ist Landstuhl gut oder doch schlecht?“. Punkt zwei: Mit der Akustikgitarre in den Händen wird Bürgermeister Ralf Hersina (SPD) zum Troubadour. Ein Lied, ein Ständchen, eine Ode hatte die Tollität von ihm verlangt, zu hören bekommen hat sie: „Marmor, Stein und Eisen bricht, aber Deine Regentschaft nicht, alles, alles geht vorbei, doch wir sind dir treu!“ So aufgeheizt hält es das Publikum in der Schunkelrunde nicht mehr auf den Stühlen. Hatten sich zuvor Wikinger, Piraten, Mexikaner untergehakt, finden sie sich jetzt zu Pärchen zusammen, um die Wogen rund um das Narrenschiff hoch schlagen zu lassen. Punkt drei: Auf Naturtalente lässt die Gesangsdarbietung der Ehrenelfer schließen. Auch wenn ihnen der Zungenschlag des Alpenlandes nicht ganz geläufig ist, jodelten sie aus voller Brust. Dabei versuchten sie sich an dem auf Landstuhl umgetexteten Kufsteinlied. Punkt vier und fünf: Sitzungspräsidentin Jennifer Lorenz, die charmant durch den Abend führt, gleitet im schwarzen Umhang und mit Federmaske über die Bühne. Dabei lässt sie zu dem Musicallied „Phantom of the Opera“ den ebenfalls maskierten Michael Hartmuth aus einem roten Karton steigen. „Freiwillig und gezwungen und ungeprobt“, kommentiert sie diese von der Prinzessin geforderte Einlage. Vier Aktive des CUVL führten zudem einen Sketch über das Leben mit Hund und Katz’ auf. „Sind nun alle Proklamationspunkte erfüllt?“, fragt Lorenz. Nein, denn Prinzessin Laura Hartmuth ist noch nicht ganz zufrieden. Ein Narrenbaum – Sorte und Standort hat sie nicht festgelegt – soll im Gedenken an die Jecken auf dem Alten Markt gepflanzt werden. „Noch in diesem Jahr soll es so weit sein“, verspricht Lorenz. Zu Gast an diesem Abend waren die Trommler des Fanfarenzuges Bann, die bei einer Schwarzlichtshow ihre Stöcke fliegen ließen, und die Clubgemeinschaft Hasensteig aus Zweibrücken. Daneben hatten die Bockstalllesier aus Annweiler am Trifels ihren Büttenredner Martin und ihre Garde mitgebracht, die die Zuschauer bei einem Schautanz in den Dschungel entführte. Überhaupt prägten viele Tanzeinlagen den Abend, wobei Funkenmariechen Jennifer Göttel aus der Jugendgarde des CUVL mit ihrem Tanz „Rapunzel gefangen im Turm“ brillierte. Aber auch die allerliebsten Mäuschen, die Juniorengarde oder die Blau-Weißen Funken ernteten Begeisterungsrufe und –pfiffe. (lmo)